Lärchenholz
Lärchenholz | |
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Baumarten | |
Herkunft |
Eurasien, Nordamerika |
Farbe |
rötlich braun bis rotbraun |
Materialeigenschaften | |
Rohdichte Mittelwert | Europäische Lärche 550–590 kg/m3 |
Rohdichte Grenzwerte | Europäische Lärche 400–850 kg/m3 |
Axiales Schwindmaß | 0,3 % |
Radiales Schwindmaß | 3,3 % |
Tangentiales Schwindmaß | 7,8 % |
Biegefestigkeit | 93 N/mm2<ref name="DIN 68364">Nach DIN 68364 – Kennwerte von Holzarten – Rohdichte, Elastizitätsmodul und Festigkeiten. Mai 2005.</ref> |
Druckfestigkeit | 48 N/mm2<ref name="DIN 68364" /> |
Zugfestigkeit | 105 N/mm2<ref name="DIN 68364" /> |
Wärmeleitfähigkeit | 0,13 W/Km |
Brennstoffeigenschaften | |
Brennwert | 4,4 kWh/kg |
Als Lärchenholz wird das Holz verschiedener Arten der Gattung Lärchen (Larix) bezeichnet, das als Nutzholz verwendet wird. Die etwa 20 Lärchen-Arten (Larix) sind sommergrüne Bäume und Sträucher, die im nördlichen Eurasien und in Nordamerika verbreitet sind.
Lärchenholz wird vor allem als Bau- und Möbelholz genutzt, viel seltener dient es als Brennholz. Von wirtschaftlichem Interesse sind dabei vor allem die Europäische Lärche (Larix decidua), die Sibirische Lärche (Larix sibirica) in Eurasien sowie in Nordamerika die Ostamerikanische (Larix laricina) und die Westamerikanische Lärche (Larix occidentalis). Hinzu kommen mit geringerer bzw. regionaler Bedeutung weitere Arten, darunter die von der japanischen Insel Honshū stammende Japanische Lärche (Larix kaempferi), die teilweise auch in Europa angebaut wird, sowie die aus der Europäischen und Japanischen Lärche gezüchtete Hybridlärche (Larix eurolepis).
Das Nutzungsalter der Europäischen Lärche beträgt zwischen 100 und 140 Jahre, wobei die Exemplare in Hochlagen ungenutzt zwischen 200 und 400 Jahre alt werden.
Inhaltsverzeichnis
Bezeichnungen
Das Holz der Europäischen Lärche kann entsprechend seiner Herkunft und der Witterungsbedingungen seines Standorts stark unterschiedlich sein. Unterschieden wird bei den Holztypen vor allem in Stein- bzw. Gebirgslärchen, die aus Gebirgslagen stammen und ein gleichmäßiges und schmalringiges Holz aufweisen, und den Rasen- oder Wiesenlärchen aus Tieflagen mit einer breitringigen, schwammigen Struktur. Als Tieflandlärchen werden zudem häufig alle Lärchen bezeichnet, die außerhalb der Alpen künstlich angebaut werden. Hinzu kommen Bezeichnungen wie Alpenlärche, Tatralärche, Sudetenlärche und Polenlärche, die sich direkt auf die vier ursprünglichen Verbreitungsgebiete der Europäischen Lärche beziehen.
Lärchen mit sehr ausgeprägter Rotfärbung des Holzes werden zudem als Joch- oder Blutlärchen bezeichnet
Eigenschaften
Die Lärche besitzt, ähnlich wie die Kiefer und die Douglasie einen ausgeprägten Unterschied zwischen Kernholzbereich und Splintholz. Letzteres ist hellgelb bis rötlich, das Kernholz deutlich dunkler leuchtend rot bis rotbraun. Zur Nutzung wird der Stamm ausgekernt. Das bedeutet, dass das Kernholz vom Splintholz getrennt wird. Das Splintholz ist zum Nutzungszeitpunkt nur wenige Zentimeter dick und wird nicht als Bauholz genutzt.
Als Besonderheit besitzt das Kernholz zahlreiche bleistiftstarke und dunkle Äste, die früh angelegt und dann als trockene Nageläste in das Holz eingewachsen sind. Das helle Frühholz ist in den Jahresringen scharf und abrupt gegen das dunklere Spätholz abgesetzt. Der dichtere und schwere Spätholzanteil beträgt bei einem ein bis zwei Millimeter breiten Jahresring zwischen 1/3 und 1/4 der Jahresringbreite. Durch die scharfe Trennung sind entsprechend auch die einzelnen Jahresringe scharf gegeneinander abgegrenzt und bilden im Tangentialschnitt eine markante Fladerung und im Radialschnitt eine Streifung des Holzes. Die Harzkanäle sind als kleine helle Punkte erkennbar und die Holzstrahlen sind sehr fein und kaum sichtbar.
- Mélèze en Automne.JPG
Habitus der Europäischen Lärche
- Larix decidua crosssection.jpg
Stammquerschnitt der Europäischen Lärche
Lärchenholz stellt unter den europäischen Nadelnutzhölzern das schwerste und härteste Holz dar und wird nur von der selten genutzten Eibe übertroffen. Es hat eine mittlere Rohdichte von 550 bis 590 kg/m3 (abhängig von der Feuchte), wobei das schwerste Holz aufgrund des hohen Spätholzanteils bei Hölzern mit einer durchschnittlichen Jahrringbreite von einem bis zwei Millimeter erreicht wird. Entsprechend besitzt Lärchenholz im Vergleich zu anderen Nadelholzsorten sehr gute Festigkeitswerte, zugleich eine hohe Zähigkeit und ein geringes Quell- und Schwindverhalten. Andererseits neigt die Lärche im Vergleich zur Fichte und zur Kiefer allerdings häufig zu einem Drehwuchs, wodurch die Standeigenschaften beeinflusst werden. Das Kernholz ist witterungsbeständig und vor allem unter Wasser in seiner Dauerhaftigkeit mit Eichenholz vergleichbar.<ref> (PDF; 139 kB) Geladen am 19. November 2013</ref> Die Forscher konnten aufzeigen, wie mittels feingemahlener Sägespäne als Futtermittelzusatz der Einsatz von Antibiotika in der Tiermast reduziert werden kann.<ref> Lärchenholz-Sägemehl soll Masttiere gesund halten [4] Geladen am 19. November 2013</ref>
Weblinks
Quellen
Literatur
- D. Grosser, W. Teetz: Lärche. In: Einheimische Nutzhölzer (Loseblattsammlung). Informationsdienst Holz, Holzabsatzfond – Absatzförderungfonds der deutschen Forst- und Holzwirtschaft, Bonn 1998, ISSN 0446-2114.
Einzelnachweise
<references />