Maxim Gorki


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Datei:Maxim gorki.jpg
Maxim Gorki, um 1900

Maxim Gorki (russisch Максим Горький; eigentlich Alexei Maximowitsch Peschkow, Алексей Максимович Пешков, wissenschaftliche Transliteration Aleksej Maksimovič Peškov, weitere literaturwissenschaftliche Transkriptions-Schreibweisen Maksim Gor’kij<ref>Deutsche Nationalbibliothek: Katalog der Deutschen Nationalbibliothek, „Sommergäste : Szenen / Maxim Gorki. Übers. und Nachw. von Helene Imendörffer“. In: www.dnb.dem. Abgerufen am 15. April 2015.</ref> und Maksim Gorkij<ref>Deutsche Nationalbibliothek: Katalog der Deutschen Nationalbibliothek, „Die Entstehung des sozialistischen Realismus: Maksim Gorkij und die Laienschriftsteller in den 1930er Jahren Dann gab es sehr viel Wodka und Kaviar.<ref>Klaus Mann: Der Wendepunkt. Rowohlt. Reinbek 1994, S. 329f.</ref>“

Am 18. Juni 1936 starb Gorki, seine Urne wurde an der Kremlmauer in Moskau beigesetzt. Um seine Todesursache rankten sich zahlreiche Gerüchte, so verfasste der Schriftsteller Gustaw Herling-Grudziński 1954 das Essay Die sieben Tode des Maxim Gorki, in dem er die unterschiedlichen Versionen zusammenstellte. Im dritten Moskauer Schauprozess von 1938 wurde der in Ungnade gefallene ehemalige NKWD-Chef Genrich Jagoda unter anderem beschuldigt, die Ermordung Gorkis und dessen Sohnes Maxim († 1934) durch medizinische Fehlbehandlung veranlasst zu haben<ref name="lauer">Reinhard Lauer: Geschichte der russischen Literatur, S. 675</ref>. Gorkis Sekretär und zwei seiner Ärzte wurden deswegen ebenso verurteilt und erschossen.

Noch in den achtziger Jahren fanden sich in Literaturlexika als wahrscheinliche Todesursache „Ermordung durch sowjetischen Staatssicherheitsdienst“<ref>Gero von Wilpert: Lexikon der Weltliteratur, Band 1. Stuttgart 1988, S. 558: […] wurde wahrscheinlich vom sowjetischen Staatssicherheitsdienst ermordet.</ref>. Heute wird jedoch überwiegend von einem natürlichen Tod als Folge des bereits angegriffenen Gesundheitszustands Gorkis ausgegangen<ref>http://www.der-unbekannte-gorki.de/index.php?e=7</ref><ref name="lauer" />.

Gorkis Werke wurden in Deutschland 1933 verbrannt und bis 1945 aus Bibliotheken ausgesondert, z. B. Die Bettler.<ref>Werner Treß, Verbrannte Bücher 1933. Mit Feuer gegen die Freiheit des Geistes. Bundeszentrale für politische Bildung BpB, Bonn 2009 ISBN 3838900030 S. 128 - 137 Reprint der Erzählung</ref>

Siehe auch

Werke

Autobiografische Schriften

  • Meine Kindheit (Детство) (1913/1914)
  • Unter fremden Menschen (В людях) (1915/1916)
  • Meine Universitäten (Мои университеты) (1923)

Romane

  • Foma Gordejew (Фома Гордеев) (1899)
  • Drei Menschen (Трое) (1900/1901)
  • Die Mutter (Мать) (1907)
  • Eine Beichte (Исповедь) (1908)
  • Ein Sommer (Лето) (1909)
  • Das Städtchen Okurow (Городок Окуров) (1909)
  • Matwej Koshemjakin (Жизнь Матвея Кожемякина) (1910)
  • Das Werk der Artamanows (Дело Артамоновых) (1925)
  • Das Leben des Klim Samgin (Жизнь Клима Самгина) (1925–1936)

Erzählungen (Auswahl)

Dramen (Auswahl)

  • Die Kleinbürger (Мещане) (1901), UA 1902 St. Petersburg
  • Nachtasyl (На дне) oder Am Boden (1902), UA 1902 Moskau
  • Sommergäste (Дачники) (1905), UA 1904 St. Petersburg
  • Barbaren (Варвары) (1905), UA 1906 Kursk
  • Die Feinde (Враги) (1906), UA 1906 Berlin
  • Die Letzten (Последние) (1908), UA 1910 Berlin (Deutsches Theater, Regie: Max Reinhardt)
  • Falschgeld (Фальшивая монета) (1913), UA 1928 Rom
  • Sonderlinge, UA 1910 St. Petersburg
  • Kinder der Sonne (Дети солнца) (1905) (vergl. Leonid Andrejew), UA 1905 St. Petersburg
  • Wassa Schelesnowa (Васса Железнова) (1910) Zweite Fassung 1935, UA 1911 Moskau
  • Die Familie Sykow, UA 1918 Petrograd
  • Somow und andere (Сомов и другие) (1931), UA 1954 Jaroslawl
  • Der Alte (Старик) (1915), UA 1919 Moskau
  • Jegor Bulytschow und andere (Егор Булычов и другие) (1931), UA 1932 Moskau und Leningrad,
  • Dostigajew und andere (Достигаев и другие) (1932), UA 1933 Leningrad
  • Jakow Bogomolow, UA 1958 Nowosibirsk

UA= Uraufführung

Ehrungen

Zitate

„Ich glaube, dass eine Zeit kommen wird, wo das Werk Gorkis vergessen ist, aber es ist zweifelhaft, ob man auch in tausend Jahren den Menschen Gorki vergessen wird können.“

Anton Tschechow: Briefe 1877-1904, 1903<ref>Anton Tschechow: Briefe 1877-1904, Fünf Bände. 5. Band. Herausgegeben und aus dem Russischen übersetzt von Peter Urban. Diogenes, Zürich 1979, ISBN 3-257-06190-0.</ref>

„Wer das Werk Gorkis kennt, der kennt das russische Volk von heute und in ihm Not und Entbehrung aller Gedrückten, er weiß aus miterkennender Seele ebenso ihr letztes, seltenstes und leidenschaftlichstes Gefühl wie ihr tägliches ärmliches Dasein.“

Stefan Zweig: Harenberg Schauspielführer, <ref>zitiert nach: Harenberg Schauspielführer. Harenberg, Dortmund 1997, ISBN 3-611-00541-X.</ref>

Literatur

  • Maxim Gorki - Stefan Zweig Briefwechsel. Hrsg, von Kurt Böttcher. Reclam, Leipzig 1980, ISBN 3-379-00134-1. <ref>Siehe auch: Stefan Zweig: Briefe an Schriftsteller in Gutenberg.spiegel.de</ref>
  • Boris Bjalik: Revolution und Kunst. Betrachtungen über die Beziehungen zwischen Lenin und Gorki. Übersetzt von Brigitta Schröder. Aufbau, Berlin 1974, DNB 750179201.
  • Christa Ebert: Maxim Gorki in Saarow 1922/23. Frankfurt (Oder): Kleist-Gedenk- und Forschungsstätte. 2003. (= Frankfurter Buntbücher; 33) ISBN 3-9807802-9-5
  • Nina Gourfinkel: Maxim Gorki. Mit Selbstzeugnissen und Bilddokumenten. 5. Aufl. Reinbek bei Hamburg: Rowohlt. 1999. (= Rowohlts Monographien; 50000; rororo-Bildmonographien) ISBN 3-499-50009-4
  • Hans Günther: Der sozialistische Übermensch. M. Gor'kij und der sowjetische Heldenmythos. Stuttgart u. a.: Metzler. 1993. ISBN 3-476-00901-7
  • Beatrice Haas: Dramenübersetzung. Sprachtheoretische und dramaturgische Aspekte, dargestellt am Beispiel des Schauspiels „Sommergäste“ von Maksim Gor'kij. Buske. Hamburg 1982 (= Hamburger Beiträge für Russischlehrer, 25) ISBN 3-87118-501-9
  • Harri Jünger: Maxim Gorkis Klim Samgin - ein aktuelles Meisterwerk der Weltliteratur. (= Wissenschaftliche Zeitschrift der Friedrich-Schiller-Universität 1966, H. 1).
  • Nikolaus Katzer: Maksim Go´rkijs Weg in die russische Sozialdemokratie. Harrassowitz, Wiesbaden 1990 (= Veröffentlichungen des Osteuropa-Institutes München, Reihe Geschichte, 58) ISBN 3-447-02962-5
  • Geir Kjetsaa: Maxim Gorki. Eine Biographie. Claassen, Hildesheim 1996 ISBN 3-546-00109-5
  • Armin Knigge: Maksim Gor'kij. Das literarische Werk. Wewel, München 1994 (= Quellen und Studien zur russischen Geistesgeschichte, 13) ISBN 3-87904-111-3
  • Nadeshda Ludwig: Maxim Gorki, Leben und Werk. Das Europäische Buch, Berlin 1984 ISBN 3-88436-126-0
  • Wolfgang Pailer: Die frühen Dramen M. Gor'kijs in ihrem Verhältnis zum dramatischen Schaffen A. P. Cechovs. Sagner, München 1978. (= Slavistische Beiträge, 122) ISBN 3-87690-148-0
  • Henning Rischbieter: Maxim Gorki. Friedrich, Velber 1973 (= Friedrichs Dramatiker des Welttheaters, 69)
  • Cecilia von Studnitz: „Mit Tränen löschst du das Feuer nicht.“ Maxim Gorki und sein Leben. Droste, Düsseldorf 1993 ISBN 3-7700-1004-3
  • Henri Troyat: Gorki. Sturmvogel der Revolution. Eine Biographie. Piper, München (=Serie Piper 978) ISBN 3-492-10978-0
  • Thomas Urban: Russische Schriftsteller im Berlin der zwanziger Jahre. Nicolai, Berlin 2003 ISBN 3-89479-097-0, S.60 – 99

Verfilmung

  • Deutsch: Das Werk der Artamanows, russ. Delo Artamonowych, polnisch Artamonow i synowie. s/w., Regie: Grigori Roschal; Drehbuch Sergei Jermolinski. Produktion Mosfilm 1941, deutsche Urauff. 7. Oktober 1947, Kurzrez. Der Spiegel 27. September 1947 (online)

Weblinks

Commons Commons: Maxim Gorky – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

<references />