Super-Kamiokande


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Datei:Neutrino detector - National Museum of Nature and Science, Tokyo - DSC07824.JPG
Photomultiplier, National Museum of Nature and Science, Tokyo

Super-Kamiokande (auch: Super-K) ist ein 1996 in Betrieb gegangener Neutrinodetektor<ref>Claus Grupen: Astroteilchenphysik: das Universum im Licht der kosmischen Strahlung. Vieweg Verlag, Braunschweig/Wiesbaden 2000, S.68–84 – 6.2 Neutrino-Astronomie, ISBN 978-3528031589</ref> nahe der japanischen Gemeinde Kamioka (heute Hida) und der Nachfolger des Detektors Kamiokande. Wie bei seinem Vorgänger hofft man, neben der Beobachtung von Neutrinos den Protonenzerfall zu beobachten. 1998 lieferten unter anderem Daten von Super-Kamiokande Hinweise auf die Neutrinooszillation.<ref>J. A. Thomas, P. L. Vahle (Herausgeber): Neutrino Oscillations: Present Status and Future Plans. World Scientific Pub Co, Singapore 2008, S.19–43 – Chapter 2 – The Super-Kamiokande Experiment – by C.W. Walter, ISBN 978-9812771964</ref> Außerdem ist der Detektor Teil des Supernova Early Warning Systems.

Der Detektor von Super-Kamiokande besteht aus einem Tank, der mit 50.000 Tonnen hochreinem Wasser gefüllt ist. In diesem Tank befinden sich 11.200 Photomultiplier des japanischen Herstellers Hamamatsu Photonics, welche die Tscherenkow-Strahlung von freien Elektronen und Myonen registrieren, die durch Wechselwirkung der Neutrinos mit den Wassermolekülen entstehen. Die Anlage befindet sich etwa 1 km unter der Erdoberfläche, um die kosmische Strahlung abzuschirmen. Der Tank ist geteilt, im Zentrum befinden sich 32.000 Tonnen Wasser, 18.000 Tonnen befinden sich in einer Hülle um das Zentrum. Diese Hülle schirmt Radioaktivität aus dem umliegenden Gestein ab und hilft, Myonen aus der kosmischen Strahlung von Elektronen zu unterscheiden: Myonen können die Wand zwischen innerem und äußerem Tank durchdringen und werden so innen und außen beobachtet. Elektronen dagegen können die Wand im Allgemeinen nicht durchdringen. Daher ist die Wahrscheinlichkeit sehr groß, dass es sich um ein Elektron handelt, welches erst im Tank erzeugt wurde, wenn Tscherenkow-Strahlung nur innen registriert wird.

Im November 2001 sind in einer Kettenreaktion einige tausend Photomultiplier implodiert.<ref>Offizieller Bericht zum Zwischenfall von 2001 (PDF-Datei in engl.; 167 kB)</ref> Der Schaden wurde danach vorerst provisorisch und 2006 komplett behoben, und Maßnahmen zur Vermeidung zukünftiger Photomultiplier-Ausfälle ergriffen.

Sprecher der Kollaboration und Direktor des Kamioka Observatoriums ist Yōichirō Suzuki.

Hyper-Kamiokande

Im Jahr 2011 wurden Pläne für einen Nachfolger des Super-Kamiokande veröffentlicht. Der Hyper-Kamiokande genannte Detektor soll aus zwei Tanks mit insgesamt fast einer Million Tonnen Wasser bestehen.<ref>The Hyper-Kamiokande Working Group (Abe et al.): Letter of Intent: The Hyper-Kamiokande Experiment — Detector Design and Physics Potential —. 15. September 2011, abgerufen am 16. April 2014.</ref> Der Bau der Anlage soll im Jahr 2016 beginnen.[veraltet] (Stand: Juni 2013)<ref>Masato Shiozawa: Vortrag beim 3rd Open Meeting for the Hyper-Kamiokande Project. (Siehe Zeitplan auf S. 3 der Präsentation) 21. Juni 2013, abgerufen am 16. April 2014.</ref>

Weblinks

Quellen

<references />

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