Verbrechen nach Ferdinand von Schirach


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Seriendaten
Deutscher TitelVerbrechen nach Ferdinand von Schirach
ProduktionslandDeutschland
OriginalspracheDeutsch
Jahr2013
Produktions-
unternehmen
Moovie – the art of entertainment
Länge45 Minuten
Episoden6 in 1 Staffel
GenreKriminalfilm
TitelmusikRed von Nanuchka
ProduktionOliver Berben,
Jan Ehlert
MusikSolo Avital
KameraHanno Lentz
Erstausstrahlung7. April 2013
auf ZDF
Besetzung

Die weitere Besetzung variiert je Folge und ist der Episodenliste zu entnehmen.

Verbrechen nach Ferdinand von Schirach ist der Titel einer deutschen Krimiserie basierend auf dem Kurzgeschichtenband Verbrechen des Strafverteidigers und Schriftstellers Ferdinand von Schirach. Josef Bierbichler spielt die Hauptrolle des Strafverteidigers Friedrich Leonhardt, der mit besonderen Kriminalfällen befasst ist. Die Serie wurde von Oliver Berben für das ZDF produziert und besteht aus sechs Folgen, die im April 2013 ausgestrahlt wurden.

Handlung

Die Hauptfigur ist der Rechtsanwalt Friedrich Leonhardt. Als Strafverteidiger versucht er seinen jeweiligen Mandanten so gut es nur geht zu verteidigen, um das Strafmaß so gering wie möglich ausfallen zu lassen, oder gar einen Freispruch zu erreichen. Oftmals sind es recht besondere Fälle, die er sorgfältig recherchiert, um die Tathergänge detailliert rekonstruieren zu können.

Episoden

Folge Titel Drehbuchautor Regisseur Besetzung<ref>Pressemappe des ZDF (PDF; 518 kB)</ref>
1 Fähner André Georgi Hannu Salonen
2 Tanatas Teeschale Jobst Christian Oetzmann Jobst Christian Oetzmann
3 Grün Nina Grosse Hannu Salonen
4 Der Igel Jobst Christian Oetzmann Jobst Christian Oetzmann
5 Summertime Nina Grosse Hannu Salonen
6 Notwehr Jobst Christian Oetzmann Jobst Christian Oetzmann

Rezeption

Einschaltquoten

Die Erstausstrahlung der ersten beiden Folgen Verbrechen nach Ferdinand von Schirach am 7. April 2013 sahen in Deutschland 3,44 und 2,61 Millionen Zuschauer;<ref name="QM 2013-04-07"/> Folgen 3 und 4 in der Folgewoche 3,17 und 2,52 Millionen und die letzten beiden Folgen 2,81 und 2,73 Millionen Zuschauer.<ref name="QM 2013-04-14"/><ref name="QM 2013-04-21"/> Der ZDF-Fernsehspielchef Reinhold Elschot erklärte dazu: „Wir sind froh und stolz, dass unser Programm-Wagnis ‚Verbrechen‘ in der Presse und in der Öffentlichkeit durchweg sehr positiv aufgenommen wurde. Und wir freuen uns sehr, dass unser Publikum diesen Weg mitgegangen ist. Der beste Beweis dafür ist, dass der Abschluss unserer Serie, die Episode ‚Notwehr‘, die höchste Einschaltung und die beste Demographie hatte. Das macht Mut für unsere nächsten Pläne.“<ref name="ZDF 2013-04-22"/>

Kritiken

„Wobei es weniger die durchaus sehenswerten und sehr fein auf die jeweiligen Drehbücher abgestimmten tricktechnischen Spielereien sind, die diese Kleinkrimis zu einem Vergnügen machen. Es ist fast schon revolutionär, wie hier im deutschen Fernsehen vielleicht erstmals Kriminalität konsequent anders verhandelt wird. Es geht nicht darum, einen Täter zu überführen – es geht darum, ihn zu verstehen.“

Arno Frank: Spiegel Online<ref Name = "SPON 2013-04-04"/>

„Auf die Zuschauer wartet an den kommenden drei Sonntagabenden […] ein ästhetisches Vergnügen der Extraklasse, das wegen der durchgängigen Handlungshärte und ob einiger höchst gewaltsamer Einzelszenen jedoch auch solide Seelenstabilität verlangt. Jedenfalls hat bei dieser Produktion eine stattliche Riege von Akteuren sehr vieles sehr richtig gemacht.“

Jochen Hieber: Frankfurter Allgemeine Zeitung<ref name="FAZ 2013-04-06"/>

„Möglicherweise wäre es klüger gewesen, die rein auf die Handlung reduzierten Geschichten der Vorlage nur als fernen Ansatz zu nehmen für eigene, neue Geschichten. Dann hätte man Bilder finden können für die innere Entwicklung. Dann hätte man überhaupt eine Entwicklung zeigen können. Dann hätte man Spannung erzielen können daraus, wie die Personen mit sich kämpfen um den besten Weg aus ihrem Dilemma. Aber so?“

Achim Zons: Süddeutsche Zeitung<ref name="SZ 2013-04-06"/>

„Man kann «Verbrechen» nicht loben, ohne die anderen Auswüchse des Genres zu kritisieren, weil «Verbrechen» zeigt, was möglich ist: eine psychologisch so vielschichtige und ästhetisch so anspruchsvolle und ausgereifte Serie, wie kaum eine andere deutsche Fernsehproduktion in diesem Jahrtausend. Denn nicht nur in der leisen, filigranen Erzählweise, sondern auch in der außerordentlich kunstvollen szenischen Inszenierung mit ihren komplexen Symbolen und der gewieften Kameraführung ist hier die Avantgarde zu Hause. «Verbrechen» könnte der lang erhoffte kreative Durchbruch für die deutsche Serie sein.“

Julian Miller: Quotenmeter.de<ref name="QM 2013-04-05"/>

Auszeichnungen

Verbrechen war für den 50. Grimme-Preis in der Kategorie „Fiktion/Serien & Mehrteiler“ nominiert.<ref>Grimme-Preis 2014: Nominierungen Fiktion, abgerufen am 26. März 2014</ref>

Siehe auch

Literatur

Weblinks

Einzelnachweise

<references>

<ref Name = "SPON 2013-04-04"> Arno Frank: Edel-Krimiserie 'Verbrechen' im ZDF. Das ist aber mal ein netter Killer. In: Kultur. Spiegel Online, 4. April 2013, abgerufen am 22. April 2013: „Wer kann einem Axtmörder schon böse sein?“</ref>

<ref name="FAZ 2013-04-06">Jochen Hieber: Dieser Strafverteidiger ist eine Wucht. Große Schirach-Verfilmung im ZDF. Frankfurter Allgemeinen Zeitung, 6. April 2013, abgerufen am 6. April 2013.</ref>

<ref name="SZ 2013-04-06">Achim Zons: Männer ohne Eigenschaften. Süddeutsche Zeitung, 6. April 2013, abgerufen am 6. April 2013.</ref>

<ref name="QM 2013-04-05">Julian Miller: «Verbrechen» könnte der lang ersehnte qualitative Durchbruch für die deutsche Serie sein. Quotenmeter, 5. April 2013, abgerufen am 8. April 2013.</ref>

<ref name="QM 2013-04-07">Manuel Weis: Primetime-Check: Sonntag, 7. April 2013. Quotenmeter.de, 8. April 2013, abgerufen am 8. April 2013: „Ebenfalls gut lief es für das zweite große Krimi-Event am Sonntag – dem vom Zweiten gezeigten Film «Verbrechen» nach Ferdinand von Schirach.“</ref>

<ref name="QM 2013-04-14">Sidney Schering: Primetime-Check: Sonntag, 14. April 2013. Quotenmeter.de, 15. April 2013, abgerufen am 15. April 2013.</ref>

<ref name="ZDF 2013-04-22">ZDF Presse: ZDF zieht positive Bilanz von "Verbrechen nach Ferdinand von Schirach". ZDF, 22. April 2013, abgerufen am 22. April 2013.</ref>

<ref name="QM 2013-04-21">Manuel Weis: Primetime-Check: Sonntag, 21. April 2013. Quotenmeter.de, 22. April 2013, abgerufen am 22. April 2013: „Weitere Episoden des Kritiker-Lieblings «Verbrechen» holten ab 22.00 Uhr dann 10,2 und 14,5 Prozent Marktanteil bei 2,81 und 2,73 Millionen Menschen, die zusahen.“</ref>

</references>