Pyrrhischer Krieg


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Pyrrhischer Krieg
Datum 280 v. Chr. bis 275 v. Chr.
Ort
Ausgang Römischer Sieg
Konfliktparteien
Karthago*
Römische Republik*
Epirus,
Magna Graecia,
Samnium
* Anmerkung: 279 v. Chr. schloss Karthago mit Rom einen Bündnisvertrag. Die wichtigsten Punkte dieses Vertrages waren, dass die Karthager Schiffe zum Hin- und Rücktransport einer Armee zur Verfügung stellten und den Römern bei Auseinandersetzungen zur See zu Hilfe zu kommen. Außerdem sollte es nicht zu einem Separatfrieden zwischen einem der Bündnispartner und den Griechen kommen. Es ist unbekannt, ob und wie der Vertrag umgesetzt wurde. Jedoch sind einzelne Kooperationen zwischen beiden Seiten, beispielsweise eine versuchte Einnahme von Lokroi, bekannt.

Der Pyrrhische Krieg (auch Pyrrhoskrieg oder Tarentinischer Krieg) war eine Auseinandersetzung zwischen Pyrrhos I. von Epirus und dem Römischen Reich, die zwischen 280 v. Chr. bis 275 v. Chr. stattfand. Er war ein bedeutender Vorbote der Punischen Kriege, da Rom sich durch seinen Sieg als eine militärische Großmacht etablierte, und damit unausweichlich auf eine Konfrontation mit der anderen Großmacht im Mittelmeerraum, Karthago, zusteuerte.

Hintergrund

Unteritalien war um 280 v. Chr. mit zahlreichen griechischen Dörfern und Städten besiedelt (Magna Graecia) und somit Interessensphäre der Griechen. Nachdem Rom seine Herrschaft in Mittelitalien gefestigt hatte, versuchte es, seinen Einfluss auch auf Unteritalien auszudehnen. Als Rom den Siedlungen Thurii, Locri und Rhegium zu Hilfe kam, verletzten sie damit die Interessensphäre Tarents. Im Jahr 282 v. Chr. kam es zu einem Überfall auf die römische Flotte im Hafen von Tarent (den sie laut einem Vertrag von 303 v. Chr. eigentlich nicht anlaufen durfte), der den Krieg auslöste.

Daraufhin rief Tarent König Pyrrhus von Epirus zu Hilfe, der eine Möglichkeit sah, sein Königreich zu erweitern. Pyrrhus landete mit 20.000 Söldnern, 3000 thessalischen Reitern und 26 Kriegselefanten in Süditalien und übernahm den Oberbefehl.

Der Krieg

Heraclea

Hauptartikel: Schlacht von Heraclea

Im selben Jahr 280 v. Chr. schickten die Römer eine Armee mit ca. 50.000 Mann unter der Führung von Publius Laevinius in die Region Lucania (heute Basilikata), wo die erste Schlacht in der Nähe der Stadt Heraclea geschlagen wurde. Ein verwundeter Elefant versetzte seine Artgenossen in Panik, wodurch ein ansonsten vollständiger Sieg der Griechen ruiniert wurde. Die Verlustzahlen variieren zwischen 7.000 und 15.000 auf römischer, und 4.000 und 13.000 auf illyrischer Seite.

Ausculum

Hauptartikel: Schlacht bei Ausculum

279 v. Chr. kam es bei Asculum erneut zum Kampf zwischen Publius Dentius mit 40.000 Mann und Pyrrhus von Epirus mit 25.000 und einigen Kriegselefanten. Die Römer verloren in dieser, wiederum für Pyrrhus siegreichen Schlacht, ca. 6.000 Mann, die Illyrer ca. 3.500. Nach diesen Kämpfen zeigte sich die Stabilität des römischen Imperiums, denn die von Pyrrhus erhoffte breite Unterstützung der italischen Völker gegen die Römer blieb auch nach diesem Sieg aus. Das Friedensangebot Pyrrhus' wurde vom römischen Senat zurückgewiesen, da Rom sich mit Karthago verbündet hatte und eine karthagische Hilfsflotte in Ostia bei Rom landete.

Sizilien

278 v. Chr. bis 275 v. Chr. eroberte Pyrrhus daraufhin fast ganz Sizilien (bis auf Lilybaeum) von den Karthagern, konnte sein Ziel der Errichtung eines Königtums in Sizilien und Unteritalien aber nicht verwirklichen, da sich die Griechenstädte hinter seinem Rücken mit Karthago einigten. Daraufhin kehrte er 275 v. Chr. auf das italienische Festland zurück.

Beneventum

275 v. Chr. fand die letzte Schlacht zwischen Pyrrhus von Epirus und dem Römischen Reich unter Manius Curius Dentatus statt. Durch seinen Feldzug in Sizilien geschwächt, gelang es Pyrrhus nicht, einen Sieg über die Römer zu erringen. Der Kampf endete uneindeutig.

Wegen seiner hohen Verluste während des Krieges sah sich Pyrrhus gezwungen, nach Epirus zurückzukehren, woraufhin die Römer die mit ihm alliierten Samniten besiegten. In den folgenden drei Jahren eroberten die römischen Truppen auch Tarent und den Rest von Magna Graecia.

Sprichwort

Neben der Tatsache, dass der Pyrrhische Krieg ein bedeutendes historisches Ereignis war und Roms Erwachen zur Großmacht symbolisierte, prägte er außerdem ein Sprichwort. Ein „Pyrrhussieg“, ist ein mit zu hohen Verlusten und Nachteilen erkaufter Sieg, der dem Sieger mehr schadet als nutzt. Pyrrhus, der im Verlauf seiner siegreichen Kämpfe gegen die Römer so viele Männer verloren hat, soll gesagt haben „Noch so ein Sieg und ich bin verloren!".

Literatur

  • Christopher L. H. Barnes: Images and insults. Ancient historiography and the outbreak of the Tarentine War. Steiner, Stuttgart 2005.
  • Gary Forsythe: A Critical History of Early Rome. From Prehistory to the First Punic War. Berkeley 2005, S. 349ff.
  • Herbert Heftner: Der Aufstieg Roms. Vom Pyrrhoskrieg bis zum Fall von Karthago (280–146 v. Chr.). Pustet, Regensburg 1997, ISBN 3-7917-1563-1, hier S. 26–42.
  • Werner Huß: Geschichte der Karthager. Beck, München 1985, hier S. 207-215.