Softwareentwickler
Ein Softwareentwickler ist im weitesten Sinne jede Person, die an der Erstellung einer Software mitwirkt. Der Begriff ist nicht scharf definiert.
Die konkreten Aufgaben eines Softwareentwicklers richten sich nach der Rolle, die er im Softwareentwicklungsteam einnimmt. Ein Softwareentwickler kann durchaus auch mehrere Rollen innehaben.
Inhaltsverzeichnis
Rollen
Ein Softwareentwickler kann eine oder mehrere der aufgeführten Rollen gleichzeitig ausfüllen. Dies hängt davon ab, wie der Softwareentwicklungsprozess in seinem bzw. ihrem Team organisiert ist.
- Programmierer
- Beschränken sich Softwareentwickler auf die Implementierung der Software ohne eigene direkte Mitarbeit beim Entwurf der Softwarearchitektur, so bezeichnet man sie als Programmierer.
- Softwarearchitekt
- Ein Softwarearchitekt entwirft den Aufbau von Softwaresystemen und trifft grundlegende Entscheidungen über das Zusammenspiel ihrer diversen Komponenten. Ein Softwarearchitekt betrachtet das Softwaresystem von einer abstrakteren Ebene als ein Programmierer.
- Tester
- Ein Tester oder Test Engineer ist eine Person, die Softwaretests durchführt oder eine ganze Teststrategie für das System entwirft.
- Anforderungsspezialist
- Ein Anforderungsspezialist, oft Requirements Engineer genannt, ist eine Person, die sich auf das Erfassen von Anforderungen spezialisiert hat oder der die Aufgabe zukommt, die Anforderungsanalyse durchzuführen.
Programmierer und Softwareentwickler
Umgangssprachlich wird zwischen den Begriffen „Programmierer“ und „Softwareentwickler“ oft nicht unterschieden, jedoch sind sie nicht synonym. So meint man mit dem Begriff des Softwareentwicklers zwar oft Programmierer, umgekehrt spricht man allerdings nicht von Programmierern, wenn etwa Softwarearchitekten oder Tester gemeint sind.
Berufsbezeichnung
Softwareentwickler ist in Deutschland und Österreich keine geschützte Berufsbezeichnung. Nach deutschem Recht darf die Berufsbezeichnung Softwareingenieur jedoch nur führen, wer ein technisches Studium mit Erfolg abgeschlossen hat.<ref>Siehe 'Gesetz zum Schutze der Berufsbezeichnung „Ingenieur und Ingenieurin“ (Ingenieurgesetz – IngG)' welches in der Gesetzgebungskompetenz der Bundesländer liegt und für das jeweilige Bundesland in der geltenden Fassung heranzuziehen ist. Um die Bezeichnung „Ingenieur“ zu tragen, muss man das Studium nicht zwingend als „Ingenieur“ abschließen. Aus dem Gesetz des Bundeslandes Bayern geht zum Beispiel hervor, dass es für die Berufsbezeichnung „Ingenieur“ ausreicht, wenn man ein mindestens dreijähriges Studium in einer technischen oder naturwissenschaftlichen Fachrichtung mit Erfolg abgeschlossen hat.</ref>
Ausbildung und Studium
Softwareentwickler haben oft ein Studium in einem Informatikstudiengang an einer Hochschule oder einer Berufsakademie absolviert. Auch ein Studium in einem ingenieur- bzw. naturwissenschaftlichen Studiengang bietet Einstiegsmöglichkeiten in die Softwareentwicklung. Des Weiteren gibt es die Möglichkeit, sich über eine Ausbildung in einem informationstechnischen Ausbildungsberuf z. B. zum Fachinformatiker für Anwendungsentwicklung an einer Berufsfachschule (siehe beispielsweise IHK), an einer Fachschule für Datenverarbeitung und Organisation (z. B. Akademie für Datenverarbeitung Böblingen) oder einem Berufskolleg zum Softwareentwickler, Softwareingenieur oder Softwarearchitekten zu qualifizieren.
Seit 2007 gibt es in Deutschland die staatlich anerkannte Ausbildung zum Mathematisch-technischen Softwareentwickler, die aus dem Mathematisch-Technischen Assistenten hervorging. In Aachen, Köln und Jülich ist die Kombination der Ausbildung mit dem Bachelor-Studiengang „Scientific Programming“ möglich.
Daneben üben viele Quereinsteiger diese Tätigkeit auch aufgrund von autodidaktisch erlernten oder durch verschiedene Schulungen (auch Umschulung) erworbenen Fähigkeiten aus.
Siehe auch
- Mort, Elvis, Einstein verkörpern bei Microsoft drei sehr verschiedene Typen von Softwareentwicklern.
- Entwickler-Community
Literatur
- Gerald M. Weinberg: Die Psychologie des Programmierers. mitp, Bonn 2004, ISBN 3-8266-1465-8.
Weblinks
Einzelnachweise
<references />