Manching


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Wappen Deutschlandkarte
Wappen des Marktes Manching
48.71861111111111.497222222222366Koordinaten: 48° 43′ N, 11° 30′ O{{#coordinates:48,718611111111|11,497222222222|primary
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Basisdaten
Bundesland: Bayern
Regierungsbezirk: Oberbayern
Landkreis: Pfaffenhofen an der Ilm
Höhe: 366 m ü. NHN
Fläche: 35,45 km²
Einwohner: 11.945 (31. Dez. 2014)<ref name="Metadaten Einwohnerzahl DE-BY">Bayerisches Landesamt für Statistik – Tabelle 12411-001: Fortschreibung des Bevölkerungsstandes: Bevölkerung: Gemeinden, Stichtage (letzten 6) vom Oktober 2015 (Einwohnerzahlen auf Grundlage des Zensus 2011) (Hilfe dazu).</ref>
Bevölkerungsdichte: 337 Einwohner je km²
Postleitzahl: 85077
Vorwahl: 08459
Kfz-Kennzeichen: PAF
Gemeindeschlüssel: 09 1 86 137
Adresse der
Marktverwaltung:
Ingolstädter Str. 2
85077 Manching
Webpräsenz: www.manching.de
Bürgermeister: Herbert Nerb (FW)
Lage des Marktes Manching im Landkreis Pfaffenhofen an der Ilm

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Manching ist ein Markt im oberbayerischen Landkreis Pfaffenhofen an der Ilm und liegt südöstlich von Ingolstadt. In der Nähe befindet sich eine Einrichtung für Testflüge Fliegerhorst Ingolstadt/Manching bestehend aus der Wehrtechnischen Dienststelle 61 der Bundeswehr für Luftfahrzeuge und dem Werksgelände von Airbus Defence and Space, einem Teil der Airbus Group.

Geografie

Manching liegt in der Region Ingolstadt und besteht aus den Ortsteilen Manching, Oberstimm, Niederstimm, Pichl, Forstwiesen im Feilenmoos, Westenhausen, Lindach und Rottmannshart.

Geschichte

Vom 3. Jahrhundert v. Chr. bis zum 1. Jahrhundert v. Chr. bestand ein keltisches Oppidum beim heutigen Manching.

Der Markt Manching gehörte seit 1505 zum Herzogtum Neuburg-Sulzbach und zum Landgericht Reichertshofen. Seit 1777 ist der Ort Teil des Kurfürstentums Bayern. Im Zuge der Verwaltungsreformen in Bayern entstand mit dem Gemeindeedikt von 1818 die heutige Gemeinde.

Eingemeindungen

Am 1. Januar 1962 wurde ein Teil der aufgelösten Gemeinde Unsernherrn eingegliedert. Am 1. Januar 1971 kam Niederstimm hinzu. Pichl folgte am 1. Januar 1972.<ref> Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C.H.Beck’sche Verlagsbuchhandlung, München 1983, ISBN 3-406-09669-7, S. 490. </ref> Im Jahr 1978 kamen noch Westenhausen am 1. Januar und Oberstimm am 1. Mai hinzu.<ref> Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27. 5. 1970 bis 31. 12. 1982. W. Kohlhammer GmbH, Stuttgart und Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 586 und 587.</ref>

Politik

Bürgermeister:

  • 1888–1912: Johann Nerb sen.
  • 1912–1928: Josef Münzhuber
  • 1928–1933: Johann Nerb jun.
  • 1933–1945: Johann Schranz
  • 1946–1952: Johann Nerb jun.
  • 1952–1956: Albert Huber
  • 1956–1960: Adalbert März
  • 1960–1966: Michael Raith
  • 1966–1984: Johann Stutz, CSU
  • 1984–2002: Albert Huch, Freie Wählergemeinschaft
  • 2002–2008: Otto Raith, CSU
  • 2008 bis heute: Herbert Nerb, Freie Wähler e.V.

Die Gemeindesteuereinnahmen betrugen im Jahr 1999 umgerechnet 6,151 Millionen Euro, davon betrugen die Gewerbesteuereinnahmen (netto) umgerechnet 1,351 Millionen Euro.

Wappen

Die Gemeinde Manching führt seit 1955 ein Wappen. Die Blasonierung lautet: „Gespalten von Silber und Blau; vorne ein aufrecht stehender schwarzer Schlüssel, hinten ein vorgeschichtlicher goldener Verschlusshaken in Pferdekopfform.“

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Die denkmalgeschützte Manchinger Friedenskirche von 1958 gilt als ein besonders gelungenes Werk des Kirchenbauers Olaf Andreas Gulbransson (1916–1961), Sohn des Karikaturisten Olaf Gulbransson. Sie befindet sich am Eingang zu einem ehemaligen Fort der Bayerischen Landesfestung Ingolstadt und ist überwiegend aus Trümmersteinen dieses 1945 gesprengten Forts errichtet worden.

Wirtschaft und Infrastruktur

Industrie

Airbus Group: in Manching befinden sich die Entwicklung und das Werk des Airbus Group-Geschäftsbereiches Airbus Defence and Space (ehemals Cassidian) mit derzeit ca. 4500 Mitarbeitern, dessen Zentrale im Dezember 2008 von Ottobrunn nach Manching verlegt wurde. Hier wurde der Prototyp des Eurofighters hergestellt. Derzeit befindet sich hier die Endmontage aller Eurofighter für die deutsche Luftwaffe sowie die Fertigung des Rumpfteils für alle Eurofightermodelle. Airbus Defence and Space nutzt den Flugplatz der Wehrtechnische Dienststelle 61 mit, dessen südliche Landebahn (07R/25L) mit 2940m Länge und 60m Breite zu einer der größten in Europa zählt und als offizielle Notlandebahn für das amerikanische Space Shuttle-Projekt ausgewiesen war.

Land- und Forstwirtschaft

Es gab 1998 nach der amtlichen Statistik im Bereich der Land- und Forstwirtschaft elf, im produzierenden Gewerbe 2.116 und im Bereich Handel und Verkehr 234 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Arbeitsort. In sonstigen Wirtschaftsbereichen waren am Arbeitsort 1.420 Personen sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Wohnort gab es insgesamt 3.890. Im verarbeitenden Gewerbe gab es vier Betriebe, im Bauhauptgewerbe elf Betriebe. Zudem bestanden im Jahr 1999 84 landwirtschaftliche Betriebe mit einer landwirtschaftlich genutzten Fläche von 1.950 ha, davon waren 1.661 ha Ackerfläche und 279 ha Dauergrünfläche.

Öffentliche Einrichtungen

Datei:Kelten römer museum manching von S.JPG
Kelten-Römer-Museum Manching

Das Bundesamt für Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung der Bundeswehr mit seiner Wehrtechnischen Dienststelle 61 (WTD 61) auf dem Fliegerhorst Ingolstadt/Manching ist einer der größten Arbeitgeber der Marktgemeinde.

In Manching liegt auf dem Gelände der früheren Immelmann-Kaserne und an drei anderen Standorten das bundesweit erste Lager für Schnellabschiebungen, die „Ankunfts- und Rückführungseinrichtung I“. Sie wurde am 1. September 2015 eröffnet und geht auf einen Beschluss der bayerischen Staatsregierung zurück.<ref>http://www.br.de/nachrichten/oberbayern/inhalt/ingolstadt-aufnahmezentrum-balkanfluechtlinge-100.html</ref><ref>http://www.welt.de/regionales/bayern/article146484530/Bayern-zufrieden-mit-Balkanzentrum-in-Manching.html</ref>Dort sind Asylbewerber mit geringer Bleibeperspektive untergebracht, meist aus Balkanstaaten. Sie werden teils abgeschoben, teils kehren sie freiwillig in ihre Heimatländer zurück. In Manching gibt es noch weitere Behörden, die für ähnliche Angelegenheiten zuständig sind.<ref>http://ingolstadt-today.de/lesen--manching03112014%5B12241%5D.html</ref><ref>http://www.zdf.de/ZDFmediathek/hauptnavigation/sendung-verpasst#/beitrag/video/2512226/Wie-viele-Fl%C3%BCchtlinge-vertr%C3%A4gt-Dtld</ref>

Das Kelten-Römer-Museum zeigt Exponate aus der Zeit der Kelten und Römer aus dem Raum Manching.

Bildung

  • Kindergärten: 323 Kindergartenplätze mit 367 Kindern
  • Grundschulen: 2 mit
  • Hauptschulen: 2 (5-6, 7-9) mit 46 Lehrern und 866 Schülern
  • Realschule am Keltenwall mit 72 Lehrern und 1010 Schülern

(Stand: 2010)

Verkehr

Manching liegt an der Donautalbahn. Der Bahnhof wird von den Zügen allerdings ohne Halt durchfahren.

Persönlichkeiten

Söhne und Töchter der Stadt

Persönlichkeiten, die vor Ort gewirkt haben

Literatur

  • Susanne Sievers: Manching. Die Keltenstadt. Theiss, Stuttgart 2003, ISBN 3-8062-1765-3.
  • Dorothea van Endert: Die Bronzefunde aus dem Oppidum von Manching. Steiner, Wiesbaden 1991, ISBN 3-515-05776-5.
  • Gerhard Jacobi: Werkzeug und Gerät aus dem Oppidum von Manching. Steiner, Wiesbaden 1974, ISBN 3-515-01798-4.
  • Elisabeth Bauer: Küchenduft und Orgelklang. Leibspeisenkochbuch mit Schmankerl aus Manching in Oberbayern. 1999, ISBN 3-930888-73-4.

Einzelnachweise

<references />

Weblinks

Commons Commons: Manching – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien