Richard Schmidt (Jurist)
Richard Karl Bernhard Schmidt (* 19. Januar 1862 in Leipzig; † 13. März 1944 ebenda) war ein deutscher Politik- und Rechtswissenschaftler.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Richard Schmidt war der Sohn des Leipziger Professors für sächsisches Privatrecht Bernhard Gottlob Schmidt (* 14. September 1822; † 1. Januar 1869). Er hatte 1880 ein Studium der Rechtswissenschaften an der Universität Leipzig aufgenommen und sich dort am 11. November 1884 den juristischen Doktorgrad erworben. Am 20. Oktober 1887 hatte er sich für Prozessrecht und Strafrecht habilitiert und hielt als Privatdozent Vorlesungen. Am 18. Mai 1890 wurde er außerordentlicher Professor und wechselte am 1. August 1891 als ordentlicher Professor an die Universität Freiburg.
Hier war er 1903/04 Prorektor der Freiburger Hochschule. Von 1907 bis 1912 war Schmidt als Abgeordneter der Universität Freiburg Mitglied der Ersten Kammer der Badischen Ständeversammlung.<ref>Digitale Sammlung badischer Landtagsprotokolle bei der Badischen Landesbibliothek. Verzeichnis der Mitglieder beider Kammern</ref> 1913 kehrte er in seine Heimatstadt zurück, wo er die Professur für Strafrecht, Staatsrecht und Zivilprozessrecht an der juristischen Fakultät übernahm. 1916/17, 1922/23 und 1928/29 war er Dekan der Juristenfakultät sowie 1920/21 Rektor der Universität Leipzig. 1934 (im Jahr nach der Machtübernahme des NS-Regimes) wurde er emeritiert.
Schmidt war auch Mitglied der Sächsischen Akademie der Wissenschaften zu Leipzig, Direktor des Instituts für Politik und schuf die Zeitschrift für Politik.
Schmidt war seit 1895 mit Tilla Rosalin Ziegler (* 29. April 1875 in Würzburg ; † 14. Juli 1946), einer Tochter des Pathologen Ernst Ziegler, verheiratet.
Schriften
- Staatsanwalt und Privatkläger. 1891
- Aktenstücke zur Einführung in das Proßesrecht. (Mit Stein Halle) 1890
- Außergerichtliche Wahrnehmungen des Proßessrechts. 1892
- Die Aufgaben der Strafrechtspflege. 1895, 1999
- Lehrbuch des deutschen Zivilprozeßrechts. Leipzig 1898
- Die Strafrechtliche Verantwortlichkeit des Arztes. 1900
- Herkunft des Inquisitionsprozesses. 1901
- Allgemeine Staatslehre. 1. Bd. 1900, 2. Bd. 1903
- Prozessrecht und Staatsrecht. 1904
- Zasius. 1904
- Die Strafrechtsreform in ihrer staatsrechtlichen und politischen Bedeutung. Leipzig 1912, 1978
- Einführung in die Rechtswissenschaft auf d. Grundlage d. neuen Rechtsordnung. Leipzig 1921, 3. Aufl. 1934
- Grundriß des deutschen Strafrechts. Leipzig 1925, 1998
- Prioritätsprinzip oder Ausgleichsprinzip im künftigen deutschen Vollstreckungsrecht. Berlin 1937
- Grundriß der Allgemeinen Staatslehre oder Politik. Stuttgart 1938
Literatur
- Thomas Duve: Schmidt, Richard Karl Bernhard. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 23, Duncker & Humblot, Berlin 2007, ISBN 978-3-428-11204-3, S. 214 f. (Digitalisat).
- Hermann A. Ludwig Degner: Wer ist’s? Unsere Zeitgenossen – Zeitgenossenlexikon. Degner Verlag, Leipzig, 1906, 2. Jg,
Weblinks
- Biographische Skizzen zum Lehrkörper der Freiburger Rechtsfakultät in den Jahren 1860-1918 (S. 60-65)
- Literatur von und über Richard Schmidt im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Richard Schmidt (Jurist) im Professorenkatalog der Universität Leipzig
- Übersicht der Lehrveranstaltungen von Richard Schmidt (Jurist) an der Universität Leipzig (Sommersemester 1888 bis Sommersemester 1914)
Belege und Anmerkungen
<references/>
Personendaten | |
---|---|
NAME | Schmidt, Richard Karl Bernhard |
ALTERNATIVNAMEN | Schmidt, Richard |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Politik- und Rechtswissenschaftler |
GEBURTSDATUM | 19. Januar 1862 |
GEBURTSORT | Leipzig |
STERBEDATUM | 13. März 1944 |
STERBEORT | Leipzig |