Moldava
Moldava | ||||||
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Basisdaten | ||||||
Staat: | Tschechien | |||||
Region: | Ústecký kraj | |||||
Bezirk: | Teplice | |||||
Fläche: | 3242,3046<ref>http://www.uir.cz/obec/567728/Moldava</ref> ha | |||||
Geographische Lage: | 13,656944444444|primary | dim=10000 | globe= | name= | region=CZ-US | type=city
}} |
Höhe: | 725 m n.m. | |||||
Einwohner: | 175 (1. Jan. 2014) <ref>Český statistický úřad – Die Einwohnerzahlen der tschechischen Gemeinden vom 1. Januar 2014 (PDF; 504 KiB) </ref> | |||||
Postleitzahl: | 417 81 | |||||
Kfz-Kennzeichen: | U | |||||
Struktur | ||||||
Status: | Gemeinde | |||||
Ortsteile: | 2 | |||||
Verwaltung | ||||||
Bürgermeister: | Jaroslav Pok (Stand: 2013) | |||||
Adresse: | Moldava 113 417 81 Moldava | |||||
Gemeindenummer: | 567728 | |||||
Website: | www.moldava.cz | |||||
Lageplan | ||||||
Lage von Moldava im Bezirk Teplice | ||||||
Karte |
Moldava (deutsch Moldau) ist eine Gemeinde an der Freiberger Mulde in Tschechien.
Inhaltsverzeichnis
Lage
Moldava befindet sich im Osterzgebirge etwa 25 km nordwestlich von Teplice auf 785 m ü.M. Die Gemeinde gehört dem Okres Teplice, Ústecký kraj an. Im Südosten befindet sich mit 909 m der zweithöchste Berg des Osterzgebirges, der Pramenáč (Bornhauberg) und im Süden der 869 m hohe Bouřňák (Stürmer). Zwischen Moldava und seinem Ortsteil Nové Město liegen die Quellen von Freiberger Mulde, Flöha und Wilder Weißeritz. Der nächstliegende tschechische Ort ist Mikulov v Krušných horách (Niklasberg) am Steilabhang des Gebirges. Ein Grenzübergang, der für LKW gesperrt ist, führt nach Neurehefeld, einen Ortsteil der Stadt Altenberg in Sachsen.
Geschichte
Die erste schriftliche Erwähnung stammt aus dem Jahr 1346 als Glasmachersiedlung mit einer Kirche. Während des Dreißigjährigen Krieges gingen die Glashütten ein, die Menschen widmeten sich der Viehzucht, der Waldwirtschaft und der Fluorit-Förderung. Die Alte Freiberg-Teplitzer Poststraße aus dem 18. Jahrhundert führte über Moldava und Nové Město (Neustadt) hinunter ins Nordböhmische Becken. Im Jahr 1884 entstand in Moldau der Grenzbahnhof an der Eisenbahnstrecke von Brüx nach Freiberg. Die Strecke Freiberg–Moldau ist von Holzhau an stillgelegt, von Most (Brüx) aus verkehren noch Züge. Diese früher Teplitzer Semmeringbahn genannte Strecke wurde zur Beförderung der Braunkohle aus dem Brüxer Becken nach Sachsen erbaut. Bis 1946 lebten in Moldau hauptsächlich Deutschböhmen. Heute leben hier hauptsächlich Tschechen, deren Familien nach Ende des Zweiten Weltkrieges aus dem Landesinneren hierher gezogen sind.
Bergbau
In Moldava wurde bereits im 15. Jahrhundert Bergbau auf Silber, Blei und Kupfer betrieben. Der Abbau blieb im Vergleich zu anderen erzgebirgischen Bergbauorten aber relativ bedeutungslos. Seit dem 19. Jahrhundert wurde in und um Moldava eine intensive Erkundung auf Blei und Zinn durchgeführt.
Dabei wurde Anfang der 1950er Jahre im Tal des Moldauer Baches eine abbauwürdige Fluorit- und Barytlagerstätte entdeckt, deren Erschließung ab 1953 erfolgte. Gegenstand des Abbaus war ein etwa 6 Kilometer langes und 1 Kilometer breites Gangsystem, in dem insbesondere die Gänge "Papousek", und "Josef" Mächtigkeiten von bis zu 6 Metern aufwiesen. Der durchschnittliche Fluoritgehalt belief sich auf 58 % Calciumfluorid. Der größte hier gefundene Fluoritkristall hatte eine Kantenlänge von 29 Zentimetern. Insgesamt stellte sich die Lagerstätte Moldava als die bedeutendste Fluoritlagerstätte der Tschechischen Republik dar.
Die Erschließung erfolgte durch zwei Hauptförderschächte und mehrere Entwässerungsstollen. Angelegt wurden 8 Sohlen bis in eine Teufe von 480 Metern. Die aufgefahrenen Strecken umfassten eine Länge von ca. 26 Kilometern. Die jährliche Fördermenge stieg von 249 Tonnen (1957) rasch und stetig an und belief sich Ende der 1980er Jahre auf ca. 30.000 Tonnen.
Die Förderung wurde 1994 wegen mangelnder Rentabilität eingestellt und die unterhalb der Kirche gelegenen Tagesanlagen teilweise abgebrochen. Zu diesem Zeitpunkt belief sich die Gesamtfördermenge aus der Lagerstätte Moldave auf ca. 690.000 Tonnen Fluorit. Dabei ist die Lagerstätte keinesfalls vollständig abgebaut. Die verbliebenen Restmengen betragen ca. 1,5 Millionen Tonnen Fluorit.
Gemeindegliederung
Die Gemeinde Moldava besteht aus den Ortsteilen Moldava (Moldau) und Nové Město (Neustadt auch Newenstat oder Nova Civitas).<ref>http://www.uir.cz/casti-obce-obec/567728/Obec-Moldava</ref>. Grundsiedlungseinheiten sind Moldava, Nové Město, Oldřiš (Ullersdorf) und Pastviny (Grünwald).<ref>http://www.uir.cz/zsj-obec/567728/Obec-Moldava</ref>
Das Gemeindegebiet gliedert sich in die Katastralbezirke Moldava, Nové Město u Mikulova, Oldřiš u Moldavy und Pastviny u Moldavy.<ref>http://www.uir.cz/katastralni-uzemi-obec/567728/Obec-Moldava</ref>
- Kostel Moldava.JPG
Kirche Moldava (2012)
- OsterzKammMoldau.jpg
Quellgebiet der Freiberger Mulde bei Moldau
- Moldava 2.jpg
Blick nach Süden
- Moldava 1.jpg
Blick nach Westen talabwärts
- Moldava-Hunt.jpg
Bergbautradition in Moldau
- Moldava-Friedhof-3.jpg
Alter Friedhof in Moldau
Einzelnachweise
<references />
Literatur
- Jaroslav Hrabánek: Die Geschichte des Bergbaus im böhmischen Erzgebirge. In: Agricola-Forschungszentrums Chemnitz. Rundbrief. 2007, ZDB-ID 1614-9505, S. 5–42, (Digitalisat).
- Novotná Pokorná: Ein Reiseführer durch die Montandenkmale des Mittel- und Osterzgebirges. Entdecke Kulturerbe. Region Ústí, Ústí nad Labem 2013, ISBN 978-80-260-1831-5, (Digitalisat).
Weblinks
- Homepage (tschechisch/deutsch/englisch)
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