Lanseria International Airport


aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Wechseln zu: Navigation, Suche
Lanseria International
Datei:Kulula737800lanseria.jpg
Kenndaten
ICAO-Code FALA
IATA-Code HLA
Koordinaten 27,925583333333|primary dim=10000 globe= name= region=ZA type=airport }}
1377 m ü. MSL
Verkehrsanbindung
Entfernung vom Stadtzentrum 40 km nordwestlich von Johannesburg<ref name="COJ Lanseria">City of Johannesburg: Lanseria. auf www.joburg.org.za (englisch)</ref>,
35 km südwestlich von Pretoria<ref>PRETORIA.co.za: Lanseria International (HLA). auf www.pretoria.co.za (englisch)</ref>
Straße R512
Basisdaten
Eröffnung 16. August 1974
Betreiber Lanseria International Airport (Pty) Ltd (1991/001749/07)

und Lanseria Airport 1993 (Pty) Ltd (1993/004101/07)

Passagiere 160.000 (2003) 150.000 (2005), 1.000.000 (2010)
Beschäftigte 106 (knapp 200 nach<ref name="defenceweb Feb 2011" />)
Start- und Landebahnen
06R/24L 1524 m × 23 m Asphalt
06L/24R 3048 m × 30 m Asphalt

Der Lanseria International Airport (IATA-Code HLA, ICAO-Code FALA) befindet sich im Norden der Metropolgemeinde City of Johannesburg. Er ist der kleinere von zwei Flughäfen der Stadt und der einzige in privater Hand liegende internationale Flughafen in Südafrika. Er existiert seit 1974.<ref name="lanseria history">Lanseria International Airport: History of the Airport. auf www.lanseria.co.za (englisch)</ref> Betreiber ist die Lanseria International Airport Ltd. und Lanseria Airport 1993 Ltd.<ref>Lanseria International Airport: Airport charges. auf www.lanseria.co.za (englisch)</ref>

Lage und Verkehr

Das Flughafengelände befindet sich in einem ländlich geprägten Areal der Großregion von Johannesburg in der Gemarkung Lanseria und wenige Kilometer von den Ortschaften Randburg und Midrand entfernt. Die wichtigste Verkehrsanbindung ist die Regionalstraße R512, hier Pelindaba Road genannt. In Folge des gestiegenen Passagierzahlen wird nach einer Sanierung der R512 nun ein zweispuriger Ausbau ihrer Fahrbahnen vom Knotenpunkt mit der Nationalstraße N14 erwogen.<ref name="defenceweb Feb 2011">Guy Martin: Lanseria airport to expand over the next five years as passenger numbers swell. Meldung vom 1. Februar 2011 auf www.defenceweb.co.za (englisch)</ref>

Fluggesellschaften und Ziele

Der Flughafen wird (Stand Februar 2014) von zwei Billigfluggesellschaften des Landes angeflogen: die staatliche Mango Airlines sowie die private kulula.com mit wirtschaftlichen Bezügen zur British Airways. Es werden von Lanseria tägliche Flüge nach Kapstadt und Durban angeboten.

Einige kleiner Fluggesellschaften waren und sind am Flughafen mit festen Standorten vertreten. Es handelt sich dabei um Comair, Rovas Air, SA Airlink, Eurocopter und Ross Air.<ref name="COJ Lanseria" /> Namibia flyafrica fliegt seit Mitte September 2015 von Lanseria nach Windhoek.<ref>15. September 2015 - Nachrichten am Mittag. Hitradio Namibia, 15. September 2015</ref>

Geschichte

Der Bau des Flughafens begann 1974 mit einem Investitionsumfang von 2,7 Millionen Rand. Die Idee zu seinem Standort wurde durch zwei Piloten aus Pretoria, von Fanie Haacke und Abe Sher, in den 1970er Jahren propagiert. Es sollte nach den Vorstellungen in der Gründungsphase der verkehrsreichste Flughafen des Landes werden. Gegen dieses Vorhaben formierten sich aus dem Kreis der betroffenen Farmlandbesitzer Protestaktionen. Am 6. Juni 1972 erklärte der Minister of Planning, JJ Loots, die Notwendigkeit zum Bau dieser Einrichtung.<ref name="lanseria history" /><ref name="defenceweb Feb 2011" /> Es kam durch die Gemeinden Roodepoort und Krugersdorp sowie durch das Transvaal Peri-Urban Board zum Ankauf der benötigten Flächen, die sie an die eigens gegründete Lanseria Management Company für einen Zeitraum von 99 Jahren vermieteten.<ref>airport-technology.com: Lanseria International Airport, (IATA: HLA), Johannesburg, South Africa. auf www.airport-technology.com (englisch)</ref>

Die Inbetriebnahme für die Öffentlichkeit erfolgte am 16. August 1974 während einer Zeremonie mit dem damaligen Transportminister Hannes Rall. Das erste landende Flugzeug war ein Learjet (ZS-MTD).<ref>Gauteng Tourism Authority: Lanseria International Airport. auf www.gauteng.net (englisch)</ref>

Im Folgejahr nach seiner Eröffnung war der Flughafen der Veranstaltungsort der Air Africa International ’75, einer Messe auf dem Sektor der internationalen Luft- und Raumfahrt und ein wichtiges Ereignis innerhalb der südafrikanischen Luftfahrtgeschichte. Zum ersten Mal konnten südafrikanische Käufer im eigenen Land aus den neuesten internationalen Angeboten der Flugtechnik und Elektronikausstattung auswählen. Flugdemonstrationen, die ursprünglich nur in Farnborough und Paris gezeigt wurden, kamen hier zur Vorführung.<ref name="lanseria history" />

In Folge dieser erfolgreich verlaufenen Luftfahrtmesse veranstaltete man im Oktober 1977 die Aviation Africa Show mit einem ausgestellten Warenwert von 100 Millionen Rand. Der größte Aussteller war dabei die South African Air Force, die dabei alle Typen der bei ihr im Dienst befindlichen Flugzeuge präsentierte. Ein Ausstellungsobjekt mit strategisch-politischer Bedeutung war dabei eine der in Südafrika produzierten Mirage F1-Variante (<ref name="Survey 1977, S. 576-577">SAIRR: A Survey of Race Relations in South Africa 1977. Johannesburg 1978, S. 576-577</ref>). Frankreich war zu diesem Zeitpunkt der bedeutendste Rüstungslieferant und Lizenzgeber für in Südafrika produzierte Rüstungsgüter nach französischen Technologiegrundlagen. Diese Information kam in einer Parlamentsdebatte an die Öffentlichkeit. Ferner zeigte man auf der Messe die Hubschrauber Enstrom Shark und CSIR Experimental Autogyro II. Die Messe verlief unter internationaler Beteiligung.<ref name="lanseria history" /><ref>Havilland Canada DHC-6 Twin Otter c/n 280 ZS-JEU. auf www.dehavilland.co.za (englisch)</ref><ref name="Survey 1977, S. 86-87">SAIRR: A Survey of Race Relations in South Africa 1977. Johannesburg 1978, S. 86-87</ref> Im selben Jahr, am 4. November, hatte der UN-Sicherheitsrat auf Initiative der USA ein sechsmonatiges Waffenembargo gegen Südafrika beschlossen, das von Pretoria mit verstärkt vorangetriebenen Entwicklungen und dem Ausbau eigener Produktion auf dem Militärsektor beantwortet wurde. Südafrika produzierte die Mirage unbeirrt weiter und Frankreich konnte darauf keinen politischen Einfluss ausüben.<ref>Cheetah beats sanctions. auf www.flightglobal.com In: Flight International, vom 26. Juli 1986, S. 12.</ref><ref name="Survey 1977, S. 86-87" /><ref name="Survey 1977, S. 576-577" />

Im Jahr 1977 verfügte das Department of Transport (Transportministerium) Veränderungen für den Flugverkehr in Südafrika. Demnach wurde der Lanseria-Airport dazu bestimmt, künftig hier alle Flüge von und zum Ausland abzuwickeln, bei denen die Maschinen im Ausland registriert waren.<ref name="lanseria history" />

Das South African Air Force Museum verlegte 1978 seine Werkstatt auf das Flughafengelände und eröffnete 1980 einen Besucherbereich.

Weitere Luftfahrtmessen folgten 1979 und 1981 mit wachsenden Erfolg für die Aussteller und Veranstalter.

Auf dem Flughafengelände befand sich vom Mai 1979 bis zu seiner Schließung im Jahr 1991 der Standort des 4th Impala Squadron und des 41th Reconnaissance Squadron der Special Forces der südafrikanischen Streitkräfte. Im Oktober 1980 veranstaltete das Museum einen Erinnerungstag für das 41th Reconnaissance Squadron.<ref name="lanseria history" />

1990 gaben die Eigentümer des 300 Hektar großen Flughafenareals, die Gemeinden Roodepoort und Krugersdorp sowie die Transvaal-Administration, bekannt, den Airport verkaufen zu wollen. Nach einer Ausschreibung erhielt 1991 ein Konsortium privater Investoren den Zuschlag. Im Verlauf des Jahres 1991 wickelte der Flughafen etwa 108.000 Flugbewegungen und fertigte über 250.000 Passagiere ab.

Als Nelson Mandela aus dem Gefängnis entlassen wurde und mit dem Flugzeug nach Johannesburg kam, betrat er auf dem Lanseria-Airport wieder den Boden. Bis heute nutzt man diesen Flughafen für die Ankunft und den Abflug von Staatsgästen sowie anderen besondere Personen.

Bis 1999 stiegen die Passagierzahlen weiter an. Die alten Gebäude und Anlagen waren diesen Betriebsanforderungen nicht mehr gewachsen. Deshalb baute man das Hauptterminal um und konnte es 2002 dem Betrieb übergeben. Gleichzeitig wurden die Start- und Landebahnen sowie die Rollbahnen saniert.

Nach einer im Februar 2001 erfolgten Evaluation durch die für den Flugverkehr zuständigen Behörden des Landes bestätigte man dem Lanseria-Airport erneut seinen Status als internationaler Flughafen, der einzigen privat betriebenen Einrichtung dieser Art in Südafrika. In der ersten Hälfte 2010 kam es zu Erweiterungsbauten im Bereich der Domestic Departure Lounge (Inland-Abflugbereich), um dem gestiegenen Linienverkehr zwischen Lanseria und Durban besser bewältigen zu können. In diesem Zusammenhang erweiterte man die Parkplatzkapazitäten für PKW’s der Passagiere.

Technische Details

Im Jahr 2004 erfolgten Ausbauarbeiten an den Flugpisten. In deren Folge können auf dem Lanseria-Airport Flugzeuge der Typen Boeing 757-300 und Airbus 319 abgefertigt werden.<ref name="lanseria history" /> Am 11. November 2013 ging die neue, 45 Meter breite und etwa 3000 Meter lange Start- und Landebahn in Betrieb.<ref>Lanseria International Airport: New runway opens at Lanseria International Airport. auf www.lanseria.co.za (englisch)</ref>

Weblinks

Commons Commons: Lanseria International Airport – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

<references />