Panzer-Division Kempf


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Der Panzerverband Ostpreußen/Panzer-Division Kempf war ein improvisierter gemischter Verband des Heeres der Wehrmacht und der SS-Verfügungstruppe im Zweiten Weltkrieg, der speziell für den Polenfeldzug aufgestellt wurde. Er bestand aus Einheiten aller Truppengattungen, besaß jedoch nur die halbe Truppenstärke einer damals üblichen Panzer-Division.

Geschichte

Da etatmäßig kein Panzerverband in dem die Exklave Ostpreußen umfassenden Wehrkreis I lag, wurde bei den Planungen für den „Fall Weiß“ die Bildung eines improvisierten Panzerverbands vorgesehen. Hierzu wurden der Stab und ein Panzer-Regiment der friedensmäßig in Stuttgart stationierten 4. Panzerbrigade unter Generalmajor Werner Kempf verwendet.<ref>Das andere Panzer-Regiment der Brigade wurde zur Aufstellung der 10. Panzer-Division verwendet.</ref> Hinzu kamen weitere abgestellte Heeresteile sowie Verbände der SS-Verfügungstruppe. Die Division diente somit auch als Experiment zur Erprobung des Zusammenwirkens von Wehrmacht und SS-Verfügungstruppe. Der Stab traf im Sommer 1939 auf dem Truppenübungsplatz Stablack ein; die unterstellten Einheiten wurden im Juli und August teils auf dem Seeweg, teils per Bahn antransportiert. Die Ankunft der Verbände wurde mit ihrer Teilnahme an den Feierlichkeiten zum 25. Jahrestag der Schlacht bei Tannenberg erklärt. Stattdessen wurde der Verband Ende August im Raum Neidenburg, gegenüber der polnischen Mława-Stellung, in Position gebracht.

Aufgabe des Verbandes war die Unterstützung des linken Flügels der aus Ostpreußen operierenden 3. Armee bei der Überwindung der Grenzbefestigungen und der Gewinnung von Übergängen über Narew und Bug, um von Nordosten her die Hauptstadt Warschau angreifen zu können. Die Division war an der Schlacht von Mława, der Schlacht um Warschau und der Schlacht um Modlin beteiligt. Nach einer abschließenden Siegesparade in Neidenburg am 7. Oktober wurde sie aufgelöst.

Der Inspekteur der SS-Verfügungstruppe, SS-Gruppenführer Paul Hausser, begleitete die Division während des gesamten Feldzugs. Im direkten Anschluss stellte er die 2. Division der späteren Waffen-SS auf, die SS-Verfügungsdivision.

Gliederung

  • Stab (von 4. Panzerbrigade)
    • Panzer-Regiment 7
    • SS-Regiment „Deutschland“ (mot.)
    • SS-Artillerie-Regiment
    • II./Artillerie-Regiment 47
    • SS-Aufklärungsabteilung
    • Panzerabwehr-Abteilung 511
    • Pionier-Bataillon 505 (mot.)
    • Nachrichtenabteilung (gemischt)
    • 2./SS-Fla-MG-Bataillon

Weblinks

Anmerkungen

<references />