Vergobret


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Der Vergobret (lateinisch Vergobretus) war nach Caesar der Inhaber des höchsten Amtes („höchster Magistrat“) bei den keltischen Häduern. Wörtlich übersetzt bedeutet das Wort „Rechtswirker“. Er wurde, ähnlich wie die Konsuln in Rom, jährlich von den Druiden gewählt, nur hatte der Vergobret wesentlich mehr Macht: Er entschied über Leben und Tod der Stammesangehörigen ([...] qui creatur annuus et vitae necisque in suos habet potestatem)<ref>„[...], der jährlich gewählt wurde und die Macht von Leben und Tod über die Seinen hatte.Gaius Julius Caesar, De Bello Gallico I,16,5f.</ref>. Ein bekannter Vergobretus war Diviciacus, der das Amt im Jahre 58 v. Chr. innehatte.

Nach J. F. Nagy war zu Caesars Zeit bei den keltischen Stämmen von Gallien das Königtum großteils durch das Regierungssystem des Vergobret ersetzt worden, so auch bei den Haeduern, Biturigen<ref>Bernhard Maier: Lexikon der keltischen Religion und Kultur. S. 327 f.</ref>, Santonen und Lexoviern, wo es nach einer Münzinschrift zwei derartige Beamte gab.<ref name="HB">Helmut Birkhan: Kelten. Versuch einer Gesamtdarstellung ihrer Kultur. S. 1001 f.</ref> Gewisse Strukturen bei einigen Stämmen weisen allerdings noch auf die vergangene Königsherrschaft hin.<ref>Joseph F. Nagy: Celtic Religion. History of Study. S. 1491.</ref> Caesar berichtet auch, dass Liscus, der Vergobret der Haeduer, ihm gegenüber zugab, trotz seines Amtes weniger Macht zu besitzen, als der beim Stamm angesehenere Dumnorix.<ref name="WM">Wolfgang Meid: Die Kelten. S. 89.</ref>

Vergobretus leitet sich vom gallischen *ṷergobritos ab, das die urkeltischen Elemente *ṷerg- („Werk“, „wirken“) und *brit- („Urteil“) enthält.<ref name="HB" /><ref name="WM" />

Siehe auch

Literatur

Einzelnachweise

<references/>