Peter-und-Paul-Kirche (Telfs)
Die Pfarrkirche Hll. Petrus und Paulus ist eine römisch-katholische Kirche in der Marktgemeinde Telfs im Bezirk Innsbruck Land in Tirol. Die Kirche steht unter Denkmalschutz.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Im Jahre 1113 wurde die Weihe einer Kapelle beurkundet. Die bereits länger bestehende Pfarre wurde 1233 erstmals urkundlich genannt. 1331 nannte eine Urkunde eine Pfarrkirche hl. Georg und 1352 eine Urkunde eine Pfarrkirche Hll. Peter und Paul. Für die 1475 geweihte Kirche wurden für 1447, 1550 und 1552 Brände genannt. Die Kirche wurde 1602 Dekanatskirche, wobei der Sitz des Dekanates zeitweise nach Flaurling wechselte. Ein Erweiterungsbau wurde 1666 geweiht.
Der heutige monumentale doppeltürmige neuromanische Kirchenbau wurde von 1860 bis 1863 vom Architekten Johann Eiter nach den Plänen des Straßen- und Brückenbaumeisters Leopold von Claricini-Dornpach erbaut und erst 1886 geweiht. Dem westlichen neuromanischen Petersturm und dem östlich noch barocken Paulsturm wurden 1901 neue einheitliche Turmabschlüsse vom Baumeister Alfons Mayr nach den Plänen des Architekten Leopold Heiß aus 1898 aufgesetzt. 1962 erfolgte eine Neugestaltung der Turmabschlüsse durch den Architekten Josef Lackner unter der Beibehaltung der Außenansicht.
Architektur
Die dreischiffige kreuzförmige Basilika mit einem halbrund schließenden Chor hat zwei Fassadentürme mit gekoppelten und mit dreipassförmigen Blendbögen versehenen Schallfenstern und Spitzgiebelhelmen. Die Seitenschiffe sind mit Querschiffarmen mit Dreiecksgiebeln versehen. Die Querschiffarme werden mit gleich gestalteten Sakristeianbauten fortgesetzt. Die Außenwände wurden durch Felder mit Rundbogenfriesabschluss gegliedert. Die Portale und Fenster sind rundbogig mit seitlich eingestellten Säulen. Die südliche Hauptfassade mit den Türmen hat eine Rosette, einen Dreieckgiebel mit Rundbogenfries und eine Statue des Guten Hirten und zeigt ein nazarenisches Lünettenfresko mit der Erscheinung des Auferstandenen am See Genezareth des Malers Johann Kärle (1902).
Im Kircheninneren wechseln sich Bündelpfeiler und Rundsäulen mit neuromanischen Kapitellen. Das Langhaus, die Vierung und das Chorjoch haben ein Kreuzgewölbe, die Querschiffarme Tonnengewölbe. Die Hauptapsis und Seitenaltarnischen sind halbkuppelig überwölbt. Das Langhaus hat Rundbogenfenster in den Seitenschiffen und Lichtgaden. In den Querschiffen ist je ein Kreisfenster. Im Chor sind beidseits rundbogige Drillingsfenster zu den Sakristeien.
Im Jahre 1962 wurden die nazarenischen Fresken übertüncht und der Orgelchor in den Altarraum versetzt. Beim Haupteingang wurde mit Glasfenstern mit Betonkreuzen eine Taufkapelle eingerichtet.
Ausstattung
Der Hochaltarkruzifix aus dem Anfang des 19. Jahrhunderts wurde vom Kalvarienberg St. Moritzen hierher übertragen. Der rechte Seitenaltar trägt eine ehemalige Prozessionsfigur hl. Sebastian vom Bildhauer Ulrich Klieber aus dem Ende des 18. Jahrhunderts. Die Stationsbilder um 1730/1740 sind aus der Werkstatt Michael Ignaz Mildorfer. Zur Weihnachtszeit wird eine Bretterkrippe von Josef Anton Puellacher aus dem Ende des 18. Jahrhunderts aufgestellt.
Eine Glocke goss 1740 Johann Paul Schellener.
Literatur
- Dehio Tirol 1980, Telfs, Pfarrkirche Hll. Petrus und Paulus, Friedhof, Marienbildstock, Widum, Lourdes-Kapelle, S. 791-792.
Weblinks
Koordinaten: 47° 18′ 33″ N, 11° 4′ 24″ O{{#coordinates:47,309092|11,073468|primary
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