Mercedes-Benz O 407
Mercedes-Benz | |
---|---|
Datei:MBO407-osterode.jpg | |
O 407 | |
Hersteller | Daimler-Benz EvoBus |
Bauart | Überlandbus |
Produktionszeitraum | 1987−2001 |
Achsen | 2 |
Motor | Mercedes-Benz OM 447 h; 6 Zylinder, Reihe |
Leistung | 240/250/299 PS |
Länge | 11,92 m |
Breite | 2,5 m |
Höhe | 3,058 m |
Zul. Gesamtgewicht | 16.000 kg |
Vorgängermodell | Mercedes-Benz O 307 |
Nachfolgemodell | Mercedes-Benz O 408 Conecto Citaro LE Ü |
Der Mercedes-Benz O 407 ist die Überlandbusvariante des VÖV-II-Busses von Daimler-Benz und wurde basierend auf den bei den Fahrzeugwerkstätten Falkenried (FFG) gebauten Prototypen Ü 80 von 1987 bis 2001 gebaut.
Gegenüber der Stadtbusvariante, dem Mercedes-Benz O 405, hat der O 407 eine Gesamtlänge von 11,9 Metern (11,5 m beim O 405) und einen höheren Wagenboden im Fahrgastraum, um die optional erhältlichen Kofferräume aufzunehmen.
Äußerlich ist die Standardausführung des O 407 vorn an der einzeiligen Zielanzeige mit den seitlichen Lufteinlässen sowie an dem schmalen Vordereinstieg mit einflügliger Außenschwingtür und der hinteren, doppelflügligen Außenschwingtür zu erkennen. Auffällig ist auch die größere, einteilige Frontscheibe, die auf Wunsch später auch in den O 405 zum Einbau kam, es wurden aber auch Fahrzeuge mit geteilter Frontscheibe hergestellt. Optional konnten auch die zweizeiligen Fahrzielanzeigen vom O 405 bestellt werden, so wie es auch O 405 mit der einzeiligen Zielanzeige vom O 407 gab.
Der O 407 wurde ausschließlich als Solo-Hochbodenfahrzeug gefertigt. Es gab daher keine Gelenk- oder Niederflurvarianten des O 407, diese basierten alle aufgrund ihrer Abmessungen (Karosserielänge, Radstände und Bodenhöhe) auf den Wagenkästen der O-405-Reihe. Eine Vielzahl an Gelenkbussen für die Regionalbusgesellschaften der Deutschen Bahn wurden oft nur mit der einzeiligen Zielanzeige des O 407 ausgeliefert, hierbei handelte es sich jedoch um O 405 G, da sie neben der gleichen Fahrzeugmaße auch vorn über die Stadtbus-Doppelschwenktüren für die Zweispurabfertigung verfügten. Dies trifft auch auf eine kleine Serie von Gelenkbussen zu, die nur mit der einfachen Außenschwingtür vom O 407 und dem teils nachträglich aufgebrachten Schriftzug „O 407 G“ versehen waren. Der durch die einflügelige Vordertür verengte Einstieg weist jedoch die zum Mittelgang hin gedrehten Stufen der früheren Zweispurabfertigung auf, auch entsprechen Bodenhöhen und Fensterteiler der O-405-Serie. Die Typbezeichnung O 407 oder O 407G – das G war nicht bei allen Fahrzeugen dieser Serie enthalten – rührt daher, dass der Glastürflügel der Einstiegstür als einzelnes Bauteil tatsächlich der O 407-Baureihe entnommen ist, welche üblicherweise den entsprechenden, schon vorgefertigten Schriftzug "O 407" trägt. Das "G" wurde nur bei einigen Fahrzeugen nachträglich und außermittig aufgebracht. Konstruiert und zugelassen sind diese Fahrzeuge – vom äußeren Typschriftzug abweichend – jedoch auch als O 405 G.<ref>http://www.busforum.org/viewtopic.php?p=96741 busforum.org - Diskussion zum O 407 G</ref><ref>http://www.busforum-sh.de/t2553f40-O-Typen.html busforum-sh.de</ref> <ref>http://busse.startbilder.de/bild/_Sichtungen_~2010~KW+23/77136/zwischen-den-parkplaetzen-und-dem-ila-ausstellunggelaende.html</ref>
Ähnlich verhält es sich mit einem als „O 407 N“ betitelten Fahrzeug, bei dem es sich um einen baulich unveränderten O 405 N mit nachträglich verändertem Typenschild handelt. Unterscheidungsmerkmal zwischen Stadt- und Überlandvariante sind ausschließlich die größere Fahrzeuglänge (Radstände) sowie der beim Überlandbus höhere Fahrgastboden. Auch der später entwickelte Niederflur-Überlandbus trug daher die Bezeichnung O 405 NÜ. Unterschiedliche Fronten, Anordnung von Türen oder Fahrgastsitzen waren auch schon bei den Vorgängermodellen O 305 / O 307 untereinander kombinierbar.
Die Fahrzeuge wurden mit Dieselmotoren von 240 PS, ab 1989 dann auch mit 250 und 299 PS angeboten. Serienmäßig war ein manuelles 5-Gang-Getriebe des Typs G O 4/95-5/5,1 verbaut. Gegen Aufpreis war ein 6-Gang-Synchrongetriebe G O 4/105-6/7,2 oder ein Daimler-Benz-Automatikgetriebe mit vier Gängen (W 4 A 110), später war ein ZF 5 HP 500 mit fünf Gängen erhältlich.
Ebenso wie der O 405 war auch der O 407 mit Klimatisierung und einer Retarderbremse ausstattbar. Werksseitig wurden wie beim O 405 drei Bestuhlungsvarianten angeboten, die einen Kunststoff-Schalensitz als Basis hatten, welcher in drei Komfortstufen (K1-K3) entweder gar nicht, mit dünn gepolsterten Sitz- und Lehnenauflagen oder einer Vollpolsterung bestellt werden konnte. Üblicherweise wurde für letztere Veloursstoff verwendet. Beim O 407 wurde aufgrund der durchschnittlich längeren Fahrtdauern gegenüber dem Stadtlinienverkehr zumeist die bequemere Kissenpolsterung gewählt. In den späteren Modellreihen wurde auch die sogenannte Hochfest-Bestuhlung aus dem O 408 angeboten. Darüber hinaus konnte die Bestuhlung auch bei Drittanbietern bestellt werden. Die Fahrgastsitze konnten optional auf Podesten im Fahrgastraum montiert werden, für den Gelegenheitsverkehr waren neben Kofferräumen darüber hinaus zwei zusätzliche, herausnehmbare Doppelsitze auf der Kinderwagenstellfläche gegenüber der hinteren Tür erhältlich, um den Bus voll bestuhlen zu können. Üblicherweise wies der O 407 dann 53 Sitzplätze auf (Linienverkehr: 49). Gegenüber dem Stadtlinienbus hatte der O 407 auch eine Überkopf-Gepäckablage.
1992 erfuhr der O 407 eine erste, kleine Modellpflege. Die Türen waren im Gegensatz zur anfänglichen Blechbeplankung im unteren Bereich der Seitenzierleiste nunmehr bodentief verglast, der Innenraum wurde nun in einem grauen anstelle des braunen Grundtons gehalten. In diesem Zuge wurden auch die größeren, als Notausstiege benutzbaren Dachluken verbaut.
Heute ist der O 407 noch im Schuleinsatzverkehr anzutreffen, meistens ist er bei Privatunternehmen zu finden, die ihn oft von den regionalen Verkehrsbetrieben übernommen haben. Im regulären Linienverkehr werden diese Fahrzeuge dagegen seltener, weil die Verkehrsverbünde in den Ausschreibungen oft ein begrenztes Höchstalter oder Barrierefreiheit der Fahrzeuge als Vergabebedingung fordern. Aufgrund ihrer Robustheit und der noch konventionellen Technik sind die O 407 begehrte Fahrzeuge für den Export.
Einzelnachweise
<references />