Leguane


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Leguane
Grüner Leguan (Iguana iguana)

Grüner Leguan (Iguana iguana)

Systematik
Sauropsida
Überordnung: Schuppenechsen (Lepidosauria)
Ordnung: Schuppenkriechtiere (Squamata)
Toxicofera
Leguanartige (Iguania)
Familie: Leguane
Wissenschaftlicher Name
Iguanidae
Oppel, 1811

Die Leguane (Iguanidae) bilden eine Familie der Schuppenkriechtiere (Squamata). Sie kommen auf dem amerikanischen Doppelkontinent vom Süden der USA bis nach Paraguay, auf den Karibischen Inseln, den Galápagos-Inseln und den Fidschi-Inseln vor.

Merkmale

Leguane erreichen Längen von 14 Zentimeter bis zu zwei Meter. Der Schwanz ist oft länger als der übrige Körper. Ihre Köpfe sind oft mit Schuppenkämmen oder Kehlwamme versehen, die bei den Männchen ausgeprägter als bei Weibchen und bei der Balz und bei Rivalitätskämpfen wichtig sind. Die Rückenschuppen der Echsen sind meist klein, die Bauchschuppen größer, stehen aber nicht in regelmäßigen Reihen.<ref name = "Rogner"> Rogner. 1992, S. 193.</ref>

Lebensweise

Sie leben terrestrisch, auf dem Erdboden (Dipsosaurus, Cyclura), auf Bäumen (Iguana, Brachylophus) oder auf Felsen (Sauromalus, Ctenosaura, Conolophus, Amblyrhynchus) <ref name="The Reptile Database">Iguanidae in The Reptile Database</ref>. Die Männchen der meisten Leguanarten sind territorial. Sie verteidigen ihr Revier gegenüber anderen männlichen Artgenossen, dulden aber Weibchen. Alle Leguane sind eierlegend (ovipar). Bei der Paarung beißt das Männchen das Weibchen für gewöhnlich in den Nacken. Die Gelege sind oft recht groß, oft legen mehrere Weibchen ihre Eier nah beieinander ab. Eine Brutpflege findet nicht statt.<ref name = "Rogner"/><ref>Pianka et al. 2003, S. 157.</ref>

Jungtiere ernähren sich vor allem von Insekten und anderen wirbellosen Tieren, bei ausgewachsenen Tieren, vor allem bei den großwüchsigen Arten, wird die pflanzliche Ernährung immer wichtiger. Die Meerechsen der Galápagos-Inseln ernähren sich von Algen und Tang.<ref name="The Reptile Database"/>

Systematik

Die Systematik der Familie ist seit 1989 häufigen Änderungen unterworfen. In dieser Zeit teilten die Herpetologen Daryl Frost und Richard Etheridge die große, damals 700 Arten umfassende Familie in eine Reihe von kleineren Familien, die zuvor den Status von Unterfamilien hatten.<ref>Darrel R. Frost, Richard Etheridge: A phylogenetic analysis and taxonomy of iguanian lizards (Reptilia: Squamata) (= University of Kansas. Museum of Natural History. Miscellaneous Publication. Nr. 81). University of Kansas, Lawrence KS 1989, ISBN 0-89338-033-4.</ref> Mit den ausgegliederten Familien werden die Leguane in die Gruppe der Pleurodonta zusammengefasst, die sich von den als Acrodonta bezeichneten übrigen Leguanartigen, den Agamen und Chamäleons, durch die Art der Zahnbefestigung unterscheiden. Die Pleurodonta haben als gemeinsames Merkmal Zähne, die wurzellos an der Innenkante der Kiefer sitzen, während sie bei den Acrodonta auf der Oberkante der Kiefers befestigt sind.<ref>Darrel R. Frost, Richard Etheridge, Daniel Janies, Tom A. Titus: Total Evidence, Sequence Alignment, Evolution of Polychrotid Lizards, and a Reclassification of the Iguania (Squamata: Iguania) (= American Museum Novitates. Nr. 3343, ISSN 0003-0082). American Museum of Natural History, New York NY 2001, online.</ref>

Heute sind acht rezente und drei ausgestorbene Gattungen der Leguane bekannt:<ref name="The Reptile Database"/>

Literatur

  • Eric R. Pianka, Laurie J. Vitt: Lizards. Windows to the Evolution of Diversity (= Organisms and Environments. Bd. 5). University of California Press, Berkeley CA u. a. 2003, ISBN 0-520-23401-4.
  • Manfred Rogner: Echsen. Haltung, Pflege und Zucht im Terrarium. Band 1: Geckos, Flossenfüße, Agamen, Chamäleons und Leguane. Ulmer, Stuttgart 1992, ISBN 3-8001-7248-8.

Einzelnachweise

<references />

Weblinks

Commons Commons: Leguane – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien