Sybille Steinbacher


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Sybille Steinbacher (* 1966 in München) ist eine deutsche Zeithistorikerin und Universitätsprofessorin an der Universität Wien.

Leben

1992 beendete sie ihr Studium der Geschichts- und Politikwissenschaften in München mit dem akademischen Titel Magistra Artium. Von 1994 bis 1997 war sie Stipendiatin am Institut für Zeitgeschichte und 1996 am Deutschen Historischen Institut Warschau. 1998 wurde sie an der Ruhr-Universität Bochum promoviert und war anschließend bis 2001 wissenschaftliche Assistentin am Lehrstuhl für Neuere und Neueste Geschichte bei Norbert Frei. Von 1999 bis 2002 war sie beteiligt an der Historischen Kommission zur Erforschung der Geschichte des Hauses Bertelsmann im Dritten Reich. 2004/2005 verbrachte sie am Center for European Studies der Harvard University. Seit 2003 ist sie Mitglied der Redaktion der Beiträge zur Geschichte des Nationalsozialismus. Von 2005 bis 2010 war sie an der Friedrich-Schiller-Universität Jena tätig; 2010 hatte sie eine Gastprofessur an der Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main inne. 2010 wurde sie als Universitätsprofessorin für Zeitgeschichte – Vergleichende Diktatur-, Gewalt- und Genozidforschung an die Universität Wien berufen. Zu ihren Forschungsgebieten zählen Nationalsozialismus, Holocaust, Faschismus im europäischen Kontext, Nachgeschichte der NS-Zeit sowie Sozial- und Kulturgeschichte der Sexualität im 19. und 20. Jahrhundert.

Sie ist seit 2012 Mitglied des Internationalen Wissenschaftlichen Beirats des Wiener Wiesenthal Instituts für Holocaust-Studien (VWI).

2014 wurde sie zum korrespondierenden Mitglied im Inland der philosophisch-historischen Klasse der Österreichischen Akademie der Wissenschaften gewählt.

Werksauswahl

  • Dachau – die Stadt und das Konzentrationslager in der NS-Zeit, die Untersuchung einer Nachbarschaft. Lang, Frankfurt am Main 1993, ISBN 3-631-46682-X (= Münchner Studien zur neueren und neuesten Geschichte, Band 5).
  • „Musterstadt“ Auschwitz. Germanisierungspolitik und Judenmord in Ostoberschlesien. (herausgegeben von Institut für Zeitgeschichte, München), Saur, München 2000, ISBN 3-598-24031-7 (= Darstellungen und Quellen zur Geschichte von Auschwitz, Band 2, zugleich Dissertation an der Universität Bochum 1998).
  • mit Norbert Frei, Thomas Grotum, Jan Parcer, Bernd C. Wagner: Standort- und Kommandanturbefehle des Konzentrationslagers Auschwitz 1940-1945 (herausgegeben von Institut für Zeitgeschichte München), Sauer, München 2000, ISBN 978-3-598-24030-0 (= Darstellungen und Quellen zur Geschichte von Auschwitz, Band 1).
  • mit Norbert Frei, Bernd C. Wagner: Ausbeutung, Vernichtung, Öffentlichkeit. Neue Studien zur nationalsozialistischen Lagerpolitik. Saur, München 2000, ISBN 978-3-598-24033-1 (= Darstellungen und Quellen zur Geschichte von Auschwitz, Band 4).
  • mit Norbert Frei: Beschweigen und Bekennen. Die deutsche Nachkriegsgesellschaft und der Holocaust. Wallstein, Göttingen 2001, ISBN 3-89244-493-5 (= Dachauer Symposium zur Zeitgeschichte, Band 1).
  • mit Saul Friedländer, Norbert Frei, Trutz Rendtorff, Reinhard Wittmann: Bertelsmann im Dritten Reich. Bertelsmann, München 2002, ISBN 978-3-570-00711-2.
  • Auschwitz. Geschichte und Nachgeschichte. Beck, München 2004 / 2007, ISBN 978-3-406-50833-2.
  • als Herausgeberin: Volksgenossinnen. Frauen in der NS-Volksgemeinschaft. Wallstein, Göttingen 2007, ISBN 978-3-8353-0188-7 (= Beiträge zur Geschichte des Nationalsozialismus, Band 23).
  • Wie der Sex nach Deutschland kam. Der Kampf um Sittlichkeit und Anstand in der frühen Bundesrepublik. Siedler, München 2011, ISBN 978-3-88680-977-6.
  • als Herausgeberin: Transit US-Zone: Überlebende des Holocaust im Bayern der Nachkriegszeit, Wallstein, Göttingen 2013, ISBN 978-3-8353-1344-6.

Weblinks