Thilo von Trotha (Bürokrat)
Thilo Ernst Hans Berndt von Trotha (* 12. April 1904 in Wilhelmshaven; † 24. Februar 1938<ref name="Bollmus273">Reinhard Bollmus: Das Amt Rosenberg und seine Gegner. Studien zum Machtkampf im nationalsozialistischen Herrschaftssystem, München 1970, S. 273.</ref> bei Friesack<ref name="Klee620">Ernst Klee: Das Kulturlexikon zum Dritten Reich. Wer war was vor und nach 1945. S. Fischer, Frankfurt am Main 2007, S. 620.</ref>) war ein Intellektueller und Bürokrat, der in der Zeit des Nationalsozialismus als persönlicher Adjutant des Parteiideologen Alfred Rosenberg in führenden Positionen im Außenpolitischen Amt der NSDAP gearbeitet hat.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Thilo von Trotha hatte seine Familienwurzeln im Baltikum.<ref name="Piper291">Ernst Piper: Alfred Rosenberg. Hitlers Chefideologe, München 2005, S. 291, ISBN 3-89667-148-0.</ref> Als Kind hatte er den Ersten Weltkrieg miterlebt. Nach seinem Abitur begann er ein Studium der Musik.<ref name="Piper291" /> Im Jahre 1929 kam er nach München, wo er Musik- und Theaterkritiken für den Völkischen Beobachter schrieb.<ref name="Piper291" /> 1930 trat er der NSDAP (Mitgliedsnr. 237.699) bei.<ref name="Klee620"/> Spätestens im Jahre 1932 wurde Trotha der Privat-Sekretär von Rosenberg.<ref>Reinhard Bollmus: Das Amt Rosenberg und seine Gegner. Studien zum Machtkampf im nationalsozialistischen Herrschaftssystem, München 1970, S. 263.</ref>
Nach der „Machtergreifung“ der Nationalsozialisten begann er für Rosenberg im Außenpolitischen Amt der NSDAP (APA) zu arbeiten. Trotha übernahm im APA fortan die Führung des außenpolitischen Archivs und des Länderreferats „Norden“.<ref name="Piper291" /> Daneben wurde er Hauptschriftleiter der Nationalsozialistischen Monatshefte.<ref name="Klee620"/> 1934 publizierte er das Buch Die völkische Kunst, in dem er unter anderem schrieb: „Die heldische Sachlichkeit, verknüpft mit einem nordischen Schönheitsideal, wird der Untergrund eines neuen Zeitalters der bildenden Künste sein.“<ref>Zitat bei Ernst Klee: Das Kulturlexikon zum Dritten Reich, S. 620.</ref> Ab 1934 bis zu seinem Tod leitete Thilo von Trotha zudem das Sekretariat (Kanzlei Rosenberg).<ref name="Bollmus273" /> Seine Aufgabe als Privatsekretär war es, die gesamte Korrespondenz von Rosenberg als Chef des APA, als Reichsführer des Kampfbundes für deutsche Kultur (KfdK) sowie als Hauptschriftleiter des „Völkischen Beobachters“ (VB) zu bearbeiten.<ref>Bundesarchiv: Findmittelinfo Alfred Rosenberg. Berlin 2008. Findmittelinfo</ref>
Trotha war auch Verbindungsmann zu der dem APA angeschlossenen Nordischen Gesellschaft.<ref name="Piper291" />
Am 24. Februar 1938 kam Thilo von Trotha durch einen Autounfall bei Friesack ums Leben. Nach seinem Tod wurde Werner Koeppen der neue Adjutant von Rosenberg.<ref name="Bollmus273" />
Literatur
- Reinhard Bollmus: Das Amt Rosenberg und seine Gegner. Studien zum Machtkampf im nationalsozialistischen Herrschaftssystem. Deutsche Verlagsanstalt, Stuttgart 1970, DNB (2. Aufl., München / Oldenbourg 2006, ISBN 3-486-54501-9.)
Weblinks
- Literatur von und über Thilo von Trotha im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Akten der Kanzlei Rosenberg - Bundesarchiv
Einzelnachweise
<references/>
Personendaten | |
---|---|
NAME | Trotha, Thilo von |
ALTERNATIVNAMEN | Trotha, Thilo Ernst Hans Berndt von |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher nationalsozialistischer Bürokrat |
GEBURTSDATUM | 12. April 1904 |
GEBURTSORT | Wilhelmshaven |
STERBEDATUM | 24. Februar 1938 |
STERBEORT | Friesack |