Viktor Bausch (Unternehmer)
Viktor Bausch (* 1898 in Neu Kaliß; † 30. August 1983 am Gardasee) war ein deutscher Unternehmer der Papierindustrie.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Viktor Bausch war ein Enkel von Theodor Bausch, dem Mitgründer der Papierfabrik Felix Schoeller & Bausch. Er studierte Chemie, Maschinenbau, Philosophie und Geschichte an der Technischen Hochschule Darmstadt.
Nach dem Studium kehrte er nach Neu Kaliß in das Familienunternehmen zurück. Während der Zeit des Nationalsozialismus half er Juden und Künstlern. 1934 wurde er kurzzeitig deswegen verhaftet.
1939 wurde er geschäftsführender Gesellschafter von Felix Schoeller & Bausch und heiratete Erika von Hornstein (1913–2005).
1946 wurde das Werk auf Befehl der sowjetischen Besatzungsbehördendemontiert. Viktors Bruder, der Jurist und Kaufmännische Leiter Rudolf Bausch, wurde verschleppt und starb im April 1946 im Speziallager Nr. 9 Fünfeichen.<ref>Klaus B. Bartels: Papierherstellung in Deutschland: von der Gründung der ersten Papierfabriken in Berlin und Brandenburg bis heute. Berlin: Be.bra-Wissenschaft 2011 ISBN 9783937233826, S. 388</ref> Durch die Initiative von Viktor Bausch wurde bis 1949 unter schwierigen Bedingungen eine neue Papiermaschine aus alten wiederverwendungsfähigen Teilen, die aus ganz Deutschland herangeschafft wurden, gebaut.
1950 verließ Bausch die DDR und ging nach West-Berlin. Hier baute er ein neues Unternehmen Viktor Bausch & Co, IGRAF KG auf, ebenso in Buttenwiesen zusammen mit seinem Neffen Johan Viktor Bausch (heute Surteco SE). 1971 ging er in den Ruhestand.
Sein Sohn, der Unternehmer und Philosoph Thomas Bausch (* 1940), erhielt die drei Villen der Familie in Neu Kaliß und den dazu gehörenden Park in den 1990er Jahren zurückübertragen, nicht jedoch das Unternehmen. Er brachte den Bauschpark 2007 in eine selbständige rechtsfähige gemeinnützige Stiftung bürgerlichen Rechts ein, deren Zweck die Förderung der Pflege und Erhaltung von Natur- und Baudenkmalen, Förderung von Kunst und Kultur, Bildung, Erziehung und Wissenschaft sowie Förderung der freien gemeinnützigen Wohlfahrtspflege ist.<ref>Stiftungspräsentation MV </ref> Die Stiftung ließ den Park seit 2009 restaurieren<ref>Proske Landschaftsarchitektur: Bausch-Park Neu Kaliß</ref> und veranstaltete 2014 das Projekt energiewendekunst.<ref>energiewendekunst </ref>
Erinnerung
- Erika von Hornstein veröffentlichte 1956 den Erinnerungsbericht Der gestohlene Phönix; eine erweiterte 3. Auflage erschien 1988
- 2008 erhielt die Grundschule in Neu Kaliß den Namen Viktor-Bausch-Schule
Literatur
- Erika von Hornstein: Der gestohlene Phönix. Erw. Ausg., 3. Auflage, Berlin: Ullstein 1998 ISBN 3-548-23021-0
- Grete Grewolls: Wer war wer in Mecklenburg und Vorpommern. Das Personenlexikon. Hinstorff Verlag, Rostock 2011, ISBN 978-3-356-01301-6, S. 627.
Weblinks
Einzelnachweise
<references />
Personendaten | |
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NAME | Bausch, Viktor |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Unternehmer der Papierindustrie |
GEBURTSDATUM | 1898 |
GEBURTSORT | Neu Kaliß |
STERBEDATUM | 30. August 1983 |