Reichsbahndirektion Augsburg


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Datei:Augsb Prinzregentenplatz Eingang Landratsamt.jpg
Ehemaliger Sitz der Reichsbahndirektion Augsburg (seit 1978 Landratsamt)

Die Reichsbahndirektion Augsburg (mit Gründung der Deutschen Bundesbahn 1949 in Bundesbahndirektion Augsburg umbenannt) war ein Verwaltungsbezirk der Deutschen Reichsbahn. Von 1920 bis 1933 war die Reichsbahndirektion der Gruppenverwaltung Bayern unterstellt. Bis 1920 führte die Reichsbahndirektion den Namen Eisenbahndirektion Augsburg. Der Sitz der Reichsbahndirektion befand sich am Prinzregentenplatz unweit des Augsburger Hauptbahnhofes. Dort wurde in den Jahren 1938 und 1939 das Direktionsgebäude in zeitgenössischer Architektur errichtet. Nach Zuordnung zur Bundesbahndirektion München im Jahre 1971 wurde die Reichsbahndirektion Augsburg aufgelöst.<ref>Günther Grünsteudel, Günter Hägele, Rudolf Frankenberger (Hrsg.): Augsburger Stadtlexikon. 2. Auflage. Perlach, Augsburg 1998, ISBN 3-922769-28-4.</ref> Das ehemalige Direktionsgebäude wurde 1978 vom Landkreis Augsburg gekauft und seitdem als Landratsamt Augsburg genutzt.<ref>Von der Dunkelheit befreit. Der große Sitzungssaal im Landratsamt wurde modernisiert. In: Augsburger Allgemeine Zeitung vom 9. August 2011</ref>

Zuständigkeit

Das Gebiet dieser Reichsbahndirektion erstreckte sich zum größten Teil über den bayerischen Bezirk Schwaben und reichte in der Region Augsburg nach Oberbayern hinein. Der Südteil der Ludwig-Süd-Nord-Bahn verlief in voller Länge durch den Bezirk zwischen (Gunzenhausen) – DonauwörthAugsburgKempten (Allgäu) bis nach Lindau.

Bedeutende Strecken innerhalb der Direktion waren:

  • die Strecke (Ulm) – Augsburg – (München)
  • die Strecke (Treuchtlingen) – Donauwörth – Augsburg – (München)
  • die Strecke (Ulm) – Donauwörth – (Ingolstadt) entlang der Donau
  • die Strecke (Ulm) – Memmingen – Kempten sowie
  • die Strecke (München) – Buchloe – Kempten – Lindau
Die Reichsbahndirektion Augsburg war auch zuständig für die in Lindau stationierten Schiffe der Deutschen Reichsbahn. Nach dem Anschluss Österreichs wurde die in Bregenz stationierte österreichische Flotte dem Schifffahrtsamt Lindau unterstellt.<ref>Flottenbestand des Maschinenbauamts Lindau der Deutschen Reichsbahn 1920: sechs Dampfschiffe. Flottenbestand 1939: fünf Dampfschiffe (davon zwei österreichische), fünf Motorschiffe (zwei) und vier Motorboote (eines). Nach Dietmar Bönke: Schaufelrad und Flügelrad. Die Schifffahrt der Eisenbahn auf dem Bodensee. GeraMond Verlag, München 2013, ISBN 978-3-86245-714-4.</ref> Dr.-Ing. Alfred Otter, Dezernent und amtierender Abteilungsleiter bei der RBD Augsburg, führte im November 1944 und April 1945 geheime Verhandlungen mit Schweizer Behörden zur Rettung der Lindauer Flotte.

Präsidenten

Im Zeitraum zwischen dem Übergang von den Bayerischen Staatseisenbahnen auf die Deutsche Reichsbahn 1920 und dem Übergang auf die Deutsche Bundesbahn 1949 amtierten die folgenden Präsidenten der Reichsbahndirektion Augsburg:<ref>Bayerische Landesbibliothek Online: Joachim Lilla: Staatsminister, leitende Verwaltungsbeamte und (NS-)Funktionsträger in Bayern 1918 bis 1945: V. Behörden der Finanz-, Post- und Eisenbahnverwaltung</ref>

  • 1. Januar 1908 bis März 1924: Vitus Ritter von Hertel
  • 1. Oktober 1924 bis 31. Januar 1933: Karl Wilhelm List (bereits ab 1. April 1924 mit der Leitung beauftragt)
  • 1. Februar 1933 bis 1. Mai 1946: Otto Hellmann
  • 1. Mai 1946 bis 6. September 1949: Karl Betzel (Präsident der Bundesbahndirektion Augsburg bis 31. Mai 1967)

Einzelnachweise

<references />

Weblinks

48.36707710.88935Koordinaten: 48° 22′ 1″ N, 10° 53′ 22″ O{{#coordinates:48,367077|10,88935|primary

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