Nukus


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25px Der Titel dieses Artikels ist mehrdeutig. Weitere Bedeutungen sind unter Nukus (Begriffsklärung) aufgeführt.

Nukus

karak.: Noʻkis (Нөкис)

Kunstmuseum in Nukus

Basisdaten
Staat: Usbekistan Usbekistan
Autonome Republik: 20px Qaraqalpaqstan
Koordinaten: 59,602222222222|primary dim=10000 globe= name= region=UZ-QR type=city
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Nukus
Lage von Nukus in Usbekistan
Höhe: 76 m
Einwohner: 230.020 (2005)
Telefonvorwahl: (+998) 61
Kfz-Kennzeichen: 23
Struktur und Verwaltung
Webpräsenz:

Nukus (Karakalpakisch Noʻkis, früher kyrillisch Нөкис; russisch Нукус) ist die Hauptstadt der Autonomen Republik Karakalpakistan in Usbekistan mit 230.020 Einwohnern (Stand 1. Januar 2005), am rechten Ufer des Amudarja, Industriestadt (vor allem Leichtindustrie), kultureller Mittelpunkt mit Universität, pädagogischer Hochschule und Theater.

Geschichte

Nukus ist seit seiner Gründung am 1. April 1932 Hauptstadt der Republik Karakalpakistan. Nukus wurde gegründet, da Toʻrtkoʻl, die alte Hauptstadt, ungünstig gelegen und ständig von den Fluten des Amudarja bedroht war, weshalb entschieden wurde, die Ressourcen in die Gründung einer neuen Hauptstadt statt in Schutzmaßnahmen um Toʻrtkoʻl zu investieren.

Noch in den 1960er Jahren war Nukus eine blühende Stadt im Norden von Usbekistan, eine Oase in der Wüste, gelegen am Aralsee und am Amudarja, der wegen seiner reißenden Strömung den Beinamen „der Tollwütige“ trug.

Heute ist der See deutlich geschrumpft und aus dem Fluss ist ein Rinnsal geworden. Um ausreichend Wasser für den Baumwollanbau zu bekommen wird das Wasser des Amudarja in unzählige Kanäle abgeleitet und erreicht den Aralsee nicht mehr. Seit 1983 hörte der See als Fischfanggebiet auf zu existieren. An 90 Tagen im Jahr werden Staubstürme beobachtet.

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Klimadiagramm von Nukus

Sehenswürdigkeiten

Das Sawitzki-Karakalpakstan-Kunstmuseum, benannt nach dessen vormaligem Direktor Sawitzki, der eine Sammlung von zehntausenden von Bildern "mit viel Mühe, Mut und Begeisterung zusammengetragen hat" <ref>Ibraeva, Valerija: Die Kunst Kasachstans als politisches Projekt. In: Zurück aus der Zukunft. Osteuropäische Kulturen im Zeitalter des Postkommunismus. Hg. von Boris Groys, Anne von der Heiden, Anja Herrmann, Peter Weibel, Julia Warmers. Frankfurt/Main: Suhrkamp, 2006, S. 407 - 471, S. 412. ISBN 3-518-12452-8</ref><ref>Banned Russian art squirrelled away in Uzbekistan, AlJazeera, 27. Mai 2015</ref>, beherbergt eine einzigartige Sammlung klassischer russischer Avantgarde-Kunst der 1920er, 1930er und 1940er Jahre (nach derjenigen des Russischen Museums in Sankt Petersburg die zweitgrößte überhaupt). Der entfernt gelegene Ort dieser bedeutenden Sammlung ist als Ergebnis der stalinistischen Kulturpolitik anzusehen, die unliebsame Künstler und ihre Werke in die Verbannung schickte. Dank der Weitsicht von Sawitzki und der untergeordneten geopolitischen Position von Nukus sind die Werke für die interessierte Öffentlichkeit erhalten geblieben.<ref> siehe auch: Monika Etspüler: Das Geheimversteck der sowjetischen Avantgarde : Avantgardistisch-orientalischer Diwan: In einer usbekischen Wüstenstadt findet sich eine der bedeutendsten Sammlungen russischer Kunst, in: Frankfurter Allgemeine Zeitung, 21. Oktober 2015, Seite 11 (halbseitiger Artikel über das Museum und seine Leiterin) </ref>

In der Umgebung von Nukus gibt es darüber hinaus viele historische Relikte zu sehen, darunter riesige Burgen (so genannte Kalas).

Siehe auch

Weblinks

Commons Commons: Nukus – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Quellen

<references />