Otto-Friedrich-Universität Bamberg
Otto-Friedrich-Universität Bamberg | |
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Motto | Regional verankert – wissenschaftlich profiliert – international vernetzt<ref>Selbstverständnis und Leitbild der Otto-Friedrich-Universität Bamberg</ref> |
Gründung | 1972 (Gesamthochschule) 1647 (Akademie) |
Ort | Bamberg |
Bundesland | Bayern |
Staat | Deutschland |
Präsident | Godehard Ruppert |
Studenten | 12.843 (SS 2015)<ref>http://www.uni-bamberg.de/kommunikation/news/studium/artikel/zahlen_sommersemester15/</ref> |
Mitarbeiter | 2.269 (2012)<ref>http://www.uni-bamberg.de/kommunikation/die-universitaet-bamberg-in-zahlen/</ref> |
davon Professoren | 150 (2012)<ref>http://www.uni-bamberg.de/kommunikation/die-universitaet-bamberg-in-zahlen/</ref> |
Jahresetat | 55 Mio. Euro (Plan 2008) |
Netzwerke | Netzwerk Mittelgroße Universitäten |
Website | www.uni-bamberg.de |
Die Otto-Friedrich-Universität Bamberg ist eine der ältesten Universitäten Bayerns und gehört etwa in den Fachrichtungen Psychologie, Germanistik, Pädagogik, Wirtschaftsinformatik, Wirtschafts- und Sozialwissenschaften zu den führenden Hochschulen Deutschlands. Ihre Einrichtungen befinden sich im Stadtgebiet Bambergs. Sie hat derzeit etwa 13.000 Studenten.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Sie wurde 1647 unter dem Namen „Academia Bambergensis“ von Fürstbischof Melchior Otto Voit von Salzburg mit den Fakultäten Theologie und Philosophie gegründet und bis 1770 nach ihrem Gründer als Academia Ottoniana bezeichnet. Im 18. Jahrhundert erfolgte unter Fürstbischof Friedrich Karl von Schönborn und Fürstbischof Adam Friedrich von Seinsheim die Gründung der Fakultäten Jura und Medizin. Damit umfasste sie die vier klassischen Fakultäten und wurde 1773 von Fürstbischof Adam Friedrich von Seinsheim zur Volluniversität mit dem Namen Universitas Ottoniano Fridericiana nach ihren beiden Stiftern erhoben.
1803 wurde die Universität im Zuge der Säkularisation des Hochstifts aufgehoben. Katholische Theologie konnte jedoch weiterhin in einem Lyzeum studiert werden, sodass die Tradition als Hochschule nie wirklich unterbrochen war. Nachfolgeeinrichtung war die 1923 gegründete Philosophisch-Theologische Hochschule Bamberg. Mit dieser längeren Phase in der Zwischenzeit als Lyzeum bzw. staatliche Philosophisch-Theologische Hochschule war sie offiziell keine Universität. Im Jahr 1972 wurde die Philosophisch-Theologische Hochschule, welche allerdings die Tradition der vormaligen Universität fortführte, mit der Pädagogischen Hochschule (errichtet 1958) zur Gesamthochschule Bamberg zusammengefasst. Durch diese Wiedergründung ist sie zugleich die drittjüngste bayerische Universität. 1979 erfolgte die Umbenennung der einzigen staatlichen Gesamthochschule Bayerns in eine Universität. Am 1. Januar 1988 erhielt die Universität Bamberg ihren alten Namen zurück und heißt seitdem Otto-Friedrich-Universität Bamberg.
Am 1. Oktober 2001 wurde die Fakultät Wirtschaftsinformatik und Angewandte Informatik gegründet.<ref>Fakultät Wirtschaftsinformatik und Angewandte Informatik. Profil der Fakultät. Website uni-bamberg.de, abgerufen am 21. November 2013.</ref>
Universitätsleitung
Die Universitätsleitung besteht aus dem Vorsitzenden mit dem Titel Präsident, drei Vizepräsidenten mit verschiedenen Ressortbereichen sowie der Kanzlerin.<ref>Die Universitätsleitung der Otto-Friedrich-Universität Bamberg</ref> Dem Präsidium gehören an:
- Godehard Ruppert (Präsident)
- Sebastian Kempgen (Vizepräsident Lehre und Studierende)
- Maike Andresen (Vizepräsidentin Forschung und wissenschaftlicher Nachwuchs)<ref>Universitätsrat wählt neue Vizepräsidentin</ref>
- Guido Wirtz (Vizepräsident Technologie und Innovation)
- Dagmar Steuer-Flieser (Kanzlerin)
Zusammen mit den Dekanen der Fakultäten wird die Erweiterte Universitätsleitung gebildet.
Dem Kuratorium gehören neben den gewählten zehn Senatsmitgliedern zehn externe Mitglieder an:
- Herbert Brauner, Wirtschaftsprüfer und Steuerberater, Bamberg
- Jürgen Ederleh, ehem. Geschäftsführer der HIS GmbH, Hannover
- Marianne Heimbach-Steins (Vorsitzende), Direktorin des Instituts für Christliche Sozialwissenschaften, Universität Münster
- Heather Hofmeister, Professorin Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main
- Wolf-Rüdiger Knocke, Vorstand Nürnberger Versicherungsgruppe
- Thomas Lörner, Geograph, Alumnus
- Roberta Maierhofer, Professorin, Universität Graz
- Joachim Möller, Direktor des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung Nürnberg
- Claudine Moulin, Professorin, Universität Trier
- Ulrich Wilhelm, Intendant des Bayerischen Rundfunks
Frühere Rektoren und Präsidenten seit der Wiedergründung:
- Othmar Heggelbacher und Elisabeth Roth: 1972–1973 (Doppelrektorat)
- Elisabeth Roth: 1973–1976
- Siegfried Oppolzer: 1976–1992
- Alfred E. Hierold: 1992–2000
Fakultäten
Die Universität hat heute vier Fakultäten:
- Geistes- und Kulturwissenschaften (GuK)
- Humanwissenschaften (Huwi)
- Sozial- und Wirtschaftswissenschaften (SoWi)
- Wirtschaftsinformatik und Angewandte Informatik (WIAI)
Diese Fakultäten verteilen sich auf folgende Standortgruppen in Bamberg:
- Innenstädtische Standorte:
- GuK-Fakultät, außer Kommunikationswissenschaft (ehemalige Fakultäten Sprach- und Literaturwissenschaft, Geschichts- und Geowissenschaft, Theologie sowie Philosophie der ehemaligen Fakultät Psychologie, Pädagogik und Philosophie)
- Huwi-Fakultät; außer Musik-, Kunst- und Sportpädagogik (ehemalige Fakultät Psychologie, Pädagogik und Philosophie ohne den Fachbereich Philosophie)
- ERBA-Gelände:
- WIAI-Fakultät
- Kommunikationswissenschaft der GuK-Fakultät
- Kunstpädagogik der Huwi-Fakultät
- Musikpädagogik der Huwi-Fakultät
- Feldkirchenstraße mit Kirschäcker- und Kärntenstraße:
- SoWi-Fakultät
- Sportpädagogik der Huwi-Fakultät
Nach den in einem Zusatzprotokoll zum Konkordat getroffenen Vereinbarungen zwischen dem Freistaat Bayern und dem Vatikan wurde die Fakultät Katholische Theologie zu einem Institut im Rahmen der Lehrerbildung umstrukturiert. Seit Beginn des Wintersemesters 2009/2010 ist dieses Institut in die Fakultät Geistes- und Kulturwissenschaften integriert.
Die Studierendenzahlen sind nach der (vorläufigen) Fakultätenstatistik im Sommersemester 2015:
- Geistes- und Kulturwissenschaften: 4.304 (davon Erst- und Neueinschreibungen 328)
- Sozial- und Wirtschaftswissenschaften: 5.041 (davon Erst- und Neueinschreibungen 438)
- Humanwissenschaften: 2.261 (davon Erst- und Neueinschreibungen 328)
- Wirtschaftsinformatik und Angewandte Informatik: 1.227 (davon Erst- und Neueinschreibungen 125)
- Fakultäten nicht zuzuordnen: 10 (davon Erst- und Neueinschreibungen 3)
Gesamt: 12.843 (davon Erst- und Neueinschreibungen 988)
Der Anteil weiblicher Studierender beträgt 62 % (7.930 zu 4.9138), der Anteil ausländischer Studierender 7,2 % (951). Die Universität Bamberg ist Mitglied im MedienCampus Bayern, dem Dachverband für die Medienaus- und -weiterbildung in Bayern.
Studienangebot
Das Studienangebot umfasst 27 Bachelor- und 52 Masterstudiengänge sowie Studiengänge der Lehrämter (Stand November 2014).<ref>http://www.uni-bamberg.de/studium/interesse/</ref> Beruflich Qualifizierte können unter bestimmten Voraussetzungen auch ohne Abitur an der Universität Bamberg studieren.<ref>http://www.uni-bamberg.de/studium/interesse/beruflich-qualifizierte/</ref> Seit dem Wintersemester 2011/2012 können fast alle Studiengänge an der Otto-Friedrich-Universität Bamberg in Teilzeit studiert werden.<ref>http://www.uni-bamberg.de/studium/interesse/sonderformen/teilzeitstudium/</ref>
Forschungsprofil
- Bildung und Lebensentwürfe
- Individuum und Gesellschaft
- Sprachen und Kulturen
- Wirtschaft und Märkte<ref>http://www.uni-bamberg.de/forschung/forschungsprofil</ref>
DFG-geförderte Programme
- DFG-geförderte Graduiertenschule im Rahmen der Exzellenzinitiative
- Bamberg Graduate School of Social Sciences (BAGSS) (seit 2012)<ref>DFG-Programm BAGSS</ref><ref>Website der BAGSS</ref>
- DFG-geförderte Graduiertenkollegs
- Generationenbewusstsein und Generationenkonflikte in Antike und Mittelalter (2004–2013)<ref>DFG-Programm Generationenbewusstsein und Generationenkonflikte in Antike und Mittelalter</ref><ref>Website des Graduiertenkollegs Generationenbewusstsein und Generationenkonflikte in Antike und Mittelalter</ref>
- Märkte und Sozialräume in Europa (2002–2011)<ref>DFG-Programm Märkte und Sozialräume in Europa</ref><ref>Website des Graduiertenkollegs Märkte und Sozialräume in Europa</ref>
- DFG-geförderte Forschergruppe
- Bildungsprozesse, Kompetenzentwicklung und Selektionsentscheidungen im Vorschul- und Schulalter (BiKS) (seit 2004)<ref>DFG-Programm BiKS</ref><ref>Website der Forschergruppe BiKS</ref>
Lage
Die Liegenschaften der Universität sind zum großen Teil historische Gebäude, die für die Universität umgenutzt wurden und sich überwiegend im Kern der Bamberger Altstadt befinden.<ref>http://www.uni-bamberg.de/service/anreise/bildergalerie-uni-standorte/</ref> Dazu zählen das ehemalige Jesuitenkolleg (Theologie), das ehemalige Hochzeitshaus (Geschichtswissenschaften), das ehemalige Schlachthaus (Geographie), der ehemalige Bauhof (Kommunikationswissenschaften) sowie die ehemalige Feuerwache (Orientalistik) der Stadt. Die Sprach- und Literaturwissenschaften sind zum Teil in Gebäuden untergebracht, die vorher zum Kaiser-Heinrich-Gymnasium gehörten. Die Fakultät Humanwissenschaften befindet sich in der ehemaligen Frauenklinik am Markusplatz (Markushaus). Dort wurde zum Wintersemester 2011/12 ein neues Hörsaal- und ein weiteres Institutsgebäude eröffnet. Die Fakultät Sozial- und Wirtschaftswissenschaften mit einem großen Teil der Studenten ist in einem Bau in der Feldkirchenstraße („Feki“) sowie der benachbarten Kärntenstraße und Kirschäckerstraße im Osten Bambergs zu finden. In der Feldkirchenstraße befinden sich auch die Zentralbibliothek und das Rechenzentrum. Daneben entstand eine neue Mensa, die zum Wintersemester 2009/10 ihren Regelbetrieb aufgenommen hat und vom Studentenwerk Würzburg betrieben wird. 2012 kam ein weiterer Großbau auf der so genannten ERBA-Insel (Regnitz-Insel, dem ehemaligen Gelände der ERBA) für die Fakultät Wirtschaftsinformatik und Angewandte Informatik und die Kommunikationswissenschaftler der GuK-Fakultät hinzu. In einem aus der Zeit der industriellen Nutzung bestehenden Ziegelbau entstanden etwa 300 Studentenappartements.
Siehe auch
Literatur
- Rudolf Herd: Die Universität Bamberg (1648–1803). Einst und Jetzt, Bd. 13 (1968), S. 163–167.
Weblinks
- www.uni-bamberg.de – offizielle Website
- offizielle Website mit den Studierendenzahlen für das Wintersemester 2014/15
- Feki.de – Studentisches Portal mit Informationen über Studienmöglichkeiten, Freizeit usw.
- UniWiki
- Uni-Vox, das Studentenradio der Universität Bamberg
Einzelnachweise
<references />
Koordinaten: 49° 53′ 38″ N, 10° 53′ 12″ O{{#coordinates:49,893888888889|10,886666666667|primary
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