Saransk
Stadt
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Liste der Städte in Russland |
Saransk (russisch Сара́нск, mokschanisch Саранош/Saranosch, ersjanisch Саран ош/Saran osch) ist eine Stadt in Russland und Hauptstadt der Republik Mordwinien mit 297.415 Einwohnern (Stand 14. Oktober 2010).<ref name="einwohner_aktuell" />
Nach einer Erhebung aus dem Jahr 2010 zählt Saransk zu den lebenswertesten Städten Russlands.<ref>http://www.regnum.ru/news/society/1462449.html</ref>
Inhaltsverzeichnis
Geografie und Stadtgliederung
Saransk liegt im europäischen Teil Russlands und 642 km südöstlich von Moskau, am linken Ufer des Alatyr-Zuflusses Insar aus dem Flusssystem der Wolga. Die Entfernung zur nächstgelegenen Großstadt Pensa beträgt rund 150 km, die größte unter den benachbarten Ortschaften ist die Stadt Rusajewka etwa 25 km südwestlich gelegen.
Das Stadtgebiet von Saransk ist in drei Rajons unterteilt: Leninski (102.219 Einwohner, Stand 14. Oktober 2010), Oktjabrski (100.189) und Proletarski (95.007). Zum Stadtkreis gehören außerdem die Siedlungen städtischen Typs Luchowka (8639 Einwohner), Nikolajewka (5058) und Jalga (5672) sowie 13 Dörfer und ländliche Siedlungen. Alle Dörfer und Siedlungen sind der Verwaltung des Rajons Oktjabrski unterstellt.
Klima
Saransk | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Klimadiagramm | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Monatliche Durchschnittstemperaturen und -niederschläge für Saransk
Quelle: Roshydromet
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Geschichte
Saransk entstand aus einer Siedlung, die 1641 als Fort an der südöstlichen Grenze des Russischen Zarentums errichtet wurde. Diese Gegend war zuvor vorwiegend vom finno-ugrischen Volk der Mordwinen besiedelt. Dementsprechend entstammt der Ortsname der mordwinischen Sprache, wo sara so viel wie „Sumpf“ bedeutet, was die hiesige Landschaft treffend zu beschreiben vermochte.
1651 wurde die Festung zur Kreisstadt erhoben. 1670 fiel sie zeitweilig an die aufständischen Bauern um Stenka Rasin, und auch im Pugatschow-Bauernaufstand hundert Jahre später diente Saransk den Rebellen als einer der Stützpunkte. Zu jener Zeit lebten auf dem annähernd rechteckigen Festungsgelände vorwiegend Kosaken und Strelizen.
Nach der Ausdehnung der Grenzen des Zarenreichs bis zum 18. Jahrhundert verlor die Stadt ihre militärische Bedeutung. Seit diesen Zeiten entwickelten sich hier der Handel (vorwiegend mit Ledern, Wachserzeugnissen und landwirtschaftlichen Produkten) und kleinere Industrie. Im 19. Jahrhundert wurde Saransk dreimal von Großbränden verwüstet und danach neu erbaut. Mitte des 19. Jahrhunderts gab es in der Stadt etwa zwei Dutzend Manufakturen und bereits deutlich über 10.000 Einwohner.
Die Verlegung der Eisenbahnlinie von Moskau nach Kasan über Saransk im Jahre 1893 steigerte die Bedeutung des Ortes als Handelsstadt erheblich. Anfang des 20. Jahrhunderts galt Saransk als eines der Zentren der revolutionären Bewegung der Wolga-Region.
Am 20. Dezember 1934 wurde Saransk zur Hauptstadt der neu gebildeten Mordwinischen Autonomen Sozialistischen Sowjetrepublik. In den 1960er- und 1970er-Jahren wurde die Altstadt umgestaltet.
Partnerstädte sind Botewgrad in Bulgarien sowie Gorzów Wielkopolski und Sieradz in Polen.<ref>Offizielle Webseite der Stadtverwaltung (russisch)</ref>
Bevölkerungsentwicklung
Jahr | Einwohner |
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1897 | 14.584 |
1926 | 15.431 |
1939 | 41.146 |
1959 | 91.034 |
1970 | 190.575 |
1979 | 263.337 |
1989 | 312.128 |
2002 | 304.866 |
2010 | 297.415 |
Anmerkung: Volkszählungsdaten
Wirtschaft und Verkehr
Das heutige Saransk gilt als bedeutende Industriestadt mit Maschinen- und Waggonbau, Metallurgie, Baustoffherstellung, Leicht- und Nahrungsmittelindustrie. In der Stadt sind mehrere Forschungsinstitute sowie Hochschulen, darunter die Staatliche Mordwinische Universität, ansässig.
Außerdem ist Saransk ein Eisenbahnknotenpunkt und verfügt über einen Regionalflughafen. Im innerstädtischen öffentlichen Verkehr spielt das 1966 eröffnete Oberleitungsbusnetz eine wichtige Rolle.
Sehenswürdigkeiten
- Der Fernsehsendemast Saransk ist ein 1961 errichteter, 180 m hoher abgespannter Stahlrohrmast zur Verbreitung von UKW- und Fernsehprogrammen. Er ist in zwei Ebenen mit je vier mit einem Laufsteg ausgestatteten Querträgern ausgestattet, die von der Maststruktur zu den Abspannseilen führen und auch Antennen tragen.<ref>http://www.radioscanner.ru/uploader/2006/antsaransk.jpg</ref>
- Theodor-Kathedrale
- St.-Johannes-Kirche
- Heimatmuseum
- Museum der mordwinischen Kultur
Religionen
Die große Mehrheit der Stadtbewohner gehört dem russisch-orthodoxen Christentum an. Diese Glaubensrichtung ist mit zehn Kirchen, Kathedralen und Klöstern in der Stadt vertreten. Im August 2012 wurde der Bau der Kirche der Apostelgleichen Heiligen Brüder Kyrill und Method fertiggestellt. Daneben gibt es auch eine altorthodoxe Kirche, sowie zwei islamische Moscheen und einen Königreichssaal der Zeugen Jehovas.
Sport
Einer der bekanntesten Sportvereine der Stadt ist der Fußballklub Mordowia Saransk, der in der Ersten russischen Division spielt.
Saransk wird einer der Austragungsorte der Fußball-Weltmeisterschaft 2018 sein.
Die traditionelle Sportart in Saransk ist das Gehen. Im Mai 2012 fand in der Stadt die Weltmeisterschaft in dieser Disziplin statt.
In Saransk gibt es auch ein Eisstadion, wo mehrfach Finalläufe zur Eisspeedway-Weltmeisterschaft stattfanden, auch im Rahmen des Eisspeedway-WM Grand Prix.
Söhne und Töchter der Stadt
- Sergei Bakulin (* 1986), Geher
- Laryssa Chmjalnizkaja (* 1971), Leichtathletin (Geherin)
- Natalja Djomkina (* 1987), das „Röntgen-Mädchen“
- Wladimir Filatow (1875–1956), Chirurg
- Stanislaw Jemeljanow (* 1990), Leichtathlet (Geher)
- Anissja Kirdjapkina (* 1989), Geherin
- Klawdija Majutschaja (1918–1989), Leichtathletin (Speerwerferin)
- Güzäl Mänürowa (* 1978), Ringerin
- Sergei Morosow (* 1988), Leichtathlet (Geher)
- Denis Nischegorodow (* 1980), Leichtathlet (Geher)
- Irina Stankina (* 1977), Leichtathletin
- Sergei Wolkow (* 1974), Schachspieler
Der Philosoph, Literatur- und Kunsttheoretiker Michail Bachtin lebte (mit Unterbrechungen) von 1936 bis 1961 in Saransk, wo er am Mordwinischen Pädagogischen Institut wirkte. 2013 meldete Gérard Depardieu einen Wohnsitz an.<ref>'I want to be tsar of Saransk': Depardieu officially-registered Russian resident (VIDEO)</ref>
Einzelnachweise
<references/>
Weblinks
- Inoffizielle Website (russisch)
- Saransk auf mojgorod.ru (russisch)
- WM 2018: Saransk wird Fußballhauptstadt bei Russia Beyond the Headlines: Aktuelles aus Russland
Stadtkreis: Saransk
Rajons: Ardatowski | Atjaschewski | Atjurjewski | Bolscheberesnikowski | Bolscheignatowski | Dubenski | Insarski | Itschalkowski | Jelnikowski | Kadoschkinski | Kotschkurowski | Kowylkinski | Krasnoslobodski | Ljambirski | Romodanowski | Rusajewski | Staroschaigowski | Subowo-Poljanski | Temnikowski | Tenguschewski | Torbejewski | Tschamsinski
Verwaltungszentrum: Saransk
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Anmerkungen: S – Sitz eines Stadtkreises, R – Verwaltungszentrum eines Rajons