Naturräumliche Großregionen Deutschlands
Haupteinheitengruppen (violett, dünner)
Eine Gliederung Deutschlands in naturräumliche Großregionen, Haupteinheiten und Untereinheiten berücksichtigt in erster Linie geomorphologische, geologische, hydrologische, biogeographische und bodenkundliche Kriterien, um die Landschaft in größere einheitliche Gebiete aufzuteilen. Politische Grenzen spielen dabei, abgesehen von den nationalen Außengrenzen, keine Rolle.
Neben der naturräumlichen Aufteilung gibt es inzwischen auch von offizieller Seite eine Aufteilung in sogenannte Landschaftsräume, die sich stärker an der Nutzung der Regionen durch den Menschen richtet und entsprechend zum Teil deutlich andere Grenzen zieht.
Inhaltsverzeichnis
- 1 Grundlagen durch die Bundesanstalt für Landeskunde
- 2 Neuordnung durch das Bundesamt für Naturschutz
- 3 Liste der Großregionen 1. bis 3. Ordnung
- 3.1 Nord- und Ostsee
- 3.2 Norddeutsches Tiefland
- 3.2.1 Marschland<ref name="unbekannt">Genauer Name der Großregion 2. bzw. 3. Ordnung unbekannt!</ref>
- 3.2.2 Mecklenburgisch-Vorpommersches Küstengebiet
- 3.2.3 Nordostdeutsche Seenplatte<ref name="unbekannt" />
- 3.2.4 Zentrales Norddeutsches Tiefland<ref name="unbekannt" />
- 3.2.5 Lößbörden<ref name="unbekannt" />
- 3.3 Mittelgebirgsschwelle<ref name="unbekannt" />
- 3.4 Schichtstufenland beiderseits des Oberrheingrabens<ref name="unbekannt" />
- 3.5 Alpenvorland
- 3.6 Alpen
- 4 Siehe auch
- 5 Einzelnachweise
- 6 Literatur
- 7 Weblinks
Grundlagen durch die Bundesanstalt für Landeskunde
Die naturräumliche Gliederung Deutschlands, wie sie heute sowohl vom Bundesamt für Naturschutz (BfN) als auch von den meisten Landesinstituten benutzt wird, basiert in der Hauptsache auf den Arbeiten des Handbuchs der naturräumlichen Gliederung Deutschlands der Jahre 1953 bis 1962. Dieses teilte das heutige Bundesgebiet (damals: BRD und DDR) in 86<ref>Die Zahl erklärt sich dadurch, dass die Kennzahl 47/48 für nur eine Gruppe verwendet wurde und die Zahlen 49, 65 und 66 nicht vorkamen.</ref> sogenannte Haupteinheitengruppen mit zweistelligen Kennziffern zwischen 01 und 90 ein, die wiederum in bis zu 10, im Einzelfalle auch mehr Haupteinheiten (dreistellig) aufgespalten wurden. In der zum Handbuch gehörigen Kartierung im Maßstab 1:1.000.000 wurden mit der aktualisierten Karte von 1960 die Haupteinheitengruppen nochmals in übergeordneten Großregionen zusammengefasst.<ref name="Meynen">E. Meynen und J. Schmithüsen: Handbuch der naturräumlichen Gliederung Deutschlands – Bundesanstalt für Landeskunde, Remagen/Bad Godesberg 1953-1962 (9 Lieferungen in 8 Büchern, aktualisierte Karte 1:1.000.000 mit Haupteinheiten 1960)</ref><ref name="Großregionen" />
Im Ergebnis entstand eine Gliederung Deutschlands in fünf (seit 1979: sechs<ref name="Großregionen" />) naturräumliche Großregionen (Großlandschaften) 1. Ordnung, die sich in insgesamt 18 (seit 1964: 19<ref name="Großregionen" />) Großregionen 2. Ordnung aufspalten. Die Haupteinheitengruppen stellen darin in der Hauptsache Großregionen 3. Ordnung dar<ref name ="Ordnung 3">Die Großregionen 3. Ordnung fassen zum Teil mehrere Gruppen zusammen.</ref>, die Haupteinheiten Regionen 4. Ordnung. Manche Großregionen 2. Ordnung enthalten nur eine Haupteinheitengruppe (Mecklenburgisch-Vorpommersches Küstengebiet, Harz, Thüringer Becken, Obermainisch-Oberpfälzisches Hügelland, Südliches Alpenvorland), andere fassen namentlich bekannte Großlandschaften zusammen (Rheinisches Schiefergebirge, Südwestdeutsches Stufenland), wieder andere gruppieren völlig neu.
In den sich bis in die 1990er Jahre ziehenden Nachfolgearbeiten in Einzelblättern 1:200.000, die der Erarbeitung von Regionen 5. und niedrigerer Ordnung (Nachkommastellen hinter der dreistelligen Haupteinheitenkennzahl) dienten, stellte sich heraus, dass einige Grenzen der Großregionen 2. und 3. Ordnung korrigiert werden mussten und in Einzelfällen damit nicht mehr mit den Grenzen der Haupteinheitengruppen übereinstimmen.<ref name="Großregionen" /> Dies spielt jedoch in der dem dekadischen System folgenden Nummerierung, die erst ab der 3. Ordnung beginnt, keine Rolle.
Neuordnung durch das Bundesamt für Naturschutz
In den Jahren 1992 bis 1994 überarbeiteten Axel Ssymank et al. im Auftrage des BfN die Haupteinheitengruppen 01-90. Hierbei blieben diese meistens in ihren Grenzen erhalten, indes wurden im Einzelfalle 2 bis 4 Haupteinheitengruppen nach dem Handbuch zusammengefasst, während bei Nord- und Ostsee eine bisherige Gruppe in vier neue aufgespalten wurde.
Die Nummerierung der neuen Einheiten D01 bis D73 erfolgte völlig neu von Norden nach Süden und nicht, wie im Handbuch, in umgekehrter Richtung. Daher ist sie nicht mit der Nummerierung der Haupteinheiten und Untereinheiten kompatibel und hat sich in den Landesämtern nicht durchgesetzt. Sogar das BfN selbst folgt in der Systematik seiner Landschaftssteckbriefe weitgehend der älteren Systematik des Handbuchs.<ref>Biogeografische Regionen und naturräumliche Haupteinheiten Deutschlands (PDF, 216 kB) nach Ssymank (1994), Übersicht und Kommentar; Bundesamt für Naturschutz. Achtung: Im Dokument wird irreführenderweise der Begriff Haupteinheiten für Haupteinheitengruppen (im Sinne des Instituts für Landeskunde) verwendet!</ref>
Die Naturräume fasst Ssymank zu acht sogenannten Großlandschaften zusammen, die etwas weniger fein untergliedert sind als die Großregionen 2. Ordnung der Bundesanstalt für Landeskunde. Einzige Diskrepanz zwischen beiden Systemen ist die Aufspaltung des Norddeutschen Tieflandes in einen Ost- und einen Westteil, was mit der klimatischen Aufteilung in atlantisch und kontinental begründet wird. Die Grenze wird willkürlich unmittelbar östlich der Einheiten D22, D24, D28, D31 und D33 gezogen.
In der Literatur sind diese Großlandschaften bislang nicht zitiert.
Landschaftssteckbriefe des Bundesamtes für Naturschutz
Das BfN hat auch bundesweit eine Untergliederung in sogenannte Landschaften in Auftrag gegeben, für die jeweils sogenannte Landschaftssteckbriefe erstellt wurden. Diese dienten in erster Linie einer groben Kategorisierung in 28 Landschaftstypen, die sich in insgesamt 856 Landschaften gliedern, und der Bestandsaufnahme von Schutzgebieten und Landnutzung. Sie stellen keine naturräumliche Gliederung dar und wurden mit relativ geringem Aufwand erstellt; insbesondere wurden Landschaften nur in seltenen Fällen vor Ort analysiert, sondern in der Hauptsache durch Satellitenbilder und vorhandene Listen beurteilt. Zusätzlich wurden einzelne Infos aus den Einzelblättern 1:200.000 zusammengefasst, soweit diese existierten.
Die Landschaftssteckbriefe haben fünfstellige Kennziffern, deren erste drei meistens der naturräumlichen Haupteinheit nach dem Handbuch entsprechen; Ballungsräume werden davon getrennt sortiert.<ref name="DE_BFN-Steckbriefe">Landschaftssteckbriefe des Bundesamtes für Naturschutz (Hinweise)</ref>
Liste der Großregionen 1. bis 3. Ordnung
Die Haupteinheitengruppen, die mehr oder weniger Großregionen 3. Ordnung<ref name ="Ordnung 3" /> entsprechen, werden nachfolgend Großregionen 2. Ordnung und diese wiederum Großregionen 1. Ordnung zugeordnet. Diese Unterteilung entstammt in der Hauptsache den Publikationen des Instituts für Landeskunde seit 1960:
- Der erste Entwurf von Heinrich Müller-Miny erschien in der aktualisierten Karte zum Handbuch, den Übersichtskarten der Einzelblätter ab Erscheinungsjahr 1960 sowie im Handbuch 9. Lieferung (1962)<ref name="Großregionen">Naturräumliche Großregionenkarten 1960–1963, 1964–1978 und 1979–1994 nach Müller-Miny et al (PDF, 1,2 MB)</ref>
- In den Einzelblättern ab Erscheinungsjahr 1964 wurde dieser Entwurf leicht verändert:<ref name="Großregionen" />
- Das Oberpfälzisch-Obermainische Hügelland stieg von der Großregion 3. Ordnung zu einer zweiter Ordnung auf.
- Die Region 2. Ordnung Lössbörden<ref name="unbekannt" /> wurde erweitert, insbesondere im Westen.
- Eine weitere Änderung gab es in den Einzelblättern ab 1979 (Blatt 182 Burghausen) bis zu den letzten erschienenen (Blätter München und Tegernsee 1994):<ref name="Großregionen" />
- Die Region 1. Ordnung Mittelgebirge wurde zweigeteilt in die Großregionen 1. Ordnung Mittelgebirgsschwelle<ref name="unbekannt" /> und Schichtstufenland<ref name="unbekannt" />
- Die etwa seit Auflösung des Instituts für Landeskunde veröffentlichte und beständig weiterentwickelte Gliederung Naturräume in Sachsen gliedert den größeren Nordteil der Haupteinheitengruppe Oberlausitz den Lössbörden zu, sodass nur das Lausitzer Bergland im Süden in der Mittelgebirgsschwelle verbleibt.
Durch die Änderungen im Bereich der Lössbörden kommt es dazu, dass sich einige wenige Haupteinheitengruppen nunmehr auf zwei verschiedene Großregionen 2. oder gar 1. Ordnung verteilen.
Zur besseren Übersicht werden die Großregionen 1. und 2. Ordnung von Norden nach Süden, in zweiter Linie von Westen nach Osten geordnet aufgeführt. Innerhalb einer Region 2. bzw. 3. Ordnung folgt die Listung dann den vorangestellten Nummern nach Handbuch; die Nummern nach BfN sind in Klammern hintenan gestellt. Echte Großregionen 3. Ordnung sind fett und kursiv geschrieben.
Zur besseren Orientierung stehen rechts der Listen Ausschnittskarten, die alle im selben Maßstab gehalten sind.
Nord- und Ostsee
Hier erfolgt ausnahmsweise eine Listung der dreistelligen Haupteinheiten der Gruppe 90, da diese de facto Großregionen 3. Ordnung darstellen.
Nordsee
- 900 Deutsche Bucht (ohne Felssockel Helgoland) (D70)
- 901 Doggerbank und angrenzende zentrale Nordsee (D71)
Ostsee
- 902 Westliche Ostsee (D72)
- 903 Östliche Ostsee (D73)
Norddeutsches Tiefland
Marschland<ref name="unbekannt">Genauer Name der Großregion 2. bzw. 3. Ordnung unbekannt!</ref>
- 61 Ems- und Wesermarschen (D25)
- 67 Untere Elbeniederung (Elbmarsch) (D24)
- 68 Schleswig-Holsteinische Marschen (D21)
Mecklenburgisch-Vorpommersches Küstengebiet
Nordostdeutsche Seenplatte<ref name="unbekannt" />
- 70 Schleswig-Holsteinisches Hügelland (D23)
- Nordostmecklenburgisches Flachland mit Oderhaffgebiet (D02)
- 74 Rückland der Mecklenburgischen Seenplatte (D03)
- 75 Mecklenburgische Seenplatte (D04)
- (zu 80 Odertal (D07))
- Haupteinheiten 800 und 801
Zentrales Norddeutsches Tiefland<ref name="unbekannt" />
- Norddeutsche Geest<ref name="unbekannt" />
- Dümmer-Geestniederung und Ems-Hunte-Geest (D30)
- 60 Ostfriesisch-Oldenburgische Geest (D26)
- 62 Weser-Aller-Flachland (D31)
- 63 Stader Geest (D27)
- 64 Lüneburger Heide (D28)
- 69 Schleswig-Holsteinische Geest (D22)
Die nordseenähere norddeutsche Geestlandschaft zerfällt durch die Talungen von Weser/Aller und Elbe in drei Teile. Dabei wird der nordöstlichste Teil (69) durch das Tal der Elbe (67 und 87) vom Mittelteil getrennt. Die Kartierung der Großregionen bis 1963 wies ferner die Teile links von Aller und Unterweser (bis 62) und den Mittelteil (63/64) als zwei getrennte Großregionen 3. Ordnung aus – eine Trennung, die bis zu den letzten Arbeiten 1994 beibehalten wurde. Ab 1964 wurde jedoch in den Karten zu den Großregionen der äußerste Nordwesten der Elbtalniederung (87), das Lauenburger Elbtal (876.4 laut Blatt Lüneburg von 1980; siehe gestrichelte Linie), zusammen mit 63, 64 und 69 als nur eine Großregion eingezeichnet. Bis 1963 wurden auch Westfälische Bucht (54) und Niederrhein (55/57) als Großregion 3. Ordnung nicht von den Geestlandschaften links der Aller getrennt.<ref name="Großregionen" />
- Ostdeutsches Platten- und Heideland<ref name="unbekannt" />
- Mecklenburg-Brandenburgisches Platten- und Hügelland (D05)
- 79 Ostbrandenburgische Platte (D06)
- (zu 80 Odertal (D07))
- Haupteinheiten 802 und 803
- Brandenburgisches Heide- und Seengebiet (D12)
- Lausitzer Becken und Spreewald (D08)
- 85 Fläming (D11)
- 86 Wendland und Altmark (D29)
- 87 Elbtalniederung (D09)
- 88 Elbe-Mulde-Tiefland (D10)
- 89 Oberlausitzer Heideland (D13)
- 54 Westfälische Bucht (Münsterländische Tieflandsbucht) (D34)
- Niederrhein<ref name="unbekannt" /> bzw. Niederrheinisches Tiefland und Kölner Bucht (D35)
Lößbörden<ref name="unbekannt" />
- (zu 44 Oberlausitz (D14))
- 440 Neißegebiet
- 442 Ostlausitzer Vorberge
- 443 Westlausitzer Vorberge
- 444 Oberlausitzer Gefilde
- Sächsisches Hügelland und Erzgebirgsvorland (D19)
- 45 Erzgebirgsvorland
- 46 Sächsisches Hügelland (einschl. Leipziger Land)
- 50 Mitteldeutsches Schwarzerdegebiet (auch: Östliches Harzvorland und Börden; D20)
- 51 Nördliches Harzvorland (D33)
- 52 Niedersächsische Börden (D32)
- (zu 37 Weser-Leine-Bergland)
- (zu 378 Calenberger Bergland)
- 378.02 Kleinenbremener Becken
- (zu 378 Calenberger Bergland)
- (zu 53 Unteres Weserbergland)
Da die Börden – wie alle Großregionen – nach Vorgabe einfach zusammenhängend sein sollen, würde zwischen dem Lübbecker Lößland und den Niedersächsischen Börden nebst Kleinenbremener Becken noch ein kleiner Streifen des lössfreien Mittleren Wesertals um Minden dazu gehören.
Mittelgebirgsschwelle<ref name="unbekannt" />
Rheinisches Schiefergebirge
(Ordnung von West nach Ost und intern gegebenenfalls von Nord nach Süd)
- Eifel (mit Vennvorland) (D45)
- 56 Vennvorland
- 28 Westeifel
- 27 Osteifel
- 25 Moseltal (D43)
- 24 Hunsrück (D42)
- 29 Mittelrheingebiet (D44)
- 33 Süderbergland (D38)
- 32 Westerwald (D39)
- 31 Gießen-Koblenzer Lahntal (D40)
- 30 Taunus (D41)
Strittig ist die Zuordnung des Kellerwaldes (344, siehe gestrichelte orange Linie), der einen natürlichen Teil des Rheinischen Schiefergebirges darstellt, im Handbuch der naturräumlichen Gliederung Deutschlands jedoch dem Westhessischen Bergland zugerechnet wird. Martin Bürgener, Bearbeiter des Blattes Arolsen, hält sich zwar an die Nummerierung des Handbuchs, behandelt jedoch den Kellerwald als Teil des Süderberglandes (33).
Niedersächsisch-Hessisches Bergland<ref name="unbekannt" />
(Ordnung von Norden nach Süden, in zweiter Linie von Westen nach Osten)
- Niedersächsisches Bergland (mit Weser- und Leine-Bergland) (D36 )
- 53 Unteres Weserbergland
- 36 Oberes Weserbergland
- 37 Weser-Leine-Bergland
- Hessisches Bergland
- 34 Westhessisches Bergland (D46)
- 35 Osthessisches Bergland (D47)
Harz
- 38 Harz (D37)
Thüringer Becken
- 47/48 Thüringer Becken (mit Randplatten) (D18)
Strittig sind die Zuordnungen von Ohmgebirge nebst Bleicheröder Bergen (375.2) sowie des Eichsfelder Kessels im Westen; das Institut für Landeskunde ordnete sie dem Niedersächsischen Bergland zu, während sie in der Literatur der DDR zumeist als Randplatten des Thüringer Beckens angesehen wurden (siehe Abweichung der blauen Linie von der orangen im Westen). Ein Grenzfall ist auch die Querfurter Platte (zu 489; siehe Abweichung der blauen von der schwarzen Linie im Osten.
Östliche Mittelgebirgsschwelle<ref name="unbekannt" />
- Thüringisch-Fränkisches Mittelgebirge (mit Vogtland)<ref name="unbekannt" />
- 39 Thüringisch-Fränkisches Mittelgebirge (D48)
- 41 Vogtland (D17)
- 42 Erzgebirge (D16)
- Westliche Sudeten<ref name="unbekannt" />
- 43 Sächsisch-Böhmisches Kreidesandsteingebiet (D15)
- (zu 44 Oberlausitz (D14))
- Haupteinheit 441 Lausitzer Bergland
- 40 Oberpfälzisch-Bayerischer Wald (D63)
Schichtstufenland beiderseits des Oberrheingrabens<ref name="unbekannt" />
Pfälzisch-Saarländisches Schichtstufenland
(Gliederung von Nord nach Süd, in zweiter Linie von West nach Ost)
- Lothringisches Trias-Lias-Gebiet<ref name="unbekannt" />
- 26 Gutland (Bitburger Land) (D49)
- (zu 18 Pfälzisch-Saarländisches Muschelkalkgebiet (D50))
- Haupteinheiten 182 und 183
- 19 Saar-Nahe-Bergland (D52)
- 18 Pfälzisch-Saarländisches Muschelkalkgebiet ohne Merziger Muschelkalkplatte (D50)
- 17 Pfälzerwald (Haardtgebirge) (D51)
Oberrheinisches Tiefland
(Gliederung von Nord nach Süd.)
- Oberrheinisches Tiefland (D53)
Südwestdeutsches Stufenland
(Ordnung nach Schichtstufen Grundgebirge/Buntsandstein, Muschelkalk, Keuper-Lias und Malm von Nord nach Süd, intern von West nach Ost.)
- 14 Odenwald, Spessart und Südrhön (D55)
- 15 Schwarzwald (D54)
- Schwäbisch-Fränkische Gäue<ref name="unbekannt" />
- 12 Neckar- und Tauber-Gäuplatten (D57)
- 13 Mainfränkische Platten (D56)
- Schwäbisch-Fränkisches Keuper-Lias-Land<ref name="unbekannt" />
- 10 Schwäbisches Keuper-Lias-Land (D58)
- 11 Fränkisches Keuper-Lias-Land (D59)
- Schwäbische und Fränkische Alb<ref name="unbekannt" />
- 09 Schwäbische Alb (D60)
- 08 Fränkische Alb (D61)
- 16 Hochrheingebiet (Dinkelberg und Hochrheintal) (D69)
Oberpfälzisch-Obermainisches Hügelland
Alpenvorland
(Ordnung von Nord nach Süd, in zweiter Linie von West nach Ost)
Nördliches Alpenvorland
Südliches Alpenvorland
- Voralpines Hügel- und Moorland (= Südliches Alpenvorland; D66)
- 03 Subalpines Jungmoränenland
- 02*<ref>Diese Gruppe wurde erst im Jahr 1991 ausgerufen und ist verschieden von der alten Gruppe 02, siehe #Abweichende Gliederung nach Dongus und Hormann</ref> Nagelfluhhöhen und Senken zwischen Bodensee und Wertach
Alpen
Die folgenden 3 Gruppen wurden im Handbuch noch zur (Ex-)Gruppe 02 gerechnet, die deutschen Anteile bilden D67 (BfN).
Nagelfluh-Berge der Appenzeller Alpen
- (zu 02 Nagelfluhhöhen und Senken – Alpenvorland)
- Molassekämme von St. Gallen–Appenzell (nordöstlich von St. Peterzell 1170 m; CH)
- (zu 96 Schweizer und Allgäuer Nagelfluhschichtkämme)
Vorderer Bregenzer Wald
- (zu 02 Nagelfluhhöhen und Senken – Alpenvorland)
- (zu 96 Schweizer und Allgäuer Nagelfluhschichtkämme)
- 960 Allgäuer Nagelfluhschichtkämme (am Rindalphorn 1822 m)
Schwäbisch-Bayerische Voralpen
- (zu 90 Becken und Talböden zwischen den Hauptgruppen der Alpen)
- (zu 900 Becken und Talböden im Westteil der Vorarlberg-Allgäuer Alpen)
- (zu 902 Inntal)
- 908 Inzeller Becken
- (zu 93 Nördliche Kalk-Ostalpen)
- (930 Becken und Talböden zwischen den Hauptgruppen der Nördlichen Kalk-Ostalpen (teilweise))
- 935 Bayerisch-Tiroler Zwischenkalkalpen (ohne 935.7)
- 936 Randketten der Nördlichen Kalk-Ostalpen bzw. Kalkalpenrandketten bzw. Randkalkalpen
- (zu 94 Flyschalpen)
- (zu 95 Nordliche Kalk-Westalpen)
- (zu 950 Vorarlberg-Allgäuer Quintner- und Schrattenkalkgewölbe)
- 950.0 Grünten (1738 m)
- (zu 950 Vorarlberg-Allgäuer Quintner- und Schrattenkalkgewölbe)
Österreichische Voralpen
Nur der Westen der ganz in Österreich liegenden Gruppe ist bearbeitet worden.
- (zu 93 Nördliche Kalk-Ostalpen)
- 937 (ohne Namen)<ref name="HE 937" />
- (zu 94 Flyschalpen)
Nördliche Kalk-Hochalpen (Westteil)
Die folgende Gruppe wurde im Handbuch noch zur (Ex-)Gruppe 01 gerechnet, die deutschen Anteile bei Oberstdorf und Garmisch-Partenkirchen gehören entsprechend zu D68 (BfN).
- (zu 90 Becken und Talböden zwischen den Hauptgruppen der Alpen)
- Rheintal
- Illtal
- 900 Becken und Talböden im Westteil der Vorarlberg-Allgäuer Alpen
- 901 Oberstdorfer Becken nebst Nebentälern (Illertal bzw. Becken und Talböden im Ostteil der Vorarlberg-Allgäuer Alpen)
- 902 Inntal (ohne 902.4)
- (zu 93 Nördliche Kalk-Ostalpen)
- (930 Becken und Talböden zwischen den Hauptgruppen der Nördlichen Kalk-Ostalpen (teilweise))
- 931 Allgäuer Alpen
- 932 Lechtaler Alpen
- 933 Inntaler Riffkalkketten (ohne 333.7)
- (zu 94 Flyschalpen)
- (zu 95 Nordliche Kalk-Westalpen)
- Alpsteingruppe (bis 2502 m)
- Rätikon (bis 2964 m)
- 950 Vorarlberg-Allgäuer Quintner- und Schrattenkalkgewölbe (ohne 950.0)
Nördliche Kalk-Hochalpen (Ostteil)
Die folgende Gruppe wurde im Handbuch noch zur (Ex-)Gruppe 01 gerechnet, die deutschen Anteile bei Berchtesgaden gehören entsprechend zu D68 (BfN).
Die Gruppe liegt zu größeren Teilen in Österreich.
- 93 Nördliche Kalk-Ostalpen
- 930 Becken und Talböden zwischen den Hauptgruppen der Nördlichen Kalk-Ostalpen (in Teilen)
(zu 933 Inntaler Riffkalkketten)
- 933.7 Kaisergebirge (bis 2344 m)
- 934 Salzburger Plateau-Kalkalpen
- (zu 935 Bayerisch-Tiroler Zwischenkalkalpen)
- 935.7 Kirchdorfer Dolomitalpen
Zentrale Alpen
Die Zentralalpen liegen ganz außerhalb Deutschlands und sind nur in geringerem Umfange kartiert worden.
Zur Gliederung nach Dongus und Hormann
Die vier Einzelblätter mit Alpenanteil sind erst vergleichsweise spät erschienen. Klaus Hormann schlug im 1978 erschienenen Blatt Salzburg vor, die bisherige Aufspaltung in die Gruppen 01 und 02 aufzugeben und die Ziffern ab 90, die auf dem Festland noch nicht vergeben waren, für eine vom Handbuch deutlich abweichende Gliederung zu verwenden. Diesem Vorschlag folgte auch Hansjörg Dongus, der in den Jahren 1991 bis 1994 die anderen Alpenblätter (Tegernsee, Kaufbeuren/Mittenwald, Lindau/Oberstdorf) als welche der allerletzten Blätter bearbeitete. Die resultierende Gliederung der Alpen weicht in ihrer Struktur deutlich von den anderen Gliederungen ab, da insbesondere die einzelnen Einheiten nicht mehr einfach zusammenhängend sind.
Nagelfluh-Vorberge wie der Pfänder werden, abweichend vom Handbuch, von Dongus nicht den Alpen, sondern dem Alpenvorland zugerechnet. Sie werden, gemeinsam mit dem Adelegg und dem Rottachberg, in die neue Gruppe 02 Nagelfluhhöhen und Senken (zwischen Bodensee und Wertach bzw. im Alpenvorland<ref name="Nagelfluhhöhen">Ursprünglicher Name auf Blatt Lindau/Oberstdorf (1991) war Nagelfluhhöhen und Senken zwischen Bodensee und Isar; indes stellte sich im östlich benachbarten Blatt Kaufbeuren/Mittenwald (1993) heraus, dass diese Einheit nur bis zur Wertach reicht. Dessen ungeachtet gibt es im Schweizer Voralpengebiet eine völlig analoge Region (s. o.), die Dongus ebenfalls in 02 (neu) ansiedelt, weshalb die Beschränkung auf den Raum zwischen Bodensee und Wertach entfällt!</ref>) eingegliedert. Auch die ganz in der Schweiz liegenden und von Süden an den Bodensee stoßenden Molassekämme von St. Gallen-Appenzell werden, ohne Nummernvergabe, in Abweichung vom Handbuch, dieser Gruppe (02) zugerechnet.<ref name="Einzelblätter">Verschiedene Autoren: Geographische Landesaufnahme: Die naturräumlichen Einheiten in Einzelblättern 1:200.000. Bundesanstalt für Landeskunde, Bad Godesberg 1952–1994. → Online-Karten;
mit einem Stern (*) gekennzeichnete Blätter sind bislang nicht in die Aufstellung eingeflossen.
- Blatt 187/193: Lindau/Oberstdorf (Hansjörg Dongus 1991; 94 S.)
- Blatt 188/194 Kaufbeuren/Mittenwald (Hansjörg Dongus 1993; 85 S.)
- Blatt 189/195 Tegernsee (Hansjörg Dongus 1994; 68 S.)
- Blatt 190/196: Salzburg (Klaus Hormann 1978; 69 S.)</ref>
Nachfolgend sind hier ausnahmsweise noch einmal auch die Haupteinheiten (dreistellig) aufgeführt:
- 9 Alpen
- 90 Becken und Talböden zwischen den Hauptgruppen der Alpen
- Rheintal
- Illtal
- 900 Becken und Talböden im Westteil der Vorarlberg-Allgäuer Alpen
- 901 Oberstdorfer Becken nebst Nebentälern (Illertal bzw. Becken und Talböden im Ostteil der Vorarlberg-Allgäuer Alpen)
- 902 Inntal
- 907 Becken und Talböden am Nordrand der Kitzbüheler Schieferalpen
- 908 Inzeller Becken
- 909 Salzach-Saalach-Alpenrandbucht
- 91 Östliche Zentralalpen
- 92 Schieferalpen der Nördlichen Grauwackenzone
- 922 Westliche Kitzbüheler Schieferalpen
- 923 Östliche Kitzbüheler Schieferalpen
- 924 Taxenbacher Schieferalpen
- 925 Radstädter Schieferalpen
- 93 Nördliche Kalk-Ostalpen
- 930 Becken und Talböden zwischen den Hauptgruppen der Nördlichen Kalk-Ostalpen
- 931 Allgäuer Alpen
- 932 Lechtaler Alpen
- 933 Inntaler Riffkalkketten
- 934 Salzburger Plateau-Kalkalpen
- 935 Bayerisch-Tiroler Zwischenkalkalpen
- 936 Randketten der Nördlichen Kalk-Ostalpen bzw. Kalkalpenrandketten bzw. Randkalkalpen
- 937 (ohne Namen)<ref name="HE 937">Blatt Salzburg reicht nur bis 937.1 Osterhorngruppe, daher hat Homann die Benennung der Haupteinheit späteren Bearbeitern in Österreich anheimgestellt.</ref>
- 94 Flyschalpen
- 940 Vorarlberger und Westallgäuer Flyschalpen
- 941 Ostallgäuer Flyschalpen
- 942 Trauchgau-Murnauer (Ammergauer) Flyschalpen
- 943 Tölz-Tegernsee-Chiemgauer Flyschalpen
- 944 Westliche Salzburger Flyschalpen
- 945 Östliche Salzburger Flyschalpen
- 95 Nordliche Kalk-Westalpen
- Alpsteingruppe
- Rätikon
- 950 Vorarlberg-Allgäuer Quintner- und Schrattenkalkgewölbe
- 96 Schweizer und Allgäuer Nagelfluhschichtkämme
- Gäbris-Schichtkämme
- 960 Allgäuer Nagelfluhschichtkämme
- 90 Becken und Talböden zwischen den Hauptgruppen der Alpen
Siehe auch
- Naturräumliche Haupteinheiten Deutschlands (komplette Liste)
- Landesweise, bis über die 4. Ordnung hinausgehende Listen:
- Liste der naturräumlichen Einheiten in Baden-Württemberg
- Liste der naturräumlichen Einheiten in Hessen
- Liste der naturräumlichen Einheiten in Nordrhein-Westfalen
- Liste der naturräumlichen Einheiten in Rheinland-Pfalz
- Liste der naturräumlichen Einheiten im Saarland
- Liste der naturräumlichen Einheiten in Schleswig-Holstein
- Naturräume in Sachsen
- Die Naturräume Thüringens
- Geomorphologische Einteilung Polens
- Geomorphologische Einteilung Tschechiens
- Geomorphologische Einteilung der Slowakei
Einzelnachweise
<references />
Literatur
- Emil Meynen, Josef Schmithüsen: Handbuch der naturräumlichen Gliederung Deutschlands. Bundesanstalt für Landeskunde, Remagen/Bad Godesberg 1953–1962 (9 Lieferungen in 8 Büchern, aktualisierte Karte 1:1.000.000 mit Haupteinheiten 1960).
- A. Ssymank: Neue Anforderungen im europäischen Naturschutz. Das Schutzgebietssystem Natura 2000 und die "FFH-Richtlinie der EU". – Zeitschrift „Natur und Landschaft“ Jg. 69. 1994, Heft 9: S. 395-406. Bonn-Bad Godesberg. ISSN 0028-0615.
Weblinks
- Biogeografische Regionen und naturräumliche Deutschlands (PDF, 216 kB) nach Ssymiak (1994), Übersicht und Kommentar; Bundesamt für Naturschutz. Achtung: Im Dokument wird fälschlicherweise der Begriff Haupteinheiten verwendet!
- Kartendienste des Bundesamtes für Naturschutz (Hinweise)
- Landschaftssteckbriefe des Bundesamtes für Naturschutz (Hinweise)
- Einordnung der alten Haupteinheiten 010–903 und -gruppen 01–90 in die neuen Obereinheiten D01-D73 nach BfN