Kordel (Textilie)
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Goldene Mützenkordel
Eine Kordel (frz. cordelle, „kurzes“ oder „dünnes Seil“) ist ein aus mehreren Garnen, die ihrerseits bereits gezwirnt sind, zusammengezwirntes Mehrfachgarn, das aus Baumwolle, Seide oder Kunstseide, teilweise auch aus Edelmetall bestehen kann.
Eine Kordel ist insoweit dem Seil verwandt, ist jedoch kürzer und wird in der Regel aus anderen (wertvolleren) Materialien gefertigt.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Schnüre und Kordeln waren schon der Linearbandkeramischen Kultur 5700 v. Chr. bis 4100 v. Chr. bekannt und wurden von ihnen bei der Tierhaltung, im Transportwesen und zur Herstellung der charakteristischen Muster auf ihren Töpferwaren verwandt. Später wurden sie zu immer dickeren Seilen zusammengedreht, die neue Verwendungsmöglichkeiten eröffneten.
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Kordel, ebenfalls aus dem Brunnenanlagen in Schkeuditz-Altscherbitz
Einsatz
Kleidung
- als Gürtelersatz, z. B. an Kutten
- an Uniformen (siehe auch Fangschnur, Achselschnur, Schützenschnur) und an Schulterstücken
- an Mützen, z. B. an der Prinz-Heinrich-Mütze
- an Hüten, z. B. als Hutschnur
- am Pullover
Sonstiges
- als Hüpf- oder Springseil beim Seilspringen
- als Gardinenschnur zum Zusammenraffen eines Vorhangs, siehe: Fensterdekoration
- an Polstermöbeln – zur Abdeckung von Nähten an Außenkanten
- zur Buchbindung – Verzierung an der bundseitigen Eckkante des Blocks
- verzopfend gewebte "Telefonschnur" aus 4 Litzenleitungen zum Telefonhörer
- Schnürchenschlinge, die ein Qualitäts- oder Preisetikett aus gelochtem Karton hält
- Absperrseile, im übertragenen Sinn auch Absperrband zum Leiten vom Personenströmen, etwa in einem Museum
Weblinks
Commons Commons: Kordel – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien