Schloss Peleș
Schloss Peleș liegt rund 1,5 Kilometer nordwestlich der Stadt Sinaia in Rumänien. Etwa 300 Meter hangaufwärts befindet sich Schloss Pelișor.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Das Schloss wurde zwischen 1873 und 1883 für König Carol I. von Rumänien erbaut. Der Bauherr beauftragte den Wiener Architekten Carl Wilhelm Christian Ritter von Doderer (* 1825, † 1900) mit der Schlossplanung. Nach 1876 übernahm Doderers Assistent Architekt Johannes Schultz die weiteren Bauarbeiten und veränderte die ursprünglichen Pläne. Die offizielle Einweihung des Schlosses fand am 7. Oktober 1883 statt. Der tschechische Architekt Karel Liman erhielt zwischen 1893 und 1914 den Auftrag weitere Bauarbeiten, einschließlich der Errichtung des Hauptturms, durchzuführen. Bis zu Carols Tod im Jahr 1914 diente das Schloss als dessen Sommerresidenz. 1947 beschlagnahmte das kommunistische Regime das Schloss.
Für den 2008 erschienenen Film Brothers Bloom wurden einige Szenen am Schloss gedreht. Dabei wurde in einer Szene mittels visueller Effekte das Schloss gesprengt. 2011 diente das Schloss als Kulisse für den Film Eine Prinzessin zu Weihnachten mit Roger Moore in der Hauptrolle.
Ausstattung
Der Erker und die Fachwerkmauern des Schlosses erinnern sowohl an die rumänische k.u.k.-Zeit (Sinaia hat allerdings nie zu Österreich-Ungarn gehört) als auch an Hohenzollern, die Heimat des Königs. Sieben Terrassen umgeben das Schloss. Ein Teil der 160 Zimmer kann mittlerweile besichtigt werden. Das Schlossmuseum hat eine Ansammlung von Waffen, Skulpturen, Möbeln und dekorativen Gegenständen vom 15. bis zum 19. Jahrhundert sowie ein Orchestrion von M. Welte & Söhne. Es enthält weiterhin ein Theater mit 60 Sitzen, das später zu einem Filmkino umgewandelt wurde. Mit den Wandgemälden wurde Gustav Klimt beauftragt. Da das Schloss vor allen durch seine Holzgewerke besticht, wurde es mit einer Zentralheizung ausgestattet, um offenes Feuer zu vermeiden. Diese wurde zwar zuerst mit Holz befeuert, aber nach dem Zweiten Weltkrieg auf Gas umgestellt. Es ist mit 2 Aufzügen und einer zentralen Staubsaugeranlage mit 4 Ausgängen ausgestattet. Von Beginn an hatte es ebenfalls fließendes warmes Wasser, Telefonanschluss und elektrische Beleuchtung. Nach Carols Tod nahm seine Gemahlin, die Königin Elisabeth zu Wied keinerlei weitere Veränderungen an dem Schloss vor. Sogar ihr Musikzimmer ließ sie unvollendet.
Bildergalerie
- Peles-2007-bgiu.jpg
Schloss Peleş im Winter
- Peles inner court.jpg
Innenhof
- Royal Crest Peles.jpg
Wappen
Literatur
- Léo Bachelin: Castel Pelesch. Résidence d'été du roi Charles Ier de Roumaine à Sinaia. Firmin-Didot, Paris 1893.
- Ruxanda Beldiman: Castelul Peleș. Expresie a fenomenuluiistoristde influență germană. Simetria, Bukarest 2011, ISBN 978-973-1872-22-3.
- Virginia Christu (Hrag.): Schloss Peleș. Sinaia 1972 (Bildband)
- Jakob von Falke (Hrsg.): Das rumänische Königsschloss Pelesch. Gerold, Wien 1893.
- Hans Jakob Wörner: Sinaia-Peles. Die Residenz der Hohenzollern in Rumänien. In: Florian Fiedler (Hrsg.): Das Schloss und seine Ausstattung als denkmalpflegerische Aufgabe. Lipp, München 1995, ISBN 3-87490-628-0, S. 52–57.
Weblinks
- Offizielle Homepage (rumänisch/englisch)
Koordinaten: 45° 21′ 35,7″ N, 25° 32′ 33,9″ O{{#coordinates:45,359926|25,542741|primary
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