Sildenafil


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25px Viagra ist eine Weiterleitung auf diesen Artikel. Zur Band siehe VIA Gra.
Strukturformel
Strukturformel von Sildenafil
Allgemeines
Freiname Sildenafil
Andere Namen
  • IUPAC: 1-{ mit Arzneimitteln verweigert wird. Die Richtlinien seien nicht einschlägig, wenn es um die Behandlung einer Krankheit gehe. Deshalb hätten „Kassenpatienten“ wie Sozialhilfeempfänger bei einer Krankheit Anspruch auf Behandlung mit Viagra.<ref>Hessenrecht Landesrechtsprechungsdatenbank Entscheidungen der hessischen Gerichte: Gewerbeuntersagung wegen Abgabe von Tabakwaren an Kinder und Jugendliche Beschluss VG Gießen 8. Kammer (8 L 326/13.GI), Abruf am 5. August 2012; zu den Hintergründen des Falles s. Albrecht Brühl: Florida-Rolf, Viagra-Kalle und Yacht-Hans, info-also.</ref>

    Der Hessische Verwaltungsgerichtshof hat mit Urteil vom 11. Oktober 2004 (Geschäftsnummer: 10 UE 2731/03) entschieden, dass der durch das GKV-Modernisierungsgesetz vom 14. November 2003 (BGBl. I S. 2190) ab dem 1. Januar 2004 in § 34 Abs. 1 Satz 8 SGB V eingeführte Ausschluss von Medikamenten zur Behandlung der erektilen Dysfunktion von der Versorgung im Rahmen der gesetzlichen Krankenversicherung wegen der gleichzeitig eingeführten strengen Akzessorietät auch im Rahmen der Krankenhilfe nach dem Bundessozialhilfegesetz zu beachten sei. Nach dieser Neufassung komme jedenfalls ab dem 1. Januar 2004 ein Anspruch eines Hilfeempfängers auf Übernahme der Kosten für das Medikament Viagra im Rahmen der genannten Hilfeart nicht mehr in Betracht.<ref>Hessenrecht Landesrechtsprechungsdatenbank Entscheidungen der hessischen Gerichte: Ein Beteiligter erhält grundsätzlich keinen Kostenersatz für von ihm gefertigte Schriftsätze. Beschluss SG Frankfurt 7. Kammer (S 7 SF 100/13 E), Abruf am 5. August 2012.</ref>

    Mit Beschluss vom 1. September 2005 hat das Hessische Landessozialgericht (Geschäftsnummer L 8 KR 80/05 ER) entschieden, dass das Medikament „Caverject“ (oder auch „Viagra“) als Leistung in der gesetzlichen Krankenversicherung nicht mehr vorgesehen sei, denn durch Artikel 1 Nr. 22 des Gesetzes zur Modernisierung der gesetzlichen Krankenversicherung (GMG) vom 14. November 2003 (BGBl. I S. 2190) seien mit Wirkung vom 1. Januar 2004 sämtliche Arzneimittel, die der Behandlung der erektilen Dysfunktion dienen, von der Verordnung zu Lasten der gesetzlichen Krankenversicherung ausgeschlossen.<ref>Hessenrecht Landesrechtsprechungsdatenbank Entscheidungen der hessischen Gerichte: Krankenversicherung – Arzneimittel <hier Viagra> – ab 1. Januar 2004 gesetzlicher Ausschluss. Beschluss Hessisches Landessozialgericht 8. Senat (L 8 KR 80/05 ER), Abruf am 5. August 2012.</ref>

    Handelspräparate

    • Erektile Dysfunktion: Viagra (EU, CH), Kamagra (IN), Silagra (IN), Vigoran (EG) sowie andere Generika
    • Pulmonale Hypertonie: Revatio (EU, CH)

    Geschichte

    Anfang der 1990er Jahre suchte ein Forschungsteam eines Pfizer-Forschungsinstituts in Sandwich ein Mittel gegen Herzbeschwerden. Das dabei gefundene Mittel UK-92480 blockierte das Enzym PDE-5. Während erste Versuche an Patienten vielversprechend verlaufen waren, berichteten einige Männer von mehreren Erektionen einige Tage nach Einnahme des Medikaments. Der zuständige Versuchsleiter sah in dieser Wirkung kein Potential; Pfizer meldete daher 1991 den Wirkstoff als Sildenafil Citrate zum Patent an.<ref name="handelsblatt-2013-101-4"> Claudia Panster, Gerd Braune, Thomas Jahn, Anne Grüttner, Helmut Steuer: Aufstieg und Fall einer Potenzpille. In: Handelsblatt. Nr. 101, 29. Mai 2013, S. 4.</ref>

    Nachdem sich das Medikament für Herzbeschwerden letztlich als wirkungslos erwies, wurde die sexuelle Wirkung des Wirkstoffs genauer betrachtet. Bei einer Studie an 300 Männern in England, Frankreich und Schweden berichteten 90 Prozent über Erektionen; Nebenwirkungen wurden kaum beobachtet. 1998 erhielt Pfizer von der US-Gesundheitsbehörde die Genehmigung, Viagra zu verkaufen. Das Time Magazine berichtete in einer Titelgeschichte über die Potenzpille.<ref name="handelsblatt-2013-101-4" />

    2003 wurden zwei weitere Medikamente mit gleichem Wirkmechanismus auf den Markt gebracht: Levitra (Bayer) und Cialis (Eli Lilly). 2012 folgte ein neuer Wirkstoff namens Avanafil (Mitsubishi Pharma), das schneller als Viagra wirken soll; der Handelsname ist Stendra.<ref name="handelsblatt-2013-101-4" /> Seit April 2014 ist Spedra (Berlin-Chemie mit dem Wirkstoff Avanafil) in Deutschland erhältlich.

    2007 hielt Pfizer auf dem Weltmarkt für Substanzen gegen erektile Dysfunktion einen Anteil von 47 Prozent, 2013 waren es 36 Prozent. 2012 erwirtschaftete Pfizer mit Viagra einen Umsatz von zwei Milliarden US-Dollar.<ref name="handelsblatt-2013-101-4" />

    Weblinks

    Wiktionary Wiktionary: Viagra – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

    Literatur

    Einzelnachweise

    <references />

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