Walter Giger


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Walter Giger (* 6. September 1943 in Zürich) ist ein Schweizer Chemiker. Er arbeitete an der Eidgenössischen Anstalt für Wasserversorgung, Abwasserreinigung und Gewässerschutz (Eawag), wo er die Abteilung Chemische Problemstoffe leitete. Seit dem 1. Juli 1995 ist er zudem Titularprofessor für Umweltchemie an der ETH Zürich. 2005 trat er in den Ruhestand und gründete eine eigene Firma, um weiter auf seinem Gebiet forschen zu können.

Giger war einer der ersten, die sich mit der Methodenentwicklung für die Spurenanalytik organischer Umweltchemikalien befassten. Er untersuchte schon früh das Verhalten von Spurenstoffen bei der Abfallbehandlung, insbesondere in Kläranlagen.<ref>Jennifer A. Field, Robert P. Eganhouse: In honor of Walter Giger: setting standards of excellence in environmental organic chemistry. Environmental Science & Technology, 42(17), 2008, doi:10.1021/es8020777</ref> Im Jahr 1984 entdeckte er als erster, dass Nonylphenolethoxylate in Kläranlagen zu 4-Nonylphenolen, welche auf viele Organismen toxisch wirken, abgebaut werden und bedeutende Mengen davon in die Gewässer gelangen.<ref>W. Giger, P. H. Brunner, C. Schaffner: 4-Nonylphenol in sewage sludge: accumulation of toxic metabolites from nonionic surfactants. Science, 225(4662), 1984, 623–625, doi:10.1126/science.6740328</ref> Nach vielen weiteren Studien und freiwilligen Selbstverpflichtungen der Industrie wurde im Jahr 2003 die Verwendung von Nonylphenolethoxylaten und Nonylphenolen in der EU stark eingeschränkt.<ref>Amtsblatt der Europäischen Union: RICHTLINIE 2003/53/EG DES EUROPÄISCHEN PARLAMENTS UND DES RATES vom 18. Juni 2003 zur 26. Änderung der Richtlinie 76/769/EWG des Rates über Beschränkungen des Inverkehrbringens und der Verwendung gewisser gefährlicher Stoffe und Zubereitungen (Nonylphenol, Nonylphenolethoxylat und Zement), 17. Juli 2003</ref>

Im September 2008 widmete ihm die Zeitschrift Environmental Science & Technology eine Ausgabe.<ref>Environmental Science & Technology, 42(17), 2008 („Walter Giger Tribute“)</ref>

Wissenschaftliche Laufbahn

Giger promovierte 1971 am Institut für Organische Chemie an der ETH Zürich.<ref>Walter Giger: Beitrag zur Stickstoff-14-Kernresonanzspektroskopie, 1971, Diss. ETH Zürich, Nr. 4691; doi:10.3929/ethz-a-000087791, ISBN 3-260-03071-9.</ref> 1972 war er als Postdoc an der Woods Hole Oceanographic Institution. Im gleichen Jahr trat er eine Stelle an der Eawag in Dübendorf an. Zwischenzeitlich war er Gastwissenschaftler an der Stanford University und 1987 Dozent an der Universität Karlsruhe. Von letzterer wurde er 1991 zum Honorarprofessor ernannt. Im Jahr 2002 wurde er als Mitglied in die ISI Highly Cited Researchers Database aufgenommen.<ref>Vorlage:Internetquelle/Wartung/Zugriffsdatum nicht im ISO-FormatVorlage:Internetquelle/Wartung/Datum nicht im ISO-FormatGiger, Walter. (Nicht mehr online verfügbar.) 12. April 2003, ehemals im Original, abgerufen am 3. September 2008 (english). (Seite nicht mehr abrufbar; Suche in Webarchiven)@1 @2 Vorlage:Toter Link/hcr3.isiknowledge.com</ref>

Giger ist Vorstandsmitglied der Division für analytische Chemie der Schweizerischen Chemischen Gesellschaft.<ref>Division Analytische Chemie – Vorstand</ref>

Literatur

  • Naomi Lubick: Scaling Peaks: The Life and Science of Walter Giger. Environmental Science & Technology, 42(17), 2008, doi:10.1021/es8018989

Einzelnachweise

<references />