Mikroklin
| Mikroklin | |
|---|---|
| Mikroklin mit Albitüberkrustung aus Papachacra, Departamento Belén, Catamarca, Argentinien (Größe: 9,9 cm × 9,0 cm × 5,3 cm) | |
| Allgemeines und Klassifikation | |
| Chemische Formel | K ist dimorph und kommt neben der triklin kristallisierenden Tieftemperatur-Modifikation Mikroklin noch als monoklin kristallisierende Hochtemperatur-Modifikation Orthoklas vor.
Datei:Microcline-Albite-197983.jpg Amazonit aus dem Yucca Hill, Lake George, Colorado, USA Die einzige bisher bekannte Varietät ist der hell- bis dunkelgrüne Amazonit. Bildung und FundorteDatei:Quartz-Microcline-182568.jpg Mikroklin (weiß) mit Rauchquarz aus Conway, Carroll County, New Hampshire, USA (Größe: 5,9 cm × 5,9 cm × 3,9 cm) Mikroklin bildet sich magmatisch in Granit, Pegmatit und Syenit oder metamorph in verschiedenen Gesteinen. Außerdem bildet es Metamorphosen nach Sanidin. Als häufige Mineralbildung ist Mikroklin an vielen Fundorten anzutreffen, wobei bisher (Stand: 2015) fast 5000 Fundorte<ref name="MindatAnzahl" /> als bekannt gelten. Bekannt aufgrund außergewöhnlicher Mikroklinfunde sind unter anderem die Black Hills im US-Bundesstaat South Dakota, wo riesige Kristalle mit einem Durchmesser von bis zu 12 Metern zutage traten.<ref name="Dörfler" /> Der bisher größte bekannte Mikroklinkristall stammt allerdings aus der Devils Hole Beryl Mine im Fremont County von Colorado, wo er 1981 entdeckt wurde. Der Kristall ist 49,38 Meter lang, hat einen Querschnitt von 35,97 Meter × 13,72 Meter und ein Gewicht von 15.908,89 Tonnen.<ref name="MineralienatlasMineralrekorde" /> In Deutschland konnte Mikroklin bisher vor allem im Fichtelgebirge und in Niederbayern entdeckt werden. Daneben sind aber auch einige Fundpunkte im Schwarzwald in Baden-Württemberg, bei Bad Harzburg in Niedersachsen, bei Hochstädten (Bensheim) in Hessen, im sächsischen Erzgebirge und der Oberlausitz sowie in der Uranlagerstätte Ronneburg in Thüringen bekannt. In Österreich fand sich das Mineral an vielen Orten in Kärnten, Niederösterreich, an einigen Stellen in Salzburg, der Steiermark und Oberösterreich sowie am Mörchnerkar im Zemmgrund in Tirol und an der Fresch Alp in der Vorarlberger Gemeinde Silbertal. Größere Fundgebiete liegen unter anderem Afghanistan, Argentinien, Brasilien, China, Kanada, Myanmar (Burma), Tschechien, Finnland, Frankreich, Grönland, Indien, Italien, Japan, Madagaskar, Namibia, Norwegen, im Vereinigten Königreich (UK) und den Vereinigten Staaten von Amerika (USA).<ref name="Fundorte" /> VerwendungMikroklin dient als Rohstoff in der Keramik-, Glas- und Emailindustrie. Seine Varietät Amazonit findet als Schmuckstein Verwendung.<ref name="jkuhle" /> Siehe auchLiteratur
WeblinksCommons Commons: Mikroklin – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Einzelnachweise<references> <ref name="Datenblatt"> Microcline, In: John W. Anthony, Richard A. Bideaux, Kenneth W. Bladh, Monte C. Nichols (Hrsg.): Handbook of Mineralogy, Mineralogical Society of America, 2001 (PDF 75,9 kB) </ref> <ref name="Dörfler"> Petr Korbel, Milan Novák: Mineralien Enzyklopädie. Nebel Verlag GmbH, Eggolsheim 2002, ISBN 3-89555-076-0, S. 264. </ref> <ref name="Fundorte"> Fundortliste für beim [ Mineralienatlas] und bei Mindat </ref> <ref name="jkuhle"> Tübinger Geowissenschaftliche Arbeiten (TGA), Kapitel Feldspäte (PDF 4,35 MB; S. 14) </ref> <ref name="Mindat"> Mindat - Microcline </ref> <ref name="MindatAnzahl"> Mindat - Anzahl der Fundorte für Mikroklin </ref> <ref name="MineralienatlasMineralrekorde"> Mineralienatlas:Mineralrekorde </ref> <ref name="StrunzNickel"> Hugo Strunz, Ernest H. Nickel: Strunz Mineralogical Tables. Chemical-structural Mineral Classification System. 9. Auflage. E. Schweizerbart’sche Verlagsbuchhandlung (Nägele u. Obermiller), Stuttgart 2001, ISBN 3-510-65188-X, S. 694. </ref> </references> |


