Stift Waldhausen
Das Stift Waldhausen ist ein ehemaliges Kloster der Augustiner-Chorherren (CanReg) in Waldhausen im Strudengau in Österreich.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Das Kloster wurde 1147 wie auch Kloster Baumgartenberg durch Otto von Machland in Säbnich (Sarmingstein) gegründet und vor 1161 nach Waldhausen verlegt. Mitte des 15. Jahrhunderts wurde es nach Zerstörung teilweise wiederaufgebaut und restauriert. Im 16. Jahrhundert wurde die Vogtei an Anna von Prag verkauft. Von 1647–1680 wurde unter Propst Laurentius Voss der früh-/hochbarocke Neubau durch Carlo Canevale errichtet. 1785 resignierte der letzte Propst Floridus Fromwald wegen wirtschaftlicher Schwierigkeiten und übertrug die Verwaltung an die Stifte St. Florian und Kremsmünster. 1792 hob Kaiser Joseph II. das Stift auf, woraufhin die Herrschaft Waldhausen an das Domkapitel in Linz übertragen wurde. 1800 wurden Teile der Klostergebäude abgerissen und das Material zum Bau der Franzensburg in Laxenburg verwendet. Der große Stiftsbrunnen kam in den Prälatenhof von Stift Melk. Nur der nordwestliche Stiftstrakt mit den Arkaden und der Torturm blieben erhalten. In einer archäologischen Kampagne wurden im Jahr 2000 Teile der mittelalterlichen und frühneuzeitlichen Klosteranlage freigelegt.<ref>Eckhard Oberklammer: Bezirk Perg, Kunst und Geschichte. Linz 2010, S. 257.</ref>
Stiftskirche
Die erste Stiftskirche war romanisch-gotisch, sie wurde bei der Barockisierung um 1650 abgerissen. Die heutige Kirche Mariä Himmelfahrt ist ein einheitlicher, um 1650 bis 1662 errichteter Wandpfeilerbau. Als Baumeister fungierten Carlo Canevale und Christoph Colomba. Der Außenbau stellt sich als reichgegliederte Kirche dar, mit einem 4-jochigen Langhaus und einem für Augustinerchorherren-Stifte typischen tiefen 2-jochigen Chor.
Innenraum
Der Innenraum, der zweigeschossig in Kapellen und Emporen gestaltet wurde, ist von überwältigender Wirkung. Die edle Raumwirkung wird vom Zusammenklang der kräftigen weißen Stuckverzierungen des Giovanni Battista Colomba und den hellen Farben der Deckengemälde Christoph Colomba oder G. Hausen, sowie den stark verkröpften tragenden Pilastern und Gebälken und der dunkel erhaltenen Einrichtung an (sehenswerten) Altären und Kirchenbänken bestimmt.
Orgeln
Die Orgel der Stiftskirche wurde 1803 von dem Orgelbauer Rumel dem Jüngeren erbaut. Das Instrument hat 16 Register auf zwei Manualen und Pedal. Die Spiel- und Registertrakturen sind mechanisch.<ref>Informationen zur [Orgel]</ref>
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- Koppeln: II/I, I/P, II/P
Die Anton Heiller-Gedächtnisorgel auf der Westempore ist ein neuerer Orgelbau, der wunderbar der Innengestaltung im Barockstil angepasst wurde.
Heutige Nutzung
Die Gebäude wurden im Vorfeld der Oberösterreichen Landesausstellung 2002 restauriert und schrittweise einer adäquaten Verwendung zugeführt. Im Zuge dieser Restaurierung wurden die Laubengänge stilwidrig verglast und der Zauber des alten Stiftsgarten durch Platzierungen und Entfernung des alten Obstbaumbestandes vollkommen vernichtet. Seit 2008 sind dort das Leader-Büro der Region Strudengau sowie das Leaderprojekt Individuell betreut urlauben, die Pfarrliche Betreuung untergebracht. Weiters wurden Wohnungen für betreutes Wohnen eingerichtet.
Siehe auch
Einzelnachweise
<references />
Literatur
- Klaus Birngruber: Studien zu den frühen Urkunden des Klosters Waldhausen (1147-1332).Magisterarbeit Universität Wien - Historisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät. Wien 2008 (Digitalisat)
Weblinks
Koordinaten: 48° 16′ 51″ N, 14° 57′ 13″ O{{#coordinates:48,280833333333|14,953611111111|primary
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