Sievern


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53.6455555555568.60444444444445Koordinaten: 53° 38′ 44″ N, 8° 36′ 16″ O{{#coordinates:53,645555555556|8,6044444444444|primary
Sievern
Stadt Geestland
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Höhe: 5 m
Einwohner: 1545 (31. Dez. 2010)
Eingemeindung: 1. März 1974
Eingemeindet nach: Langen
Postleitzahl: 27607
Vorwahl: 04743

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Lage von Sievern in Niedersachsen

Sievern ist eine Ortschaft in der Stadt Geestland im Landkreis Cuxhaven (Niedersachsen).

Das an der Landesstraße 135 gelegene Dorf liegt nördlich vom Langener Ortskern.

Geschichte

Vorgeschichte

Konzentrationen qualitätvoller Funde, darunter vier Goldhorte (Goldbrakteaten), und eine für den norddeutsch-südskandinavischen Raum einzigartige Konzentration befestigter Siedlungen aus der späten Vorrömischen Eisenzeit, der römischen Kaiserzeit, der Völkerwanderungszeit sowie des frühen Mittelalters zeigen, dass im Raum Sievern während des 1. Jahrtausends n. Chr. ein Machtzentrum bestanden hat, das den politischen, wirtschaftlichen und kultischen Mittelpunkt für das Elb-Weser-Dreiecks darstellte. Sievern weist deutlich Parallelen zu den in den vergangenen Jahrzehnten in Südskandinavien erforschten Zentralplätzen oder Reichtumszentren wie Gudme (DK), Sorte Muld (DK) und Uppåkra (S) (neuerdings auch Füsing an der Schlei) auf, ohne dass beim derzeitigen Forschungsstand Aussagen zur Struktur des eisenzeitlichen Sievern möglich wären.

Geschichte

Sievern wurde 1139 erstmals in einer Urkunde des Bremer Erzbischofs Adalbero erwähnt. Jedoch lässt sich heute eine deutlich frühere Besiedlung der Gegend seit ungefähr 3.000 vor Christus nachweisen.<ref name="Stadt Langen">Stadt Langen: Sievern</ref>

Sievern im Kirchspiel Debstedt gehörte früher zur Börde Debstedt und um 1768 bis 1852 zum Amt Bederkesa. 1840 bekam das Dorf den Status einer Landgemeinde. Die Zugehörigkeit der Gemeinde änderte sich später zum Amt Lehe (1852–1885), Kreis Lehe (1885–1932), Landkreis Wesermünde (1932–1977) beziehungsweise Landkreis Cuxhaven.

1942 fand ein Bauer beim Torfstechen zwölf Goldbrakteaten aus dem frühen 6. Jahrhundert.

Zur Optimierung der Verwaltungsstrukturen schloss sich Sievern der Samtgemeinde Langen von 1971 bis 1974 als Mitgliedsgemeinde an.<ref name="mvm">Männer vom Morgenstern (Herausgeber): Flurnamensammlung Wesermünde – Die Flurnamen des Grundsteuerkatasters von 1876. „Männer vom Morgenstern“ Heimatbund an Elb- und Wesermündung e. V. Bremerhaven 1995. ISBN 3-931771-27-X</ref>

Seit dem 1. März 1974 gehörte Sievern zur Gemeinde, ab 1990 Stadt Langen.<ref> Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27. 5. 1970 bis 31. 12. 1982. W. Kohlhammer GmbH, Stuttgart und Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 249.</ref>

Am 1. Januar 2015 wurde Langen in die Stadt Geestland eingegliedert, sodass Sievern nun eine Ortschaft von Geestland ist.

Heute besitzt die Ortschaft noch einen Ortsrat mit Rita Dehn als Ortsbürgermeisterin an der Spitze.<ref>Stadt Langen (Bürgerinformationsdienst): Ortsrat Sievern</ref>

Wappen

Das ehemalige Gemeindewappen zeigt Wellen, die auf den Sieverner Bach hinweisen sowie Ähren, die auf den damaligen Haupterwerbszweig Landwirtschaft hindeuten. Das fränkische Schwert in der Mitte ist gefunden worden und weist auf die Pipinsburg hin. Diese Burg ist während des Normanneneinfalls entstanden.<ref>Ferienort Sievern: Informationen rund um Sievern</ref> Heute ist das Dorf mit dem Wochenendgebiet Sieverner See, den Attraktionen am Vorgeschichtswanderweg und der Lage am Alten Postweg auch ein Ferienort.

Sonstiges

Naturdenkmal

Die Pipinsburg erhebt sich am Sieverner Auetal als ein mächtiger Rundwall. Das genaue Alter ist unbekannt. In der Nähe befinden sich mit Bülzenbett und Heidenschanze bei Sievern (Grabhügel) weitere Kultstätten.

Sport

Der TSV Sievern von 1911 e. V. bietet an: Badminton, Fußball, Turnen/Bokwa/Zumba, Schwimmen und Tischtennis. Die 1. Herren-Fußballmannschaft war bis 2002 in der Niedersachsenliga vertreten, der höchsten Spielklasse in Niedersachsen. Im Jugendfußball gibt es eine Spielgemeinschaft mit dem TSV Holßel und dem TSV Neuenwalde. In jeder Altersklasse existiert mindestens eine Mannschaft.

Museum

Das John Wagener Haus befindet sich im Privatbesitz.

Sage

Die Hexe von Sievern

Literatur zur Vorgeschichte der Region

  • K. Hauck: Goldbrakteaten aus Sievern. Spätantike Amulett-Bilder der ‘Dania Saxonica’ und die Sachsen-’Origo’ bei Widukind von Corvey. Münstersche Mittelalter-Schriften 1. 1970 München.
  • M. D. Schön: Grabfunde der Römischen Kaiserzeit und Völkerwanderungszeit bei Sievern, Ldkr. Cuxhaven. Probleme der Küstenforschung im südlichen Nordseegebiet 27, 2001 S. 75-248.
  • W. H. Zimmermann: Sievern. § 1 Archäologisch. In: J. Hoops (Begr.), Reallexikon der germanischen Altertumskunde 28. 2. Aufl. Berlin, New York. 2005 S. 368-374.

Weblinks

Commons Commons: Sievern – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

<references />