Schwenninger Moos


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Datei:Schwenninger Moos (1).jpg
Schwenninger Moos, Quellgebiet des Neckar
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Im Schwenninger Moos

Das Schwenninger Moos ist ein Regenmoor auf der Baar bei Villingen-Schwenningen in Baden-Württemberg.

Beschreibung

Das Moorgebiet ist drei Quadratkilometer groß, befindet sich 705 m ü. NN und ist Naturschutzgebiet. Durch das Moor verläuft die Europäische Wasserscheide, die die Zuläufe von Rhein und Donau trennt: Das Moor ist einerseits Quellgebiet der Stillen Musel, die bei Donaueschingen kurz hinter dem Donauzusammenfluss in die junge Donau mündet. Anderseits ist hier Ursprung des Neckars, der bei Mannheim in den Rhein mündet. Eine Kalkmergel-Quelle innerhalb des Moores könnte am ehesten als Neckarursprung bezeichnet werden, liegt aber in einem geschützten Gebiet und ist daher für Besucher nicht zu sehen.

Bis in die 1950er Jahre wurde auf diesem Gebiet Torf abgebaut und Entwässerungsgräben angelegt, was zu einer Wiederbewaldung und substantiellen Gefährdung des Moores führte.

1987 gründete sich ein Runder Tisch aus zahlreichen lokalen Institutionen, um das Schwenninger Moos zu retten.<ref>Das Schwenninger Moos – der Ursprung nicht nur des Neckars. Umweltzentrum Schwarzwald Baar Neckar, abgerufen am 14. September 2014.</ref>

Durch Sperrenbau in den Gräben konnte die Verwaldung zurückgedrängt und eine Renaturierung erreicht werden. Seit 2003 werden die Moorwiesen durch Moorschnucken beweidet, die den aufkommenden Bewuchs durch Birkensprösslinge im Inneren des Mooses bekämpfen. Durchgeführt werden diese und weitere Arbeiten durch den Regionalverband Schwarzwald-Baar-Heuberg des BUND.

Um das Kerngebiet des Schwenninger Mooses führt ein Wanderweg durch Fichten- und Birkenwald, von dem aus man teilweise auf die freie Moorfläche sehen kann. Über einen kurzen Steg kann man die sich regenerierende Vegetation des Moors aus der Nähe ansehen, ohne widerrechtlich das Moor zu betreten oder zu schädigen. Im Schwenninger Moos beginnt auch der Fernwanderweg Neckarweg, der dem Neckarlauf bis zur Mündung in Mannheim folgt.

2008 wurde mit „Moosgeschichten. Begegnungen am Ursprung des Neckars“ von Klaus Peter Karger ein Dokumentarfilm über das Schwenninger Moos veröffentlicht, der in regionalen Kinos zu sehen war und auf DVD erhältlich ist.<ref>Silke Kohlmann: Elsa musste zurück ins Moor. Badische Zeitung, 22. April 2009, abgerufen am 18. Oktober 2015 („Moosgeschichten“: Klaus Peter Karger hat einen Film über den Ursprung des Neckar gedreht).</ref><ref>Moosgeschichten. Begegnungen am Ursprung des Neckars. Internet Movie Database, 16. November 2008, abgerufen am 18. November 2015.</ref><ref>Moosgeschichten – Begegnungen am Ursprung des Neckars. Kino.de, 2008, abgerufen am 18. Oktober 2015.</ref>

2010 fand die Landesgartesschau in Villingen-Schwenningen statt. Im Zuge der Arbeiten hierfür wurde im Stadtbezirk Schwenningen die sanierungsbedürftige Industriebrache des ehemaligen Güterbahnhofs in eine großzügige Parkanlage, den Neckarpark, verwandelt. Daran schließt sich der Stadtpark Möglingshöhe mit der symbolischen Neckarquelle sowie der Landschaftspark Bauchenberg an. Diese durchgehende Grünanlage verbindet nun die Innenstadt mit dem Schwenninger Moos.

Siehe auch

Weblinks

Commons Commons: Schwenninger Moos – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

<references />

48.042028.5279Koordinaten: 48° 2′ 31″ N, 8° 31′ 40″ O{{#coordinates:48,04202|8,5279|primary

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