Planstein
Plansteine sind Hintermauer-Ziegel, bei denen die Auflagerflächen planparallel geschliffen sind, sodass diese mittels Dünnbettmörtel versetzt werden können. Die Stoßfuge ist in der Regel mörtellos verzahnt. Das Material kann Kalksandstein, Porenbetonstein, Betonwerkstein oder Ziegelstein (dann Planziegel genannt) sein.
Inhaltsverzeichnis
Mörtelfuge
Während herkömmliche Hintermauer-Ziegel mit einer 10 bis 12 mm dicken Normal- oder Leichtmauermörtel-Lagerfuge (Mörtelbett) verarbeitet werden, beträgt die Dicke der Dünnbettmörtelfuge lediglich 1–3 mm. Hieraus ergibt sich eine Ziegelhöhe von im Mittel 248 mm gegenüber dem herkömmlichen Ziegelblock von 238 mm. Beide Mauerziegel ergeben in Addition mit der jeweiligen Mörteldicke das oktametrische Schichthöhenmaß von 250 mm.
Der Auftrag des Dünnbettmörtels erfolgt beim Planziegel mittels Mörtelschlitten oder im Tauchverfahren. Zum Teil wird ein Gewebeflies in die Lagerfuge eingearbeitet. Aufgrund der geringen Mörteldicke (ca. 2 mm) werden an Planziegel erhöhte Anforderungen an die zulässigen Toleranzen (±1,0 mm) in der Höhe gestellt.
Mauerwerksverband
Voraussetzung für die Anwendung von Planziegeln ist die sorgfältige Herstellung der ersten Schicht des Mauerwerksverbandes. Zum Höhenausgleich werden entweder spezielle Kimmziegel oder Planziegel in Mauermörtel (Mörtelgruppe III) angelegt. Das Erstellen der ersten Schicht muss besonders sorgfältig erfolgen (Kontrolle der Ebenheit in Längs- und Querrichtung), da ein späterer Höhenausgleich in den darüber liegenden Schichten kaum noch möglich ist.
Dämmung und Schallschutz
Planziegel werden als Hochlochziegel hergestellt, wobei die Ziegelstege Lochkammern (Abb. 1) bilden, welche Luft einschließen. Nach dem Brennvorgang werden Großkammer-Ziegel (Abb. 2) maschinell mit Dämmstoffen verfüllt. Durch den geringen Fugenanteil und den optimierten Stoffkennwerten der Ziegel, werden Dämmwerte erzielt, mit denen einschalige Wandkonstruktionen ohne zusätzliche Dämmstoffschichten gemäß den Anforderungen der geltenden EnEV erreicht werden.
Um Schallschutzziegel beispielsweise für Wohnungstrennwände her zu stellen werden auch Verfüll-Ziegel als Block- oder Planziegel (Abb. 3) gefertigt. Diese übernehmen schallrelevante Aufgaben, und werden nicht mit Dämmstoffen, sondern nach Fertigstellung der geschosshohen Wand mit schwerem Mörtel oder Beton verfüllt. Plangeschliffene Verfüll-Ziegel ergänzen sich in der Praxis, an der Baustelle durch gleiches Höhenschichtmaß optimal mit den Planziegeln des Außenmauerwerks.
Vorteile
Vorteile des Planziegels in Kombination mit Dünnbettmörtel:
- Es wird weniger Mörtel benötigt.
- Die dünne Mörtelfuge im Mauerwerk bewirkt eine deutlich verringerte Wärmeleitfähigkeit durch das Mauerwerk.
- Einschalige Wandkonstruktionen ohne den Einsatz zusätzlicher Dämmschichten sind möglich.
- Je weniger Mörtel zum Einsatz kommt, desto weniger Feuchtigkeit ist im Mauerwerk enthalten.
- Das Aufbringen des Dünnbettmörtels benötigt weniger Zeit als das Mauern mit klassischem Mörtel und dicker Mörtelfuge.
- Durch die planparallel geschliffenen Flächen im Bereich der Lagerfuge und dem dünnen Mörtelbelag entsteht ein schwindungsfreier und homogener Untergrund für die Putzaufnahme.
- Die Tragfähigkeit der Wand (Mauerwerksdruckspannung) steigt gegenüber Block-Ziegel mit Leichtmauermörtel (LM 21, LM 36).
Begriffe und Normen
Je nach Steinsorte werden in den jeweiligen Produktnormen unterschiedliche Begriffe verwendet:
Steinsorte | Norm | Begriff |
---|---|---|
Betonstein | DIN V 18151-100
DIN V 18152-100 |
Planhohlblock
Plan-Vollblock / Plan-Vollstein |
Kalksandstein | DIN V 106 | Planstein / Planelement |
Porenbeton | DIN V 4165-100 | Planstein / Planelement |
Ziegel, in der Regel Lochziegel | DIN V 105-6 | Planziegel |