Mandibeltiere


aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Wechseln zu: Navigation, Suche
Mandibeltiere
Mandibeln einer Ameise

Mandibeln einer Ameise

Systematik
Unterabteilung: Bilateria
ohne Rang: Urmünder (Protostomia)
Überstamm: Häutungstiere (Ecdysozoa)
Stamm: Gliederfüßer (Arthropoda)
ohne Rang: Mandibeltiere
Wissenschaftlicher Name
Mandibulata
Snodgrass, 1938

Die Mandibeltiere (Mandibulata) sind eine monophyletische<ref>Regier, J. C. J. W. Shultz, A. Zwick, A. Hussey, B. Ball, R. Wetzer, J. W. Martin and C. W. Cunningham; Arthropod relationships revealed by phylogenomic analysis of nuclear protein-coding sequences; Nature, 463, 2010, S.1079-1083. doi:10.1038/nature08742</ref> Gruppe der Gliederfüßer (Arthropoda) die aufgrund von morphologischen Merkmalen gegen die Kieferklauenträger (Chelicerata) abgegrenzt wird. Benannt ist die Gruppe nach ihren Mundwerkzeugen, deren erstes Paar als Mandibeln bezeichnet wird. Die Mandibeltiere umfassen die Krebstiere (Crustacea) und die Tracheentiere (Tracheata) mit den Tausendfüßern (Myriapoda) und Insekten. Molekularbiologische Untersuchungen führten jedoch zu der Annahme, dass die Krebstiere und Tracheentiere die Mandibeln unabhängig voneinander erworben haben<ref>R. Wehner, W. Gehring: Zoologie. 24. Aufl. Thieme Verlag KG, Stuttgart, New Yorck, 2007. S. 737ff.</ref>.

Merkmale

Die folgenden Merkmale verbinden die Mandibeltiere:

1. Das Vorhandensein eines Kopfpanzers (Cephalon), der aus den ersten sechs Segmenten des Körperpanzers (Carapax) besteht und an welchem im ursprünglichen Zustand als Extremitäten zwei Antennen und 3 Paar Mundwerkzeuge (Mandibel, 1. und 2. Maxille) ausgebildet sind.
2. Facettenaugen, deren Einzelaugen (Ommatidien) aus einem Kristallkegel und acht Retinulazellen mit einem zentralen Rhabdom aufgebaut sind.
3. Als ursprüngliche Ausscheidungsorgane beschränken sich die Nephridien ausschließlich auf den Kopfbereich, in dem bei den Krebstieren Antennen- und Maxillardrüsen vorkommen. Bei den Tracheentieren sind Labialdrüsen vorhanden, die allerdings nur als Speicherdrüsen fungieren. Die Exkretionsfunktion übernehmen hier die Malpighischen Gefäße im Verdauungstrakt.

Literatur

  • Volker Storch, Ulrich Welsch: Kurzes Lehrbuch der Zoologie. 8. Aufl. Spektrum Akademischer Verlag, 2004, ISBN 3-8274-1399-0
  • Rüdiger Wehner, Walter J. Gehring: Zoologie. 24. Aufl. Thieme Verlag KG, Stuttgart New York 2007, ISBN 978-3-13-367424-9

Einzelnachweise

<references />