Virtuelle Rehabilitation
Virtuelle Rehabilitation bezeichnet die Verwendung von Virtueller Realität für die Therapie von psychologischen, neurologischen, physiologischen oder kognitiven Erkrankungen. Die Therapie wird zum Teil oder vollständig durch den Einsatz der Technologie unterstützt.
Der Begriff Virtuelle Rehabilitation (engl. virtual rehabilitation, manchmal auch cybertherapy) wurde im Jahr 2002 auf dem ersten Workshop zum Thema "Virtual Reality Rehabilitation (Mental Health, Neurological, Physical, Vocational) VRMHR 2002" in Lausanne, Schweiz geprägt. Seither wird entsprechende Forschung aus den beteiligten Fachgebieten (Informatik, Medizin, Therapie, Psychologie, Robotik, Neurologie) unter diesem Stichwort zusammengefasst. Im Jahr 2008 wurde die International Society for Virtual Rehabilitation gegründet<ref>International Society on Virtual Rehabilitation website: http://www.isvr.org/</ref>.
Virtuelle Rehabilitation ermöglicht eine Reihe von Mehrwerten gegenüber herkömmlicher Therapie<ref>Thomas Schüler & Marion Pälmke: “PT@PC: Innovation Virtuelle Rehabilitation” in physiopraxis 1/10, Georg Thieme Verlag, pp. 22-25, 2010.</ref>:
- Gesteigerte Motivation der Patienten zur Mitarbeit
- Automatische Aufzeichnung und Auswertung der Therapiedaten
- Möglichkeit zum Angebot der Heimtherapie bzw. Teletherapie, bei der ein Teil der Therapie bei räumlicher und/oder zeitlicher Trennung von Patienten und Therapeuten stattfindet.
- Potential der Entwicklung neuartiger Therapieformen, die ohne den Einsatz der Technik nicht denkbar wären.
Der physio- und ergotherapeutische Nutzen der Technologie ist bislang vorwiegend in Form von Fallstudien dokumentiert<ref>Kate Laver, Stacey George, Susie Thomas, Judith E. Deutsch & Maria Crotty: "Virtual Reality for Stroke Rehabilitation" in Stroke, 43, pp. e20-e21. 2012.</ref><ref>Maureen K. Holden: "Virtual environments for motor rehabilitation: review" in Cyberpsychology & Behavior: the Impact of the Internet, Multimedia and Virtual Reality on Behavior and Society, 8(3), pp. 187–211. 2005.</ref>. Für den Einsatz in der Psychotherapie kann ein besseres Evidenzniveau attestiert werden<ref>Giuseppe Riva: "Virtual reality in psychotherapy: review" in Cyberpsychology & Behavior: the Impact of the Internet, Multimedia and Virtual Reality on Behavior and Society, 8(3), 220–230. 2005.</ref>. Die Behandlung von Patienten mit posttraumatischer Belastungsstörung wird in den USA heute mit Hilfe virtueller Realität durchgeführt<ref>Albert Rizzo, Thomas D. Parsons, Belinda Lange, Patrick Kenny, John G. Buckwalter, Barbara Rothbaum, et al.: "Virtual Reality Goes to War: A Brief Review of the Future of Military Behavioral Healthcare" in Journal of Clinical Psychology in Medical Settings, 18(2), pp. 176–187. 2011.</ref>.
Einzelnachweise
<references />