Milower Land


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Wappen Deutschlandkarte
Wappen der Gemeinde Milower Land
52.51944444444412.31111111111130Koordinaten: 52° 31′ N, 12° 19′ O{{#coordinates:52,519444444444|12,311111111111|primary
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Basisdaten
Bundesland: Brandenburg
Landkreis: Havelland
Höhe: 30 m ü. NHN
Fläche: 161,33 km²
Einwohner: 4314 (31. Dez. 2014)<ref name="Metadaten Einwohnerzahl DE-BB">Bevölkerung im Land Brandenburg nach amtsfreien Gemeinden, Ämtern und Gemeinden 31. Dezember 2014 (XLS-Datei; 83 KB) (Fortgeschriebene amtliche Einwohnerzahlen) (Hilfe dazu).</ref>
Bevölkerungsdichte: 27 Einwohner je km²
Postleitzahl: 14715
Vorwahlen: 03386, 033870,
033873, 033877Vorlage:Infobox Gemeinde in Deutschland/Wartung/Vorwahl enthält Text
Kfz-Kennzeichen: HVL
Gemeindeschlüssel: 12 0 63 189
Gemeindegliederung: 17 Ortsteile
Adresse der
Gemeindeverwaltung:
Friedensstr. 86
14715 Milower Land
Webpräsenz: www.milow.de
Bürgermeister: Felix Menzel (SPD)
Lage der Gemeinde Milower Land im Landkreis Havelland

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Blick über die Havel auf Milow

Die amtsfreie Gemeinde Milower Land (PDF; 1,2 MB)</ref> Die Kolonisten in diesen Orten waren mehrheitlich Calvinisten, für sie wurde eigens 1770 die Leopoldsburger Kirche eingeweiht, in der sich heute die Sparkasse befindet.<ref>Berliner Zeitung vom 13. Dezember 1999 Geld statt Gott: [2]</ref> Am Ende des Zweiten Weltkrieges erwarben sich drei Milower Bürger, der Studienrat Pritzkow, der Bauer Fritz Ohm und der Pfarrer Paul Büchtemann, große Verdienste um den Ort, als sie in unerschrockener Konfrontation gegenüber dem SS-Kommandanten das Hissen weißer Fahnen organisierten und so dem Ort seine gewaltsame Zerstörung durch die Rote Armee ersparten.<ref>Ursula Höntsch: Drei Männer beim SS-Stab, in: Die Stunde Null, Berlin 1966, S. 178</ref>

Carl Andreas Julius Bolle (1832–1910), Gründer und Besitzer der traditionsreichen Meierei C. Bolle in Berlin, baute in Milow eine Villa, die er später seinen Mitarbeitern zur Erholung überließ. Heute befindet sich in diesem Gebäude die Jugendherberge Carl Bolle (grundrenoviert 2010).

Im Jahr 1914 wurden die Gemeinden Neu-Milow, Milow und Leopoldsburg in der Gesamtgemeinde Milow vereinigt.<ref>Flyer der Gemeinde Milower Land: [3] (PDF; 1,2 MB)</ref>

Im Zuge der Ämterbildung 1992 in Brandenburg schlossen sich folgende acht Gemeinden aus dem damaligen Kreis Rathenow zu einem Verwaltungsverbund, Amt Milow genannt, zusammen: Großwudicke, Milow, Nitzahn, Vieritz, Jerchel, Möthlitz, Bützer und Zollchow. Am 3. Juli 1992 erteilte der Minister des Innern seine Zustimmung zur Bildung des Amtes Milow für dessen Zustandekommen der 16. Juli 1992 festgelegt wurde.<ref name="Zustimmung" /> Sitz der Amtsverwaltung war in der Gemeinde Milow. Erster Amtsdirektor wurde Günter Geib.<ref name="Geib" />

Die Gemeinde Milower Land entstand im Vorfeld der geplanten brandenburgischen Gemeindegebietsreform 2003 durch den freiwilligen Zusammenschluss der bis dahin selbständigen Gemeinden Bützer, Großwudicke, Jerchel, Milow, Möthlitz, Vieritz und Zollchow und der Eingliederung von Nitzahns. In einer Bekanntmachung vom 30. April 2002 genehmigte das Ministerium des Innern die Bildung einer neuen Gemeinde Milower Land. Der Zusammenschluss wurde allerdings erst zum 26. Oktober 2003 rechtswirksam<ref name="Milower Land" />. Die Gemeinde Milower Land entspricht dem von 1992 bis 2003 existierenden Amt Milow. Ortsteile wurden auch Schmetzdorf, das Ortsteil von Zollchow war, und Bahnitz, das ein Ortsteil von Möthlitz war.<ref name="Historisches Gemeindeverzeichnis" />

Ortsnamen

Der Ortsname ist von Mil'ov- bzw. Milov = Ort eines Mil abgeleitet. Mil ist entweder ein Zuname oder Kosename für einen Vornamen wie Milobrat, zum Adj. mil- lieb, wert.<ref name="Namenbuch" />

Bevölkerungsentwicklung

Jahr Einwohner
2003 4 994
2004 4 977
2005 4 938
2006 4 839
2007 4 756
2008 4 687
Jahr Einwohner
2009 4 599
2010 4 601
2011 4 403
2012 4 352
2013 4 325
2014 4 314

Gebietsstand des jeweiligen Jahres<ref>Bevölkerung im Land Brandenburg nach kreisfreien Städten, Landkreisen und Gemeinden 1991 bis 2014</ref>, ab 2011 auf Basis des Zensus

Politik

Kommunalwahl 2014
Wahlbeteiligung: 52.3 %
 %
50
40
30
20
10
0
44,8 %
26,6 %
26,6 %
2,0 %
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Gemeindevertretung

Die Gemeindevertretung besteht aus 16 Gemeindevertretern und dem Bürgermeister. Die Kommunalwahl am 25. Mai 2014 ergab folgende Sitzverteilung:<ref>Amtliches Ergebnis der Kommunalwahl vom 25. Mai 2014</ref>

  • CDU: 7 Sitze
  • Wählergemeinschaft Milower Land: 4 Sitze
  • SPD: 4 Sitze
  • FDP: 1 Sitz

Bürgermeister

Felix Menzel (SPD) wurde in der Bürgermeisterwahl vom 25. September 2011 mit 54,2 % der gültigen Stimmen für eine Amtszeit von acht Jahren gewählt (Wahlbeteiligung 62,6 %).<ref>Ergebnis der Bürgermeisterstichwahl vom 25. September 2011</ref>

Wappen

Die neugegründete Gemeinde nahm das amtliche Wappen des aufgelösten Amtes Milow an, dieses wurde am 17. Oktober 2003 genehmigt.

Blasonierung: „In Silber über einem roten Dreiberg ein blauer, von zwei einander zugewandten schwarzen Kiefern begleiteter Göpel.“<ref name="Wappen" />

Das Wappen wurde 1993 vom Kommunalheraldiker Jörg Mantzsch gestaltet und ins Genehmigungsverfahren geführt.

Wappen der Ortsteile

Auf Initiative des Kulturvereins Milower Land e.V. und des Bürgermeisters der Gemeinde wurden in Absprache mit der Bevölkerung die obigen Ortswappen gestiftet, die vom HEROLD beurkundet und in die Deutsche Ortswappenrolle aufgenommen wurden. Diese Wappen werden nach einer vom Stifter erteilten Verfügungsberechtigung von den Ortsvorstehern, von Vereinen, Verbänden u.a.m. als Symbole der örtlichen Identität außerhalb von Amtshandlungen geführt. Gestalter der Wappen ist der Kommunalheraldiker Jörg Mantzsch, der sie zur Beurkundung führte.

Sehenswürdigkeiten

Sehenswürdigkeiten in Milower Land sind beispielsweise:

  • Stützpunkt der Naturwacht Süd und des (NABU Regionalverband Westhavelland) mit Ausstellungen zum Naturpark Westhavelland und der Geschichte des Ortes und der Umgebung (zu finden im Besucherzentrum auf dem ehm. Rittergutshof)
  • historischer Ortskern Milow mit der barocken Patronatskirche Leopoldsburg (heute Sparkasse) und der evangelischen Dorfkirche Milow
  • Villa Bolle (heute Jugendherberge „Carl-Bolle“)
  • Schlosskapelle aus dem Anfang des 18. Jahrhunderts und die Schlossparkanlage mit Schlossteich in Großwudicke
  • Kirche Schmetzdorf mit Orgel aus dem Jahr 1764
  • Kirche Zollchow aus dem 13. Jahrhundert mit Orgel des Wagnerschülers aus dem Jahr 1764
  • spätromanische Dorfkirche Bützer
  • Vieritzer Berg mit Naturlehrpfad
  • Vieritzer Wohnplatz Kater mit einem Wildgehege und Waldlehrpfad
  • Schleuse Bahnitz mit Wehrschuppen und Schleusenhaus
  • Kahnschleuse Bahnitz (2,7 × 12 Meter) am Schlauchwehr (ehemaliges Nadelwehr)
  • bronzene Nixe Bahnitz an der Schiffsanlegestelle
  • Gutshaus Jerchel
  • Gutshaus Möthlitz
  • Gutshaus Milow
  • Dorfkirche Möthlitz
  • Dorfkirche Nitzahn
  • Fachwerkhaus aus der 1.Hälfte des 19. Jahrhunderts in Nitzahn
  • Kirche von 1303 im Nitzahner Gemeindeteil Knoblauch

In der Liste der Baudenkmale in Milower Land stehen die in der Denkmalliste des Landes Brandenburg eingetragenen Baudenkmale.

Wirtschaft und Infrastruktur

Verkehr

Die Bahnstrecke Berlin-Stendal-Hannover führt durch den Norden der Gemeinde. Der nächste Bahnanschluss, an der Strecke Brandenburg-Rathenow, befindet sich in 2,5 km Entfernung in Premnitz. Die B 188 führt durch den Norden der Gemeinde. Durch die Nachbargemeinde Premnitz führt die B 102. An der Havel befindet sich ein Wasserwanderrastplatz.

Sonstiges

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   |name=Schaltwerk-Koordinaten
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  }} befindet sich ein Schaltwerk der Deutschen Bahn AG. Diese Anlage ist neben den Bahnstromschaltwerken Neckarwestheim und Nenndorf die einzige Schaltanlage der Deutschen Bahn AG, die nicht an einer Eisenbahnlinie oder auf dem Areal eines Kraftwerks liegt.
  • In den 1960er Jahren wurde ein 4000 Jahre altes Skelett, genannt Der Mann von Milow, gefunden und aufbereitet. Der Fund ist im Museum in Brandenburg an der Havel ausgestellt.

Persönlichkeiten

Literatur

  • Gaubatz, Petra: Chronik der Gemeinde Möthlitz. Möthlitz, Dezember 1996

Weblinks

Commons Commons: Milower Land – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

<references> <ref name="Hauptsatzung"> Hauptsatzung der Gemeinde Milower Land vom 27. Juni 2012 PDF </ref> <ref name="Dienstleistungsportal"> Dienstleistungsportal der Landesverwaltung – Gemeinde Milower Land </ref> <ref name="Namenbuch"> Sophie Wauer: Brandenburgisches Namenbuch Teil 9 Die Ortsnamen der Uckermark. 391 S., Hermann Böhlaus Nachfolger Weimar 1996 (S. 179 für den Ortsteil Milow der Gemeinde Uckerland) </ref> <ref name="Zustimmung"> Bildung der Ämter Temnitz, Milow, Baruth, Neuhardenberg, Burg-Spreewald, Drebkau/Niederlausitz, Neuhausen und Peitz. Bekanntmachung des Ministers des Innern vom 30. Juni 1992. Amtsblatt für Brandenburg – Gemeinsames Ministerialblatt für das Land Brandenburg, 3. Jahrgang, Nummer 54, 31. Juli 1992, S.966/7. </ref> <ref name="Milower Land"> Bildung der neuen Gemeinde Milower Land. Mitteilung des Ministeriums des Innern vom 30. April 2002. Amtsblatt für Brandenburg Gemeinsames Ministerialblatt für das Land Brandenburg, 13. Jahrgang, 2002, Nummer 20, Potsdam, 15. Mai 2002, S. 519 PDF </ref> <ref name="Historisches Gemeindeverzeichnis"> Beitrag zur Statistik Landesbetrieb für Datenverarbeitung und Statistik Historisches Gemeindeverzeichnis des Landes Brandenburg 1875 bis 2005 19.5 Landkreis Havelland PDF </ref> <ref name="Geib"> Nennhausens Amtsdirektorin Angelika Thielicke erlebte das Einheitsjahr 1990 als Bürgermeisterin auf nennhausen.de </ref> <ref name="Wappen"> Wappenangaben auf dem Dienstleistungsportal der Landesverwaltung des Landes Brandenburg </ref> </references>