RWTH Aachen


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Rheinisch-Westfälische Technische Hochschule Aachen
Logo
Motto Thinking the Future
Zukunft denken
Gründung 10. Oktober 1870
Trägerschaft MIWF NRW (staatlich)
Ort Aachen
Bundesland Nordrhein-Westfalen
Staat Deutschland
Rektor Ernst M. Schmachtenberg
Mitarbeiter 9.191 (2014)
davon Professoren 538 (2014)
Jahresetat 839,5 Mio. €
Drittmittel: 330 Mio. € (inklusive Universitätsklinikum Aachen, 2014)
Netzwerke TU9, IDEA League, TIME, UNITECH, CESAER, ALMA, JARA
Website www.rwth-aachen.de
Datei:SuperC - bei Nacht.jpg
SuperC, modernes Wahrzeichen der RWTH Aachen und zentrales Servicezentrum für Studierende.

Die Rheinisch-Westfälische Technische Hochschule Aachen (kurz RWTH Aachen, international RWTH Aachen University) ist mit mehr als 42.000 Studierenden die größte Universität für technische Studiengänge in Deutschland.

Die Technische Hochschule in Aachen in Nordrhein-Westfalen zählt mit ihrem Zukunftskonzept RWTH 2020: „Meeting Global Challenges“ zu den neun bundesdeutschen Universitäten, die im Rahmen der Exzellenzinitiative 2007 in die dritte Förderlinie Zukunftskonzepte zum projektbezogenen Ausbau der universitären Spitzenforschung aufgenommen wurden. Die Universität ist Mitglied im Universitätsverbund TU9, in der IDEA League, im TIME- und UNITECH-Netzwerk sowie im Euregio-Hochschulverbund ALMA.

Geschichte

Die RWTH Aachen wurde im Jahr 1870 als „Königlich Rheinisch-Westphälische Polytechnische Schule zu Aachen“ eröffnet, nachdem die ursprünglich geplante Ansiedlung der preußischen Hochschule in der Stadt Köln fehlgeschlagen war. Dies war maßgeblich bedeutenden Aachener Persönlichkeiten zu verdanken, darunter der spätere Staatsmann Friedrich von Kühlwetter, der Versicherungsunternehmer Friedrich Adolph Brüggemann, der Handelsgerichtspräsident Johann Arnold Bischoff, der Geheime Kommerzienrat Leopold Scheibler, der Spinnereibesitzer Johann Friedrich Pastor und der Direktor der Chemischen Fabrik Rhenania in Stolberg Friedrich Wilhelm Hasenclever, die ab 1858 als „privates Komitee zur Errichtung einer polytechnischen Schule in Aachen“ den Bau des neuen Polytechnikums maßgeblich befürwortet, mitgeplant und unterstützt hatten, so dass es schließlich am 15. Mai 1865 zur Grundsteinlegung kam. Dazu erhielt die Hochschule neben einer staatlichen Prämie im Jahre 1870 einen Garantiefonds in Höhe von 1,3 Millionen Mark sowie einen Baukostenzuschuss von einer weiteren Million Mark, dazu jährlich 10.000 Taler als zweckgebundene Zuschüsse über den Aachener Verein zur Beförderung der Arbeitsamkeit. Diese Gelder stammten ursprünglich aus dem hälftigen Gewinn der damaligen Aachener und Münchener Feuerversicherungsgesellschaft, der späteren AachenMünchener und heutigen Generali Deutschland, der im Sinne von David Hansemann über diesen Trägerverein für schulische und soziale Zwecke eingesetzt werden sollte. Im Hauptgebäude am Templergraben unterrichteten anfangs etwa 32 Dozenten rund 223 Studenten. Bereits ab Gründung gab es auch eine Malerei-Professur, die im Fachbereich Architektur angesiedelt wurde, die Stelle hatten (nacheinander) inne: Franz Reiff, Alexander Frenz, August von Brandis, Hermann Haas.

Im Jahr 1880 wurde aus der Polytechnischen Schule mit einem Direktor an der Spitze eine „Technische Hochschule“ mit einer Rektoratsverfassung. 1899 erhielten die preußischen Technischen Hochschulen im Rahmen der Jahrhundertfeier der Berliner Technischen Hochschule durch Kaiser Wilhelm II. das bis dahin allein den Universitäten zustehende Promotionsrecht zur Verleihung eines eigenständigen Doktorgrades der Ingenieurwissenschaften, Abk.: „Dr.-Ing.“. Die Verleihung des Promotionsrechtes an die Technischen Hochschulen stellte einen wesentlichen Schritt der Emanzipation der Technischen Hochschulen gegenüber den traditionellen Universitäten dar.

Der Erste Weltkrieg bedeutete einen ernsten Rückschlag, aber zwischen 1925 und 1932 gab es einen Abschnitt des Wohlstandes und des Wachstums. Alte Studierendenzahlen wurden wieder erreicht und neue Gebäude errichtet.

Während der Zeit des Nationalsozialismus (1933–1945) wurde die RWTH – wie andere Hochschulen auch – politisch gleichgeschaltet, was bei den Aachener Hochschulangehörigen auf vergleichsweise wenig Widerstand traf.<ref>Siehe die Ausarbeitung des RWTH-Archivs: http://www.archiv.rwth-aachen.de/web/rea/Seite/geschichte_45.htm.</ref> Die Freiheit der Lehre und der Forschung wurde eingeschränkt, führenden Dozenten wurde die Lehrerlaubnis entzogen und viele Studenten mussten die RWTH verlassen. Wegen der Grenznähe zu den Niederlanden und Belgien war die Hochschule während des Zweiten Weltkriegs ein Jahr lang geschlossen.

Unmittelbar nach dem Krieg führte die RWTH ihren Lehrbetrieb weiter. Neue nichttechnische Fakultäten entstanden 1965 für Philosophie und 1966 für Medizin. So entstand aus der einst rein technischen Hochschule eine Universität. 1980 wurde die 1946 als Pädagogische Akademie gegründete Pädagogische Hochschule Aachen eingegliedert. Während sich andere bundesdeutsche Technische Hochschulen (TH) in Technische Universitäten (TU) umbenannten, hat die Rheinisch-Westfälische Technische Hochschule Aachen in bewusster Wahrung ihrer Wurzeln aus der polytechnischen Bewegung die traditionelle Bezeichnung als Technische Hochschule beibehalten.

In den ersten Nachkriegsjahrzehnten, in denen die junge Bundesrepublik Deutschland ihre totalitäre Vergangenheit oft verdrängte, kam es 1970 dazu, dass mit Hans Schwerte ein ehemaliger Offizier der SS zum Rektor gewählt und ernannt wurde, dessen NS-Vergangenheit erst 1995 unter aktiver Beteiligung von Historikern der RWTH aufgedeckt wurde.

Reputation

Die RWTH Aachen bezieht die höchste Drittmittelförderung unter allen deutschen Universitäten und erreicht in nationalen und europäischen Rankings regelmäßig gute Plätze in den Ingenieurwissenschaften, Naturwissenschaften und Wirtschaftswissenschaften. Beim Hochschul-Ranking des Magazins Wirtschaftswoche haben die Personalchefs der 500 größten deutschen Unternehmen die RWTH Aachen in den Kategorien Informatik, Maschinenbau und Wirtschaftsingenieurwesen in den vergangenen drei Jahren auf die Plätze eins oder zwei gewählt. Die Aachener Elektrotechnik und die Naturwissenschaften belegen seit der ersten Erstellung des Rankings den ersten Platz. Auch die Aachener Betriebswirtschaftslehre belegt regelmäßig Plätze unter den besten Zehn. <ref>Wirtschaftswoche: </ref> Sitze 2014<ref></ref>.

Sportreferat an den Aachener Hochschulen

Das Sportreferat an den Aachener Hochschulen, die studentische Vertretung im Hochschulsport ist kein Referat des AStA. Es gibt auf der sportlichen Ebene eine Zusammenarbeit zwischen der FH Aachen und der RWTH Aachen. Das Sportreferat kümmert sich sowohl um die Belange der Studierenden im Hochschulsport als auch um Wettkämpfe und Eventmanagement im Hochschulsport.

Studentenverbindungen

Bekannte Absolventen und Dozenten

Einige bekannte und bedeutende Personen studierten oder arbeiteten als Dozent an der RWTH Aachen. Darunter sind sechs Nobelpreisträger und herausragende Wissenschaftler auf dem Gebiet der Natur- und Ingenieurwissenschaften, sowie mehrere Vorstandsmitglieder namhafter Industrieunternehmen.

siehe Liste der Angehörigen der RWTH Aachen

Alumni-Vereinigungen

  • Alumni-Referat der RWTH
  • North American Alumni Association: Im Mai 2006 unterzeichneten Burkhart Rauhut sowie der Präsident der neuen Vereinigung, Laszlo Baksay, die Gründungsurkunde der Association of Alumni, Friends and Supporters of RWTH Aachen University in North-America. Seitdem widmet sich die Vereinigung der Vermittlung von Praktikums- und Arbeitsplätzen sowie der Organisation von Alumni-Treffen in Kanada, den USA und Mexiko.

Regelmäßige Veranstaltungen

Jährlich finden unter anderem folgende Infoveranstaltungen für Studieninteressierte an der RWTH Aachen statt:

  • ErstInfoTag: (ehemals Dies Academicus bzw. Studieninformationstag) – für Schüler ab Klasse 8 (jeweils an einem Samstag vor den Sommerferien)
  • Beratungstage: für Schüler der Oberstufe und andere Studieninteressierte: Tag der Ingenieurwissenschaften; Tag der Naturwissenschaften, Informatik, Mathematik, Geowissenschaften, und Medizin; Tag der Geistes-, Gesellschafts- und Wirtschaftswissenschaften (jeweils im Januar vor den Halbjahreszeugnissen)
  • Schnupperstudium für Schülerinnen – eine Veranstaltung, die das Interesse von jungen Frauen an technischen Fächern verstärken oder wecken soll

Weitere regelmäßige Veranstaltungen:

  • Aachener Ingenieurpreis
  • Graduiertenfest
  • Der Karlspreisträger an der RWTH Aachen
  • RWTH-Wissenschaftsnacht 5 vor 12 – Wissenschaft in ungewöhnlicher Form zu ungewöhnlicher Zeit (jeweils am 2. Freitag im November)
  • Die Feuerzangenbowle – Jeweils Mitte November veranstaltet das Filmstudio an der RWTH Aachen e.V. mehrere Filmvorführungen der Feuerzangenbowle, nicht nur für Studenten und mit insgesamt ca. 6000 Zuschauern in verschiedenen Sälen in der RWTH. An diesem Tag gibt es diverse öffentliche und private Feste, auf denen Feuerzangenbowle serviert wird.
  • Galaball der RWTH Aachen – Tanzveranstaltung im Eurogress
  • Hochschulsportshow
  • Eishockey Unicup – Turnier der Fakultäten Maschinenbau, Elektrotechnik und Medizin (seit 1988)
  • Überregionale Bekanntschaft hat auch der jährliche Lousberglauf, der auf einer Strecke von ca. 5555 m einmal um den Lousberg herumführt.

Galerie

Siehe auch

Weblinks

Commons Commons: RWTH Aachen – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien

Literatur

  • Klaus Ricking: Der Geist bewegt die Materie, 125 Jahre Geschichte der RWTH Aachen. Mainz-Verlag, Aachen 1995, ISBN 3-930911-99-X.
  • Hans Martin Klinkenberg (Hrsg.): Rheinisch-Westfälische Technische Hochschule Aachen 1870–1970. O. Bek Verlag, Stuttgart 1970
  • Herwart Opitz: Die Entwicklung der Rheinisch-Westfälischen Technischen Hochschule Aachen von 1949–1959. Aachen 1959.

Einzelnachweise

<references />

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