Fürstentum Rjasan


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Das Symbol von Rjasan’

Das Fürstentum Rjasan (russisch Рязанское княжество) war von 1129 bis 1521 ein russisches Teilfürstentum mit Zentrum in Rjasan. Es befand sich südlich vom Fürstentum Wladimir-Suzdal an der Grenze zur Steppe.

Geschichte

Das Fürstentum Rjasan löste sich 1129 im Zuge der fortschreitenden Zersplitterung der Rus (siehe Senioratsprinzip) aus dem Fürstentum Murom-Rjasan heraus. Rjasan erklärte sich auch unabhängig von Wladimir, und die Rjasaner führten in der Folge zahlreiche Kriege gegen Susdal, Kiew und auch Wladimir. Ein Streit wegen der alten Rjasaner Stadt Kolomna führte zu großen Spannungen mit Wladimir. 1176 begann der Krieg zwischen den Rjasanerfürsten und dem Großfürsten Wsewolod III.. Die Rjasanerfürsten waren militärisch unterlegen. So wurde Perejaslawl-Rjasanski (Alt-Rjasan) und die Vorstädte von den Truppen Wsewolods 1180 besetzt und gebrandschatzt. Die Beamten der Rjasanerfürsten wurden gefangen genommen und nach Wladimir und Susdal verschleppt. Damit wurde die religiöse Unabhängigkeit des Fürstentums Rjasan für ungültig erklärt. Krieg und Verwüstung überzogen Rjasan. Erst 1212 schlossen beide Mächte Frieden. Am Anfang des 13. Jahrhunderts begann eine kurze Blütezeit für das Rjasaner Fürstentum. Seine Hauptstadt Rjasan zählte damals ca. 15.000 Einwohner, Perejaslawl-Rjasanski hatte vermutlich etwa 2000 Einwohner.

Während der mongolischen Invasion 1237 war es das erste größere Fürstentum das verwüstet wurde. Anschließend war Rjasan für die Mongolen einer der abhängigen russischen Splitterstaaten, die sie aktiv gegeneinander ausspielten. Das Fürstentum lag nun an der Grenze zu den Tataren und schützte die Rus so vor tatarischen Überfällen. Zeitweise war es ein ernsthafter Konkurrent des Großfürstentums Moskau um die Führungsrolle in der nordöstlichen Rus. So führte der Rjasanerfürst Oleg Iwanowitsch (1340–1402) einen Feldzug gegen den noch in der Horde weilenden Iwan II. Er schlug die Truppen Moskaus und nahm den Moskauer Großfürsten gefangen. Unter Olegs Herrschaft wurden die Grenzen des Fürstentums auf Kosten Moskaus bis ins Mestscheragebiet ausgedehnt und die Fürsten von Jelez, Murom, Koselsk und Pronsk in Dienst genommen. Um den Einfluss Rjasans zu brechen, schrieb der Moskauer Großfürst Fürst Oleg Kontakte mit dem Großfürstentum Litauen zu, um diesen in die Isolation zu treiben. Am Vorabend der Schlacht von Kulikovo war der Rjasaner Fürst Oleg Iwanowitsch nicht mit der Koalition der Russen, sondern mit dem Tataren verbündet, da er befürchtete, das sein Fürstentum in dieser Auseinandersetzung als erstes den Verwüstungen der Tataren erliegen würde. Er nahm jedoch nicht aktiv an der Schlacht teil. Das Fürstentum Rjasan war nicht dauerhaft in der Lage, gleichzeitig den Kampf gegen die äußeren Feinde durchzustehen und den wachsenden Forderungen Moskaus standzuhalten, auf dessen Hilfe es mehr und mehr angewiesen war. Als der Rjasaner Fürst Iwan Fjodorowitsch 1456 starb, stellte er seinen unmündigen Sohn Wassili unter die Vormundschaft der Moskauer Großfürsten.

Der letzte Fürst von Rjasan wurde von Wassili III. 1516 ins Gefängnis geworfen, da dieser geheime Beziehungen mit dem Krimtataren-Khan Mehmed I. Giray unterhalten hatte. Sein Sohn floh daraufhin nach Litauen. 1521 wurde Rjasan vom Moskauer Staat als letzte russisches Teilfürstentum endgültig annektiert.

Literatur

  • Basilewitsch, Prof.K. W. / Bachruschin, Prof. S.W. u.a.: Geschichte der UdSSR: Feudalismus, Band 2, Rütten & Loening, 1958

Weblinks