Langobarden


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Wanderung der Langobarden (blau) im 1. Jahrtausend n. Chr.

Die Langobarden (lateinisch Langobardi, griechisch οἱ Λαγγοβάρδοι,<ref>Strabo erwähnt Lankosargen (griechisch: οι Λαγκόσαργοι), wohl ein anderer Ausdruck für die Langobarden.</ref> auch Winniler) waren ein Teilstamm der Stammesgruppe der Sueben, eng mit den Semnonen verwandt, und damit ein elbgermanischer Stamm, der ursprünglich an der unteren Elbe siedelte.

Name

Woher der Name der Langobarden stammt, ist unklar. Der langobardische Chronist Paulus Diaconus berichtet im 8. Jahrhundert von einer alten Sage (siehe Origo gentis). Demnach hießen die Langobarden einstmals Winniler. Diese wurden von den Vandalen bedroht, und beide Völker rüsteten zum Kampfe. Die Vandalen beteten zu Wodan, und er sagte ihnen, dass jene den Sieg erhielten, die er frühmorgens als erste erspähe. Gambara, die Mutter der winnilischen Herzöge Ibor und Agio, riet aber, zur Göttin Frea, der Frau Wodans, zu beten. Frea gab die Anweisung, dass die Frauen der Winniler frühmorgens sich im Osten aufstellen und ihre langen Haare wie Bärte vor das Gesicht binden sollten. Frühmorgens stand Frea zeitig auf und wendete das Bett Wodans nach Osten, und als er erwachte, sah er die Winnilerinnen und fragte erstaunt: „Wer sind diese Langbärte?“ Da entgegnete Frea: „Du hast ihnen den Namen gegeben, nun gib ihnen den Sieg!“ So siegten die Winniler über die Vandalen, und seither nennen sie sich Langobarden.

Auch in der Forschung ist die Herleitung des Namens umstritten. Klar ist, dass die Schilderung des Paulus Diaconus topische Elemente enthält, zumal lange Barttracht kein besonderes Kennzeichen nur der Langobarden war. Dennoch wird auch in der neueren Forschung die Herleitung Langobarden von Langbärte aus philologischen Gründen für durchaus wahrscheinlich gehalten, wobei von einer ursprünglichen Fremdbezeichnung ausgegangen wird. Eine in der Forschung erwogene alternative Bezeichnung nach einer stammestypischen Streitaxt wird hingegen als problematischer angesehen.<ref>Vgl. Artikel Langobarden. In: Reallexikon der Germanischen Altertumskunde, Bd. 18, S. 50f. Siehe auch Robert Nedoma, Altgermanische Anthroponyme. In: Person und Name. Methodische Probleme bei der Erstellung eines Personennamenbuchs des Frühmittelalters (= Ergänzungsbände zum Reallexikon der Germanischen Altertumskunde, Band 32). Hrsg. von Dieter Geuenich, Wolfgang Haubrichs und Jörg Jarnut. Berlin / New York 2002, S. 117f.</ref>

Geschichte

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Die Eiserne Krone der Langobardenkönige

Die Frühgeschichte der Langobarden ist in der historischen Forschung wenig erforscht, gesichert ist erst ihre Präsenz an der unteren Elbe im späten 1. Jahrhundert v. Chr.<ref>Menghin, Die Langobarden, S. 15–17.</ref> Die Langobarden wurden bereits 3 v. Chr. als Teil des Marbod-Bundes erwähnt<ref>Strabo 7, 1, 3; Velleius 2, 108, 2; 2, 109, 2f.; Tacitus, Annalen 2, 45, 1</ref>. Während eines Feldzuges des Tiberius im Jahre 5 n. Chr. zur Elbe werden die Langobarden erneut erwähnt: Der Geschichtsschreiber Velleius Paterculus schrieb „Die Macht der Langobarden wurde gebrochen, eines Stammes, der noch wilder als die germanische Wildheit ist.“<ref>Velleius 2, 107; 2, 109, 1f.</ref> Im weiteren Verlauf des Berichtes wird beschrieben, wie die eigentlich auf dem linken (südlichen) Elbufer siedelnden Langobarden auf das rechte (nördliche) Elbufer übersiedelten. Dies scheint auch durch den Abbruch der Belegung von lokalen Friedhöfen unterstützt. Durch den anschließenden Rückzug der Römer an den Rhein verschwanden die Langobarden für die nächsten ca. 150 Jahre aus der Historie. Die Archäologie zeigt eine als elbgermanisch bezeichnete Fundgruppe beiderseits der unteren und mittleren Elbe und in Böhmen.

Langobarden drangen 166 n. Chr. zu Beginn der Markomannenkriege als Teil eines Plünderungszuges ins Römische Reich ein. Nach den Markomannenkriegen verlagerte sich nach archäologischen Erkenntnissen der Siedlungsschwerpunkt von Mecklenburg in die westelbische Altmark. Archäologisch als Elbgermanen zu identifizierende Bevölkerungsgruppen besetzten ab 250–260<ref>Die Langobarden. Das Ende der Völkerwanderung. S. 57f</ref> das Gebiet an der mittleren Donau, in dem vorher die Rugier siedelten (heute Niederösterreich). Um 490 zog eine Gruppe, die die Quellen als Langobarden bezeichnen, nach Mähren und zu Beginn des 6. Jahrhunderts nach Pannonien. Im Jahr 510 vernichteten sie dort endgültig das von Rudolf regierte Herulerreich. Es ist aber unsicher, ob ein Bevölkerungsverband der Langobarden in der Zeit zwischen der in antiken Quellen überlieferten Phase der Langobarden an der unteren Elbe und diesem Auftauchen an der mittleren Donau wirklich existiert hat. Möglicherweise wurde erst an der Donau eine gemischte Bevölkerungsgruppe in Auseinandersetzungen mit den Herulern neu formiert und nahm einen alten, bekannten und ruhmträchtigen Namen an. Kaiser Justinian I. überließ den Langobarden laut Prokop „die pannonischen Festungen und die norische Polis“<ref>Die Langobarden. Das Ende der Völkerwanderung. S. 26</ref>.

552 begleiteten viele langobardische Krieger den oströmischen Heerführer Narses nach Italien, um gegen die Ostgoten zu kämpfen. Sie wurden aber aufgrund ihrer Disziplinlosigkeit bald entlassen.

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Langobardisches Schwert (Spatha, Reproduktion) im Museum von Bergamo
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Das Langobardenreich in Italien
Hauptartikel: Langobardenreich

Im Jahr 567 vernichteten die Langobarden nach langen Kämpfen zusammen mit den Awaren das Gepidenreich. Bereits im folgenden Jahr zogen die meisten Langobarden nach Italien. Ob sie, wie man früher zumeist annahm, awarischem Druck weichen mussten, ob sie von vornherein die reiche Halbinsel im Blick hatten oder gar von Narses eingeladen wurden, ist umstritten. Sie eroberten jedenfalls ab 568 unter König Alboin große Teile Italiens, das sie ja 552 als immer noch relativ reiches Land kennengelernt hatten. Gemeinsam mit anderen germanischen Stämmen drangen sie weiter nach Süden vor, konnten aber nicht die ganze Halbinsel erobern: Etwa die Hälfte des Landes blieb unter der Kontrolle des oströmischen Reiches. Die langobardische Landnahme in Italien gilt als der letzte Zug der spätantiken Völkerwanderung und mithin als ein mögliches Datum für das Ende der Antike und den Beginn des Frühmittelalters in diesem Raum. Anhand der Gräberfelder lassen sich die wichtigsten langobardischen Siedlungsgebiete in Italien festmachen. Diese konzentrierten sich vor allem auf die Gebiete nördlich des Po von Piemont bis Friaul, in dem Gebiet zwischen Lago Maggiore und Gardasee (hier hatte sich bereits vor 550 die ostgotische Besiedlung konzentriert). Nach Süden hin stößt man auf bedeutend weniger Gräberfelder. Der Großteil der in Italien ansässigen Langobarden nahm das arianische Christentum an. Das Langobardenreich mit der Hauptstadt Pavia umfasste Norditalien und Teile Mittel- und Süditaliens. Es gliederte sich in mehrere Dukate (Teilherzogtümer).

Wie groß die Zahl der nach Italien eingewanderten Langobarden war, lässt sich angesichts der ungünstigen Quellenlage nicht exakt bestimmen. Schätzungen gehen von etwa 100.000 bis ca. 150.000 Menschen aus,<ref>Menghin, Die Langobarden, S. 95, meint, man könne sogar bis zu 200.000 annehmen.</ref> eingeschlossen andere ethnische Gruppen, die sich dem langobardischen Stammeskern angeschlossen hatten (u. a. Sachsen und Reste der Gepiden). Die vom langobardischen Geschichtsschreiber Paulus Diaconus genannte Zahl von 500.000 Menschen ist vollkommen unrealistisch, wie das bei Zahlenangaben antiker und mittelalterlicher Autoren nicht selten der Fall ist. Schon die Versorgung einer derart gewaltigen wandernden Menschenmenge wäre auf unüberwindliche Hindernisse gestoßen.

Authari (584–589) heiratete Theudelinde, Tochter des verbündeten Herzogs von Bayern. Nach dem Tode Autharis heiratete die katholische Theudelinde nun Agilulf, der zwar selbst Arianer war, aber unter dem Einfluss seiner Frau die Annäherung an den katholischen Papst in Rom suchte. So gestattete er einigen vor den Langobarden geflohenen Bischöfen die Rückkehr und gab auch in Besitz genommene Kirchengüter zurück. Erst 662 verdrängte der Katholizismus den Arianismus endgültig unter den die katholische einheimische Bevölkerungsmehrheit beherrschenden Langobarden. Vermutlich gaben die Langobarden zu dieser Zeit auch ihre gemeinsame Sprache auf und integrierten sich rasch und vollständig in die römische Bevölkerung. In der Forschung markiert der Langobardeneinfall, mit dem die Halbinsel für 1300 Jahre ihre politische Einheit verlor, übrigens in der Regel den Punkt, ab dem man von „italienisch“ statt von „italisch“ (wie in der Antike) zu sprechen habe.

Im ausgehenden 7. Jahrhundert herrschte Bürgerkrieg, in dem Cunincpert sich gegen Alahis durchsetzen konnte.

Unter Grimoald (662–671) und Liutprand (712–744) erreichte das Langobardenreich seine größte räumliche Ausdehnung. Karl der Große eroberte 774 Pavia unter dem letzten Langobardenkönig Desiderius und ließ sich selbst zum König der Langobarden krönen (Hauptartikel: Langobardenfeldzug).

Im Süden blieb das Herzogtum Benevent unter Arichis II., der den Titel princeps annahm und seit 774 mit königsgleicher Macht regierte, selbstständig.<ref name=hart285>Hartmann: Geschichte Italiens im Mittelalter Bd. II Teil 2, Perthes, Gotha 1903, S. 285ff</ref> Vereinzelt gab es noch Widerstand gegen Karls Herrschaft. Hrodgaud, der dux (Herzog) von Friaul, beanspruchte 776 die langobardische Krone für sich und mehrere Städte schlossen sich ihm an. Er wurde von Karl dem Großen, der in Eilmärschen nach Italien kam, rasch besiegt und getötet.<ref name=fa>Fränkische Reichsannalen</ref> Auch Adelchis, der Sohn Desiderius', versuchte, die langobardische Königskrone zurückzugewinnen, scheiterte aber 788 endgültig, als seine in Kalabrien gelandeten byzantinischen Truppen von Grimoald III., dem dux von Benevent, geschlagen wurden.

Die langobardische Sprache war um 1000 ausgestorben. Mit der Eroberung durch die Normannen im 11. Jahrhundert verlor auch der Dukat Benevent seine Selbständigkeit. Der Name „Langobarden“ ist im Namen der norditalienischen Region Lombardei (ital. Lombardia) erhalten geblieben.

Die Königskrone der Langobarden war die Eiserne Krone. Zahlreiche römisch-deutsche Herrscher des Mittelalters, etwa Konrad II., Heinrich VII. oder Karl IV., ließen sich mit dieser Krone krönen, um ihren Anspruch auf Reichsitalien zu unterstreichen. Jahrhunderte später ließ Napoleon I. sich mit der eisernen Krone zum König von Italien krönen, um seine Herrschaft zu legitimieren.

Verwaltungsstruktur

Bis zum 8. Jahrhundert hatte sich eine Verwaltungsstruktur herausgebildet an deren Spitze der rex (König) stand. Ihm unterstanden die iudices („Richter“, Oberbeamte)<ref>Die eingeklammerten Begriffe geben nur die ungefähre Bedeutung wieder und können nicht mit den frühmittelalterlichen Ämtern gleichgesetzt werden.</ref>, die sich aus den duces (Herzöge) und gastalden bzw. comes („Pfalzgrafen“, Grafen) zusammensetzten. Das Amt des dux war auf Lebenszeit verliehen, oftmals auch erblich, während die Gastalden oft nach einiger Zeit ausgewechselt wurden. Den iudices unterstanden die actores („Geschäftsführer“, Unterbeamte), die sich in sculdahis (Schultheiß, auch rector loci <ref name=hodg578/>), centenarius (Zentgraf, Gograf) und locopositus (örtlicher Vorgesetzter) gliedern, ohne dass deren Unterscheidungsmerkmal klar zu Tage tritt. Noch eine Stufe tiefer in der Hierarchie standen die decani (Vorsteher), saltarii („Weide“-Aufseher) und scariones, oviscariones<ref name=hodg578>Thomas Hodgkin, Italy and her Invaders Vol VI S. 578f</ref> und scaffardi<ref name=hodg578/> (Vorgesetzte einer „Schar“) die als untergeordnete Amtsträger eher „polizeiliche“ Aufgaben erfüllten.<ref>Ludo Moritz Hartmann: Geschichte Italiens im Mittelalter Bd. II Teil 2, Perthes, Gotha 1903, S. 37-40</ref>

Als gasindi (königliche Hofbeamte) gab es den marpahis oder strator (Marschall, Stallmeister), den stolesaz oder maior domus (Kämmerer), vesterarius (Schatzmeister) und spatharius (Schwertträger), während der sonst an germanischen Höfen wichtige Mundschenk bei den Langobarden offenbar nur eine untergeordnete Rolle spielte. Der referendarius (Kanzleischreiber, Notar) bekleidete ebenfalls ein wichtiges Hofamt.<ref>Ludo Moritz Hartmann: Geschichte Italiens im Mittelalter Bd. II Teil 2, Perthes, Gotha 1903, S. 47-48</ref>

Sprache und Kultur

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Ein Umbo (Schildbuckel) der Langobarden, Norditalien, 7. Jahrhundert

Langobardisch wurde vom 6. Jahrhundert bis Anfang des 11. Jahrhunderts von den in Norditalien eingewanderten Langobarden gesprochen. Überliefert sind im Wesentlichen nur Personennamen, Ortsnamen sowie Einzelwörter, die in der Frühzeit als Runeninschriften, später dann in lateinischen Urkunden auftauchen. Man geht allgemein davon aus, dass die langobardische Grammatik weitgehend den Strukturen des Althochdeutschen entsprach.

Kulturell bedeutete die Herrschaft der noch recht wenig zivilisierten germanischen Langobarden in dem bis dahin unter dem Einfluss der spätantiken und vor allem der byzantinischen Kunst und Kultur stehenden Norditalien zunächst einen erheblichen Rückschlag.

Das von germanischer ornamentaler Geometrik herrührende Hauptelement der langobardisch-arianischen Kunst war das Flechtbandornament, das diese zu wahrer Formvollendung brachte.

Die langobardischen Herrscher übernahmen jedoch – ebenso wie die katholische Religion – zunehmend die lateinische Sprache und adaptierten die römischen und byzantinischen kulturellen Einflüsse. Auch das alte römische Schulwesen soll unter den Langobardenkönigen noch zu großer Blüte gekommen sein. Mit der byzantinischen Kunst waren sie schon in Pannonien in Berührung gekommen. Den byzantinischen Bauformen der Basilika und des Zentralbaus fügten sie neue Stilelemente bei, insbesondere die Verzierung der Außenwände durch Blendarkaden, Pilaster oder Lisenen und Bogenfriese. So wurde der byzantinische Baustil weiterentwickelt und gelangte als „lombardischer“ Stil zu einer neuen Blüte und Verbreitung in Westeuropa.

Als Spuren der kulturellen Leistungen der Langobarden haben sich etliche Kirchen und Klöster sowie Grabbeigaben erhalten.

Recht und Gesetz zeugen vom regen Ordnungswillen der Langobarden. König Rothari zeichnete im Edictus Rothari 643 – der ersten Kodifikation eines allerdings schon stark vom römischen beeinflussten germanischen Rechts – das langobardische Recht, ein bislang mündlich überliefertes Gewohnheitsrecht, lateinisch auf und vereinheitlichte es.

Der Geschichtsschreiber Paulus Diaconus verfasste – bereits unter der Herrschaft Karls des Großen – unter anderem die „Geschichte der Langobarden”.

Einige Forscher gehen seit Bruno Schweizer mit der Langobardentheorie des Zimbrischen davon aus, dass die letzten Reste der Langobarden in den heutigen Zimbern und ihrer altertümlichen Sprache fortleben. Diese These ist allerdings sehr umstritten und findet heute nur wenige Fürsprecher.<ref>Bruno Schweizer: Die Herkunft der Zimbern</ref> In der Germanistik wird zudem mitunter die These vertreten, langobardischer Einfluss habe um 600 die Zweite Lautverschiebung bewirkt, durch die sich die südlichen, hochdeutschen Dialekte von den nördlichen, niederdeutschen trennten. Gestützt wird diese These nach Ansicht ihrer Vertreter dadurch, dass sich eines der frühesten Zeugnisse für die Lautverschiebung im 643 verschriftlichten Edictus Rothari findet.<ref>Florus van der Rhee: Die hochdeutsche Lautverschiebung in den Langobardischen Gesetzen</ref> Auch für diese Hypothese fehlen bislang aber nach Ansicht anderer Forscher ausreichende Beweise – schon allein wegen unserer letztlich unzureichenden Kenntnisse des Langobardischen.

Herzöge der Langobarden

Hinweis: Die ersten Herzöge bis Wacho lassen sich historisch nicht belegen, sie sind nur in der Stammes-Sage enthalten. Die Regierungszeiten bis Alboin sind nicht gesichert.

Siehe auch die detaillierte Stammliste der Könige der Langobarden.

  •  ???–??? Ibor und Agio (auch Aio)
  •  ???–??? Agelmund (Sohn des Agio; aus dem Geschlecht des Gugingus)
  •  ???–??? Lamissio (auch Laiamicho; aus dem Geschlecht des Gugingus)
  •  ???–??? Lethuc (auch Lethu)
  •  ???–??? Hildeoc (auch Hildehoc, Aldihoc; Sohn des Lethuc)
  •  ???–??? Godeoc (auch Godehoc)
  • 478–490 Claffo (Sohn des Godeoc)
  • 490–510 Tato (Sohn des Claffo)
  • 510–540 Wacho (Sohn des Unichis, Neffe des Tato)
  • 540–545 Walthari
  • 545–560 Audoin
  • 560–572 Alboin

Könige der Langobarden

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Langobardischer Umbo (Schildbuckel), Archäologisches Museum Bergamo

(Lombardei, Italien)

Hier endet die Liste, da mit Ludwig II. der Begriff Herzog der Langobarden synonym mit dem Titel König von Italien verbunden war, den Ludwig schon im Jahr 839/840 von seinem Vater erhielt.

UNESCO-Weltkulturerbe

Seit Juni 2011 ist eine Gruppe von wichtigen Gebäuden unter dem Titel Die Langobarden in Italien, Orte der Macht (568 bis 774 n. Chr.) in der Liste des UNESCO-Weltkulturerbes aufgenommen worden. Die Gebäude umfassen die wichtigsten monumentalen Zeugnisse der Langobarden, die auf italienischem Boden an sieben verschiedenen Orten zu finden sind. Diese sind Cividale del Friuli, Brescia, Castelseprio Torba, Spoleto, Campello sul Clitunno, Benevento, Monte Sant’Angelo. Sie erstrecken sich vom Norden der Halbinsel bis in den Süden, wo die Herrschaftsgebiete der wichtigsten langobardischen Herzogtümer waren.

Literatur

Überblickswerke

  • Volker Bierbrauer, Christoph Eger, Robert Nedoma, Walter Pohl, Piergiuseppe Scardigli, Jürgen UdolphLangobarden. In: Reallexikon der Germanischen Altertumskunde (RGA). 2. Auflage. Band 18, Walter de Gruyter, Berlin/New York 2001, ISBN 3-11-016950-9, S. 50–93. (Fachartikel)
  • Urs Müller: Langobardische Sagen. In: Reallexikon der Germanischen Altertumskunde (RGA). 2. Auflage. Band 18, Walter de Gruyter, Berlin/New York 2001, ISBN 3-11-016950-9, S. 93–102. (einführender Fachartikel)
  • Jan Bemmann, Michael Schmauder (Hrsg.): Kulturwandel in Mitteleuropa, Langobarden – Awaren – Slawen. Akten der Internationalen Tagung in Bonn vom 25. bis 28. Februar 2008. RGK. Kolloquien zur Vor- und Frühgeschichte Band 11. Bonn 2008.
  • Karin Priester: Geschichte der Langobarden. Gesellschaft, Kultur, Alltagsleben. Theiss, Stuttgart 2004, ISBN 3-8062-1848-X (lebendig erzählter, gut illustrierter Einstieg).
  • Jörg Jarnut: Geschichte der Langobarden. In: Urban-Taschenbücher Band 339, Kohlhammer, Stuttgart 1982, ISBN 3-17-007515-2 (wissenschaftliche, nicht unproblematische Einführung).
  • Neil Christie: The Lombards. The Ancient Longobards. Blackwell, Oxford 1995. ISBN 0-631-18238-1.
  • Walter Pohl, Peter Erhart (Hrsg.): Die Langobarden. Herrschaft und Identität. In: Forschungen zur Geschichte des Mittelalters Band 9. Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien 2005 (Forschungsstand der Langobardistik).

Ausstellungskataloge

  • Berthold Schmidt: Die späte Völkerwanderungszeit in Mitteldeutschland. Katalog (Nord- und Ostteil). In: Veröffentlichungen des Landesmuseums für Vorgeschichte in Halle 29. Berlin 1975.
  • Morten Hegewisch (Redaktion); Landschaftsverband Rheinland, Rheinisches Landesmuseum Bonn (Hrsg.): Die Langobarden. Das Ende der Völkerwanderung. Katalog zur Ausstellung im Rheinischen Landesmuseum Bonn, 22.8.2008 - 11.1.2009. Primus, Darmstadt 2008, ISBN 978-3-89678-385-1.

Herkunft

Archäologie

  • Wilfried Menghin: Die Langobarden. Archäologie und Geschichte. Theiss, Stuttgart 1985, ISBN 3-8062-0364-4 (Geschichte der Langobarden aus archäologisch-historischer Sicht).
  • Volker Bierbrauer: Die Landnahme der Langobarden in Italien aus archäologischer Sicht. In: Michael Müller-Wille, Reinhard Schneider (Hrsg.): Ausgewählte Probleme europäischer Landnahmen des Früh- und Hochmittelalters. Sigmaringen 1993, S. 103–172.
  • Uta von Freeden, Tivadar Vida: Ausgrabungen des langobardenzeitlichen Gräberfeldes von Szólád, Komitat Somogy, Ungarn. In: Germania 85, 2007, S. 359–384.

Außenbeziehungen

  • Konstantinos P. Christou: Byzanz und die Langobarden. Von der Ansiedlung in Pannonien bis zur endgültigen Anerkennung (500-680). Historical Publications St. D. Basilopoulos, Athen 1991, ISBN 960-7100-38-7 (deutsch und griechisch).
  • Paolo Delogu u. a.: Longobardi e Bizantini. In: Paolo Delogu; André Guillou; Gherardo Ortalli; Giuseppe Galasso (Hrsg.): Storia d'Italia, Band 1. UTET, Torino 1995, ISBN 88-02-03510-5 (italienisch).

Quellen

  • Gert Audring (Mitarbeiter), Joachim Herrmann (Hrsg.): Griechische und lateinische Quellen zur Frühgeschichte Mitteleuropas bis zur Mitte des 1. Jahrtausends unserer Zeitrechnung, 1. Teil. In: Schriften und Quellen der alten Welt. Band 37,2. Akademie-Verlag, Berlin 1990. ISBN 3-05-000348-0 (Quellensammlung).

Weblinks

Wiktionary Wiktionary: Langobarde – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen
Commons Commons: Langobarden – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Belege

<references />