St. Otger (Stadtlohn)
Die katholische Pfarrkirche St. Otger ist die Pfarrkirche der Stadtlohner fusionierten Gemeinde, zu der noch St. Josef aus den 1950er Jahren im Stadtgebiet und St. Karl Borromäus in der Bauerschaft Estern-Büren gehören. Sie befindet sich im Stadtzentrum von Stadtlohn im Kreis Borken.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Stadtlohn gilt als eine der um 800 gegründeten Urpfarreien des Münsterlandes. Der damaligen (vermuteten) Holzkirche folgte im 11. Jahrhundert eine einschiffige, romanische Steinkirche. Nach 1250 frühgotisch umgebaut wurde sie während der Ottensteiner Fehde (Bischof Otto IV., Graf von Hoya gegen Graf Heinrich II. von Solms, Herr zu Ottenstein) gebrandschatzt. Im 15. Jahrhundert wurde St. Otger als niederrheinische Stufenhalle neu erbaut. Der Untergeschoss des Turmes blieb romanisch. Um das Jahr 1500 wurde das Raumbild durch Aufstockung des Südseitenschiffes nach Art einer westfälischen Hallenkirche deutlich verändert (vgl. das Raumbild von St. Dionysius in Rheine). Diese Kirche blieb mit im 18. Jahrhundert erhaltener Barockausstattung bis 1889 bestehen.
Baubeschreibung
Die heutige St.-Otger-Kirche war bis 1945 ein einheitlicher Neubau im Stil der Neugotik nach Plänen von Hilger Hertel d. J., eine Hallenkirche mit Pseudoquerschiff (vgl. St. Nikomedes (Borghorst)). Nach Zerstörung bis auf die Außenmauern im März 1945 wurde die Kirche wiederaufgebaut. Erhalten blieben bzw. rekonstruiert wurden der Turm, die Außenmauern und die Gewölbe von Chor und der beiden Nebenchöre. Langhaus und Querschiff erhielten eine Flachdecke. Später ergänzte man diesen Wiederaufbau durch gotische Gurtbögen und eine halbwegs neugotische Farbgebung. Die vorerst ohne Maßwerk gebliebenen Fenster erhielten ein solches in symmetrisch frei gestalteter Form, in etwa Bienenwaben nachgebildet. Unter dem Chor befindet sich eine Krypta.
Ausstattung
Neben diversen Plastiken aus dem Vorgängerbau befinden sich an der Pfeilern gemalte Darstellungen der Patrone von Stadtlohn und von Stadtlohns Nachbarpfarreien. Das sind St. Otger, St. Josef (Stadtlohn), St. Vitus (Südlohn), St. Karl Borromäus (Estern-Büren), St. Ludgerus (Weseke) und St. Pankratius (Gescher). Des Weiteren befinden sich an weiteren Bauteilen der Kirche noch andere biblische Darstellungen.
Im Kirchenschatz befinden sich eine äußerst schlichte, rundliche Monstranz und eine prächtigere, barocke Sonnenmonstranz aus der alten St.-Otger-Kirche. Von dem Verbleib des gotischen Sakramentshauses fehlen weitere Informationen.
Literatur
- Schnell & Steiner: St. Otger Stadtlohn
Weblinks
- Homepage der Pfarrgemeinde St. Otger in Stadtlohn
Koordinaten: 51° 59′ 34″ N, 6° 55′ 3″ O{{#coordinates:51,99284|6,91749|primary
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