Lucian Freud


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Lucian Freud, OM, CH, CBE (* 8. Dezember 1922 in Berlin; † 20. Juli 2011 in London<ref>William Grimes: Lucian Freud, Figurative Painter Who Redefined Portraiture, Is Dead at 88 (New York Times Online am 21. Juli 2011)</ref>) war ein britischer Maler. Er war einer der bedeutendsten Porträtmaler des 20. Jahrhunderts. Der Kunstkritiker Robert Hughes bezeichnete ihn 2004 als „Großbritanniens größten lebenden Maler“. <ref>"Britain's greatest living Artist", says The Guardian, 6. April 2006</ref>

Leben und Werk

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Lucian Freud war einer von drei Söhnen des österreichischen Architekten Ernst Ludwig Freud und der aus einer Berliner Kaufmannsfamilie stammenden Lucie Freud. Er war ein Enkel des Psychoanalytikers Sigmund Freud. Freuds Familie emigrierte 1933 nach England. 1939 nahm Freud die britische Staatsbürgerschaft an.

Schule und Ausbildung

Er besuchte die Dartington Hall School in der Grafschaft Devon und die Bryanston School in Dorset, von der er nach einem Jahr wegen Disziplinschwierigkeiten verwiesen wurde. <ref> Das wäre eine sinnlose Lüge, nichts als ein wenig Täuschung.“

Lucian Freud<ref> „I could never put anything into a picture that wasn’t actually there in front of me,[...] That would be a pointless lie, a mere bit of artfulness.”[1]Zitiert aus: William Grimes, Nachruf in der New York Times, 21. Juli 2011, abgerufen am 25. Dezember 2015.</ref>

Familie

Lucian Freud wurde in eine jüdische österreichisch-deutsche Familie geboren. Sein Vater war der Architekt Ernst Ludwig Freud - viertes Kind von Sigmund Freud - seine Mutter war dessen Ehefrau, die in Berlin geborenen Lucie Brasch (1896–1989) <ref>GENi.com – Lucie Freud (Brasch) abgerufen am 19. Dezember 2015.</ref> Lucian Freud hatte zwei Brüder, Stephen Gabriel Freud (1921-2015) und den Schriftsteller und Politiker Clement Freud (1924-2009).

Er war seit 1948 mit Kitty Garman (1926-2011) verheiratet, einer Tochter des Bildhauers Jacob Epstein, mit der er zwei Töchter hatte, Annie (* 1948) und Annabel (* 1952). Die Ehe wurde 1952 geschieden. Am 9.  Dezember 1953 heiratete er Lady Caroline Blackwood. Diese Ehe blieb kinderlos und wurde 1959 geschieden.

Aus seinen zahlreichen Beziehungen hatte Freud eine Reihe von Kindern, über deren genaue Anzahl in der Presse spekuliert wird. <ref>David Kamp: Freud, Interrupted. In: Vanity Fair, Februar 2012 abgerufen am 19. Dezember 2015.</ref>

  • Suzy Boyt (* 1935) war eine Studentin Freuds an der Slade School of Fine Art. Aus der Beziehung gingen vier Kinder hervor. <ref>Vanity Fair, Februar 2012, S. 147</ref>
  1. Alexander Boyt (* 1957)
  2. Rose Boyt (* 1959)
  3. Isobel Boyt (* 1961)
  4. Susie Boyt (* 1969), Romanautorin, Kolumnistin
  • Katherine Margaret McAdam (1933–1998) war in den späten 1950ern Studentin an der St Martin's School of Art in London, als sie Freud auf einer Party kennenlernte.
  1. Jane McAdam Freud (* 1958), Bildhauerin <ref>"Drawings and Sculpture, Gazelli Art House, Mayfair" McAdam Freud, Jane.</ref>
  2. Paul Freud (* 1959), Maler
  • Bernardine Coverley, (1943–2011), Lehrerin
  1. Bella Freud (* 1961), Modedesignerin
  2. Esther Freud (* 1963), Schriftstellerin
  • Jacquetta Eliot, Countess of St Germans (geborene Jacquetta Lampson, *1943) war eine Dame der Gesellschaft. Zwischen 1969 und 1978 saß sie Lucian Freud, der sie mehrfach zeichnete, für mehrere seiner Akt-Bilder Modell.
  1. Francis Michael Eliot (* 1971)<ref>The Peerage Page 85407, Hon. Francis Michael Freud</ref> 2002 ließ er seinen Namen amtlich in Francis Michael Freud umbenennen.<ref>The Peerage. Page 8541</ref>
  • Celia Paul (* 1959), Künstlerin. Lucian Freud, der damals 55 Jahre alt war, lernte sie als 18jährige Studentin an der Slade School of Fine Art kennen, wo er ihr Tutor war. Es dauerte mehrere Monate, bis sie ein Liebespaar wurden und zwei Jahre, bevor sie ihm Modell saß.
  1. Frank Paul (* 1984), Künstler <ref>Frank Paul Drawings.</ref> <ref>http://www.theguardian.com/lifeandstyle/2012/oct/13/celia-paul-lucian-freud-son</ref> Frank Paul ist das letzte der Kinder, die Freud als sein eigenes anerkannt hat.

Lucian Freud auf dem Kunstmarkt

Lucian Freud zählt zu den Künstlern der Gegenwart, deren Gemälde auf Auktionen Spitzenpreise erzielen. Auch die bei Auktionen erzielten Preise für Grafik liegen im mittleren Spitzenfeld.

2008 erzielte das Porträt von Sue Tilley Benefits Supervisor Sleeping (1995) bei Christie’s 33,6 Millionen $ und brach damit den Rekordpreis, der bis dahin für ein Bild eines lebenden Künstlers gezahlt worden war.<ref>christies.com</ref> Bei Sotheby’s Londoner Contemporary art-Abendauktion vom 13. Oktober 2011 spielte das Gemälde Boys Head (1952), ein kleinformatiges Porträt von Charlie Lumley, knapp 5  Millionen $ ein.<ref>4,998,088 at Sotheby's October 2011 Evening Sales of 20th Century Italian Art and Contemporary Art, Sotheby’'s Press Release, abgerufen am 16. Dezember 2015.</ref> Das Bild Benefits Supervisor Resting brachte bei einer Auktion bei Christie’s am 13. Mai 2015 56.165.000 $ ein.<ref>Christie’s, Sale 3740, Lot 31 B</ref> Am 11. November 2015 wurde bei Chrstie’s in New York das Portrait von Andrew Parker Bowles (2003/04) für 34.89 Millionen $ versteigert. Dargestellt ist der erste Ehemann von Camilla Parker Bowles.<ref>The Guardian. 11. November 2015. Christie’s. New York, Rockefeller Plaza. Sale 3790. Lot 31 B.</ref>

Preise für Grafik beginnen ab 6-7.000 $. Einen Spitzenpreis für eine Grafik mit 49.125 $ wurde am 15. Februar 2012 bei Christie’s für „After Chardin“ (Radierung 2000) erreicht.<ref>Christie’s.</ref> Bei einer Versteigerung bei Philipps in London am 15. Oktober 2015 wechselten zwei Stiche, die sein Modell Sue Tilley darstellen, für 100.000  £ den Besitzer. <ref>Lucian Freud etchings fetch £1m at Phillips London.</ref>

Häufig wechseln seine Bilder allerdings privat und über den Kunsthandel den Besitzer, die gezahlten Summen werden in diesen Fällen nicht bekannt.

Einzelaustellungen (Auswahl)

  • 2015; Lucian Freud und das Tier.
Katalog Anlässlich der Ausstellung Lucian Freud und das Tier. Museum für Gegenwartskunst, Siegen, 2015. Köln: Snoeck 2015

Bildbeispiele

Primärliteratur

  • Lucian Freud: Einige Gedanken über die Malerei. In: Rolf Lauter (Hrsg.): Lucian Freud. Naked Portraits. Werke der 40er bis 90er Jahre. Ostfildern-Ruit 2001, S. 284.
  • Lucian Freud – Portraits. DVD, Gespräche von Jake Auerbach und William Feaver mit Freud-Modellen. Jake Auerbach Films, 2004.
  • TV - 3sat vom 29. April 2006, 22,30 - 23,35 h: Der Maler Lucian Freud

Sekundärliteratur

Auszeichnungen

Einzelnachweise

<references />