Orthodoxe Bischofskonferenz in Deutschland
Die Orthodoxe Bischofskonferenz in Deutschland (OBKD) ist der 2010 gegründete Zusammenschluss der orthodoxen Bischöfe aller Diözesen in Deutschland. Ende 2011 gehören ihr 19 Mitglieder an: zehn Diözesan- und neun Weihbischöfe. Die Organisation repräsentiert rund 1,5 Millionen orthodoxe Christen verschiedener Herkunft und Nationalität. Vorläuferorganisation der Orthodoxen Bischofskonferenz war die „Kommission der Orthodoxen Kirche in Deutschland“ (abgekürzt: KOKiD), die ihre Arbeit seit Gründung der Orthodoxen Bischofskonferenz als deren Ausführungsorgan fortsetzt.
Die Gründung der Bischofskonferenz ist ein Zeichen der Integration der Orthodoxen Kirche in Deutschland.<ref>Orthodoxe Kirche gründet Bischofskonferenz in Deutschland</ref>
Sie ist mit ihrem Sekretariat in Dortmund ansässig. Vorsitzender ist Metropolit Augoustinos Lambardakis vom Ökumenischen Patriarchat.
Inhaltsverzeichnis
Zusammensetzung
In der Orthodoxen Bischofskonferenz von Deutschland sind die folgenden orthodoxen Diözesen vertreten:
- Griechisch-orthodoxe Metropolie von Deutschland (Ökumenisches Patriarchat)
- Exarchat der orthodoxen Gemeinden russischer Tradition in Westeuropa (Ökumenisches Patriarchat)
- Ukrainische Orthodoxe Eparchie von Westeuropa (Ökumenisches Patriarchat)
- Griechisch-Orthodoxe Metropolie des Patriarchats von Antiochien für West- und Mitteleuropa
- Berliner Diözese der Russischen Orthodoxen Kirche - Moskauer Patriarchat
- Russische Orthodoxe Diözese des orthodoxen Bischofs von Berlin und Deutschland (Russische Orthodoxe Kirche im Ausland)
- Serbische Orthodoxe Diözese für Mitteleuropa
- Rumänische Orthodoxe Metropolie für Deutschland, Zentral- und Nordeuropa
- Bulgarische Diözese von West- und Mitteleuropa:
- Westeuropäische Diözese der Georgischen Orthodoxen Kirche
Vorsitzender ist ex officio Metropolit Augoustinos Lambardakis von Deutschland, Exarch von Zentraleuropa (Ökumenisches Patriarchat). Generalsekretär der Bischofskonferenz ist seit ihrer Gründung Bischöflicher Rat Ipodiakon Nikolaus Thon (Russische Orthodoxe Kirche), Schatzmeister. Pfarrer Radomir Kolundzić (Serbische Orthodoxe Kirche).
Geschichte
In Deutschland existierte bereits seit 1994 ein gesamtorthodoxes Organ, nämlich ein Verband der Diözesen, der den Namen „Kommission der Orthodoxen Kirche in Deutschland (abgekürzt: KOKiD)“ trug.<ref>Kommission der Orthodoxen Kirche in Deutschland</ref> Die KOKiD ist in der neu gegründeten Bischofskonferenz aufgegangen. Die Orthodoxe Bischofskonferenz ist das höchste gemeinsame Organ aller orthodoxen Diözesen in Deutschland auf Bischofsebene und sieht sich als Vertretung der gesamtheitlichen Orthodoxen Kirche, die sich aus griechischen, russischen, serbischen, rumänischen, bulgarischen, georgischen und ukrainischen Gläubigen zusammensetzt. <ref>Pressemitteilung der Orthodoxen Bischofskonferenz: Orthodoxe Bischofskonferenz in Deutschland gebildet (PDF; 306 kB), 3. März 2010</ref>
Bei ihrer Sitzung in der Rumänischen Metropolie in Nürnberg am 27. Februar 2010 haben die orthodoxen Bischöfe Deutschlands einstimmig die Konstituierung einer Orthodoxen Bischofskonferenz in Deutschland beschlossen.<ref>Orthodoxe Kirchen in Deutschland gründen Bischofskonferenz</ref>
Bei der Vollversammlung der OBKD in Essen am 13. November 2010 wurde eine auf den Vorgaben der IV. Präkonziliaren Panorthodoxen Konferenz, die im Juni 2009 in Chambésy bei Genf getagt und die Errichtung solcher Bischofskonferenzen in der orthodoxen Diaspora beschlossen hatte, basierende Satzung für die deutsche Bischofskonferenz verabschiedet und von allen Bischöfen feierlich unterzeichnet (vgl. den vollen Wortlaut der Satzung auf der Webseite der OBKD).
Damit werden die Vorgaben der Präkonziliaren Panorthodoxen Konferenz umgesetzt; diese hatte die Zielsetzung des neuen Gremiums so umrissen: „Aufgabe und Verantwortung dieser Bischofskonferenzen wird die Sorge um die Sichtbarmachung der Einheit der Orthodoxie und die Entfaltung gemeinsamen Handelns aller Orthodoxen in jeder Region sein, zur Erfüllung der pastoralen Bedürfnisse der dort lebenden orthodoxen Christen, zur gemeinsamen Repräsentation aller Orthodoxen gegenüber den Nicht-Orthodoxen und der ganzen Gesellschaft dieser Region, zur Förderung der theologischen Ausbildung und der kirchlichen Erziehung etc“.
Ökumene
Die Orthodoxe Bischofskonferenz in Deutschland vertritt die ihr angeschlossenen orthodoxen Diözesen in der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in Deutschland.<ref>Mitgliedskirchen der ACK auf www.oekumene-ack.de (abgerufen am 24. September 2012)</ref> Im Vorstand der ACK wird die Orthodoxe Kirche vertreten durch Erzpriester Radu Constantin Miron (Brühl), den Beauftragten der OBKD für innerchristliche Zusammenarbeit.
Weblinks
- offizielle Internetseite
- Orthodoxe Bischofskonferenz in Deutschland gegründet auf bogoslov.ru
- Orthodoxe Bischofskonferenz in Deutschland gegründet
- Communiqué: création de l’Assemblée des évêques orthodoxes d'Allemagne
- Orthodoxe Kirche gründet Bischofskonferenz in Deutschland
- Orthodoxe Kirchen in Deutschland gründen Bischofskonferenz
Einzelnachweise
<references />