Radrennfahrer
Radrennfahrer sind Radsportler, die an Radrennen auf der Straße, der Bahn, an Cyclocross- oder Mountainbike-Wettbewerben teilnehmen.
Inhaltsverzeichnis
Berufsradrennfahrer und Amateurstatus
Die früher übliche Unterscheidung in Profis und Amateure gibt es seit der Einführung der Einheitslizenz in den 1990er-Jahren nicht mehr. Ohnehin betrieben Spitzenamateure den Radsport häufig als sogenannte Staatsamateure faktisch professionell.
Der Begriff Profiradsport besteht jedoch im Straßenradrennsport indirekt über die unterschiedlichen vom Weltradsportverband UCI ausgestellten Lizenzen für Radsportteams fort: Lizenzen für UCI ProTeams und UCI Professional Continental Teams werden – neben der Erfüllung weiterer Voraussetzungen – nur an solche Teams vergeben, die ihre Fahrer nach den UCI-Richtlinien bezahlen. Es ist aber durchaus mit dem UCI-Reglement vereinbar, wenn auch Fahrer eines UCI Continental Teams, UCI Women’s Teams oder eines Radsportvereins den Radsport professionell betreiben. Mit Einführung der Einheitslizenz kann deswegen nicht mehr von Amateurlizenzen oder einer Amateurklasse gesprochen werden.
Profi-Straßenradrennfahrer sind in Teams organisiert, die von Unternehmen gesponsert werden. Die Fahrer tragen Rennbekleidung mit der Aufschrift des Sponsors, der die Kosten des Teams (vollständig oder teilweise, wenn mehrere Sponsoren existieren) trägt – und damit auch die Gehälter der Fahrer. Dies geschieht über einen Arbeits- oder Dienstvertrag mit der Betreibergesellschaft des Teams.<ref>Das Reglement der UCI für den Straßenradsport unterscheidet insoweit z. B. bezüglich UCI ProTeams in 2.15.111 und 2.15.115bis zwischen „employed“ („Arbeitnehmer“) und „self-employed“ („Selbständiger“).</ref> Cross-Profis sind häufig an professionelle Straßenradsportteams vertraglich gebunden.
Die Interessen der Berufsradrennfahrer in UCI ProTeams und UCI Professional Teams werden durch die „Fahrer-Gewerkschaft“ Cyclistes Professionnels Associés (CPA) vertreten.
Teamstrukturen finden sich zunehmend auch im Bahnradsport und Mountainbike. Die Fahrer der UCI Track Teams und UCI MTB Teams sind ebenfalls an die Betreibergesellschaften vertraglich gebunden.
Fahrerkategorien
Nach den Regeln der UCI werden die Radrennfahrer nicht mehr in die Kategorien „Profi“ und „Amateur“ unterschieden, sondern grundsätzlich nach Alter (wobei sich das regelspezifische Alter aus der Differenz zwischen dem Kalenderjahr und dem Geburtsjahr ergibt), Teamzugehörigkeit und ausnahmsweise Wahl des Fahrers:<ref>UCI-Reglement, dort 1.1.034ff Categories of Riders (englisch/französisch), abgerufen am 16. April 2011.</ref>
Männliche Klassen
- Schüler U11<ref name=juv>Nach dem UCI-Reglement obliegt die Einteilung der Fahrer und Fahrerinnen unter 17 Jahren den nationalen Verbänden. Hier wird die Altersklasseneinteilung durch den Bund Deutscher Radfahrer zugrundegelegt.</ref>: Fahrer unter 11 Jahren, aber mindestens 8 Jahre alt<ref name=u11>Im ersten Jahr in der Rennklasse muss das 9. Lebensjahr vollendet werden.</ref>
- Schüler U13<ref name=juv/>: Fahrer unter 13 Jahren
- Schüler U15<ref name=juv/>: Fahrer unter 15 Jahren
- Jugend U17<ref name=juv/>: Fahrer unter 17 Jahren
- Junioren U19 (MJ): Fahrer von 17 und 18 Jahren
- U23 (MU)<ref>Traditionell wird diese Klasse auch mit dem französischen Begriff „Espoirs“ (dt.: Hoffnungen) bezeichnet. Zum Teil wird diese Klasse als „Amateurklasse“ bezeichnet, was schon deswegen nicht stimmt, da Fahrer dieser Klasse Mitglied eines UCI Professional Continental Teams sein können. Männer U23-Fahrer dürfen grundsätzlich auch in Rennen der Männer-Elite starten.</ref><ref name=abc>Elite- und U23-Fahrer, die nicht Mitglied in einem UCI ProTeam, UCI Professional Continental Team oder UCI Continental Team sind, klassifiziert der BDR im Bereich Straße auf nationaler Ebene in die Leistungsklassen Männer-A, -B und -C. Zu unterscheiden ist die Zugehörigkeit zur jeweiligen Altersklasse und die Teilnahme an Rennen: U23-Fahrer nehmen an den Rennen der Elite teil. Sie werden im Bereich des BDR in Bezug auf die Leistungsklassen A, B und C mit den Elite-Fahrern gleichbehandelt.</ref>: Fahrer von 19 bis 22 Jahren, die nicht Mitglied eines UCI ProTeams sind
- Elite (ME)<ref name=abc/>: Fahrer über 22 Jahren und Fahrer zwischen 19 und 22 Jahren, die Mitglied eines UCI ProTeams sind
- Masters (MM)<ref name=sen>Im Bereich des Bund Deutscher Radfahrer heißt diese Altersklasse „Senioren“ bzw. „Seniorinnen“. Es erfolgt eine weitere Differenzierung nach Geburtsjahrgängen.</ref>: Fahrer ab dem 30. Lebensjahr bzw. ab dem 35. Lebensjahr (Bahnradsport), die nicht Mitglied eines UCI ProTeams, UCI Professional Continental Teams, UCI Continental Teams, UCI Track Teams oder UCI MTB Teams sind und diesen Status wählen
Weibliche Klassen
- Schülerinnen U11<ref name=juv/>: Fahrerinnen unter 11 Jahren, aber mindestens 8 Jahre alt<ref name=u11/>
- Schülerinnen U13<ref name=juv/>: Fahrerinnen unter 13 Jahren
- Schülerinnen U15<ref name=juv/>: Fahrerinnen unter 15 Jahren
- Jugend: Fahrerinnen unter 17 Jahren
- Juniorinnen (WJ): Fahrerinnen von 17 und 18 Jahren
- Elite (WE): Fahrerinnen über 18 Jahren
- Masters (WM)<ref name=sen/>: Fahrerinnen ab dem 30. Lebensjahr bzw. ab dem 35. Lebensjahr (Bahnradsport), die nicht Mitglied eines UCI Women’s Teams, UCI Track Teams oder UCI MTB Teams sind und diesen Status wählen
Siehe auch
Weblinks
Einzelnachweise und Anmerkungen
<references />