Seeforelle


aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Wechseln zu: Navigation, Suche

Als Seeforelle wird eine in großen, sauerstoffreichen Seen lebende großwüchsige Form der Forelle (Salmo trutta) bezeichnet. Obwohl unter dem Namen Salmo trutta lacustris (Linnaeus, 1758) beschrieben, handelt es sich bei der Seeforelle nicht um eine Unterart der Forelle, sondern lediglich um großwüchsige Populationen, die untereinander nicht näher verwandt sind als mit den Bachforellen in den Fließgewässern, die ihre Wohngewässer umgeben. Seeforellen kommen in Mitteleuropa, im Alpenraum, in Skandinavien, im Baltikum, in Nordrussland, auf den Britischen Inseln und auf Island vor.

Merkmale

Seeforellen erreichen Längen von 40 bis 80 cm. Ihr Körper ist langgestreckt, seitlich leicht abgeflacht und hat eine je nach Wohngewässer unterschiedliche Färbung. Immer sind die meist sehr hellen Flanken mit unregelmäßigen schwärzlichen, gelegentlich auch braunen oder rötlichen Punkten oder Ringen gemustert. Die Schuppen sind klein, 110 bis 120 zählt man entlang der Seitenlinie, 14 bis 19 zwischen Seitenlinie und Fettflosse. Die Schnauze endet stumpf, die Maulspalte reicht bis hinter die Augen. Von den Kiemenreusenstrahlen des ersten Kiemenbogens sind die oberen und unteren knopfförmig, die mittleren stabförmig. Das Pflugscharbein ist bezahnt, 4 bis 6 Zähne stehen auf der Platte, auf dem Stiel findet sich vorn eine einfache Zahnreihe, hinten eine doppelte. Die Zähne auf dem Stiel des Pflugscharbeins sind abwechselnd nach rechts oder links gebogen. Ältere Seeforellen sind hochrückiger als junge.

Lebensweise

Seeforellen sind in den meisten Fällen Wanderfische, die zum Ablaichen in die Zuflüsse ihrer Wohngewässer aufsteigen und nur gelegentlich in den Seen selbst laichen. Sie laichen von September bis Dezember. Ein Weibchen legt dann pro Kilogramm Körpermasse 1000 bis 2000 Eier in Laichgruben in den Kiesgrund. Die Eier haben einen Durchmesser von 5 bis 5,5 mm. Die geschlüpften Jungfische wandern im ersten oder zweiten Lebensjahr zurück in die Seen. Ihre Geschlechtsreife erreichen sie mit einem Alter von 4 Jahren. Das maximale Alter liegt bei 7 Jahren.

Seeforellen ernähren sich von Kleintieren, größere Adulte, „Grundforellen“ genannt, auch von Fischen. Wegen des großen Anteils von Krebstieren an ihrer Ernährung ist das Fleisch der Seeforelle rosig, und sie wird im Handel (wie auch andere Salmoniden mit rötlichem Fleisch) als Lachsforelle angeboten.

Literatur

  • Uwe Hartmann: Süßwasserfische. Erkennen & bestimmen (= Steinbachs Naturführer). 2., unveränderte Auflage. Ulmer, Stuttgart 2003, ISBN 3-8001-4296-1.

Weblinks