Techritz


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51.15694444444414.373611111111220Koordinaten: 51° 9′ 25″ N, 14° 22′ 25″ O{{#coordinates:51,156944444444|14,373611111111|primary
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Höhe: 220 m ü. NN
Einwohner: 85 (9. Mai 2011)<ref name="statistics-S5">Kleinräumiges Gemeindeblatt für Doberschau-Gaußig. Statistisches Landesamt des Freistaates Sachsen, 9. Mai 2011, abgerufen am 14. September 2015 (PDF; 0,23 MB).</ref>
Postleitzahl: 02692
Vorwahl: 03591

Techritz, obersorbisch Ćěchorjecy, ist ein Dorf im sächsischen Landkreis Bautzen. Es zählt zur Oberlausitz und gehört seit 1999 zur Gemeinde Doberschau-Gaußig. Der Ort zählt offiziell zum sorbischen Siedlungsgebiet.

Geographie

Techritz liegt etwa vier Kilometer südwestlich von Bautzen zwischen 215 und 235 Metern ü. NN<ref name="levels">Höhenkarte Sachsen, Ausschnitt Techritz. Staatsbetrieb Geobasisinformation und Vermessung Sachsen, 14. April 2005, abgerufen am 22. September 2015.</ref>. Die Umgebung ist hügelig; der Ort ist in eine Bachmulde eingebettet. Das Weißnaußlitzer Wasser fließt im Südosten durch Techritz. Im Süden und Westen befinden sich künstlich angelegte Teiche, die landwirtschaftlich genutzt werden.

Nachbarorte sind Grubschütz im Osten, Gnaschwitz im Süden und Siebitz im Westen.

Geschichte

Der Ort wird erstmals 1241 in der Oberlausitzer Grenzurkunde erwähnt.

Techritz war ein Rittergut, dessen Geschichte ab dem 15. Jahrhundert nachvollziehbar ist. Das Herrenhaus wurde 1789 gebaut und wird mittlerweile als Wohnhaus genutzt, der Turm ist nicht mehr vorhanden.

Die Feuerwehr Techritz war 1876 im Spitzenverband. Sie bestand bis 1932 zur Eingemeindung.<ref name="site_techritz">Website Techritz. In: doberschau-gaussig.de. Gemeinde Doberschau-Gaußig, abgerufen am 15. September 2015.</ref> Heute wird Techritz durch die Freiwillige Feuerwehr Gnaschwitz betreut.

Bevölkerung

Die Techritzer Bevölkerung war noch bis in die erste Hälfte des 20. Jahrhunderts überwiegend sorbischsprachig. Arnošt Muka ermittelte 1884 eine Einwohnerzahl von 118, darunter 102 Sorben (86 %) und 16 Deutsche.<ref> Ernst Tschernik: Die Entwicklung der sorbischen Bevölkerung. Akademie-Verlag, Berlin 1954, S. 60.</ref> Heute wird im Ort kaum noch Sorbisch gesprochen.

Entwicklung der Bevölkerung<ref>Digitales Ortsverzeichnis Eintrag Techritz. In: Digitales Historisches Ortsverzeichnis von Sachsen. Institut für Sächsische Geschichte und Volkskunde e.V., abgerufen am 18. September 2015.</ref>
Jahr Einwohner
1777 10 Gärtner, 3 Häusler
1834 90
1871 108
1890 161
1910 123
1925 150
1995 120
2011 85

Techritz hat 35 Wohngebäude mit 41 Wohnungen.<ref name="statistics-S5"/>

Infrastruktur und Wirtschaft

Techritz liegt etwas südlich der Staatsstraße 119 (Bautzen–Neukirch). Die nächste Anschlussstelle der Autobahn 4 (Salzenforst) befindet sich etwa sechs Kilometer entfernt in nordwestlicher Richtung und ist über den Autobahnzubringer S 106 zu erreichen, der südlich von Techritz von der S 119 abzweigt. Die Kreisstraße 7255 verläuft durch den gesamten Ort und führt bis nach Bautzen.

Die Regionalbuslinie 114 verbindet den Ort mit der Stadt Bautzen sowie mit der Stadt Bischofswerda.<ref>Fahrplan Buslinie 114. In: Digitalfahrplan. Verkehrsverbund Oberlausitz-Niederschlesien GmbH (VON GmbH), abgerufen am 18. September 2015.</ref>

Techritz wird neben kleinen Betrieben vor allem durch die Landwirtschaft geprägt.

Landwirtschaft

Die Landwirtschaft in und um Techritz wird ausschließlich durch die Agrargenossenschaft Gnaschwitz betrieben.

In Techritz befinden sich mehrere Kuhställe, die für die Milchproduktion und Kälberaufzucht genutzt werden. Die Anlagen wurden 1974 in Betrieb genommen und 1992 umgebaut. Der nördlichste Kuhstall wurde im Jahre 2013 fertiggestellt.<ref name="milk">Milchtankstelle. Agrargenossenschaft Gnaschwitz, abgerufen am 15. September 2015.</ref> Das Melken wird in diesem Stall vollautomatisch durch acht Melkroboter übernommen. Die tägliche Leistung liegt bei 14.000 Litern Frischmilch; die in der Molkerei Leppersdorf zu Produkten u.a. der Marke Sachsenmilch verarbeitet werden.<ref name="milk" /> Besucher des Stalls können an einem Automaten täglich frisch gemolkene und unbehandelte Milch kaufen.

Die Felder um das Dorf werden von der Agrargenossenschaft für die Pflanzenproduktion verwendet.

Literatur

Einzelnachweise

<references />