Wasentegernbach


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48.27476212.214261Koordinaten: 48° 16′ 29″ N, 12° 12′ 51″ O{{#coordinates:48,274762|12,214261|primary
Wasentegernbach
Stadt Dorfen
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Fläche: 9,08 km²
Einwohner: 494
Bevölkerungsdichte: 54 Einwohner/km²
Eingemeindung: 1. Januar 1972
Postleitzahl: 84405
Vorwahl: 08082
Wasentegernbach ist einer der größten Ortsteile der Stadt Dorfen im Landkreis Erding. Das etwa 400 Einwohner große Dorf ist je zur Hälfte auf den Abhängen des Schellenberg/Hangerleite und im Tal der Isen, nur getrennt von der Bahnlinie München-Dorfen-Mühldorf. Bis 31. Dezember 1971 war der Ort, der 5 Kilometer östlich der Stadt liegt, eine eigene Gemeinde und tat sich dann mit Grüntegernbach zur Gemeinde Tegernbach zusammen<ref> Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C.H.Beck’sche Verlagsbuchhandlung, München 1983, ISBN 3-406-09669-7, S. 457. </ref>, bevor sie sich im Zuge der Gebietsreform am 1. Mai 1978 der Stadt Dorfen anschlossen<ref> Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27. 5. 1970 bis 31. 12. 1982. W. Kohlhammer GmbH, Stuttgart und Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 573.</ref>. Zur zuletzt 509 Einwohner zählenden Gemeinde gehörten außer den Weilern Großkatzbach, Loh (Geburtsort von Georg Lohmeier), Bergham, Polding und Kraham noch neun Einöden.

Geschichte

Der Ort wird mit den Edlen von Tegernbach 1104/22 erstmals urkundlich genannt. Von diesen wurde das Kloster Raitenhaslach gegründet. Nach mehrmaligen Herrschaftswechseln (Schloss) kommt das Dorf an Erasmus von Laiming zu Amerang. 1483 wird Wasentegernbach zur Hofmark, die ab 1582 den Fürstpröpsten von Berchtesgaden gehörte.<ref name="Sternfeld131">Joseph Ernst von Koch-Sternfeld: Geschichte des Fürstenthums Berchtesgaden und seiner Salzwerke. Band 2. Joseph Lindauer, Salzburg 1815, ab S. 131 f. (Volltext in der Google-Buchsuche).</ref> Bei der Säkularisation wurde das Schloss bis auf einen kleinen Teil abgerissen und der Ort Sitz einer Gemeinde. Bis 1988 hatte Wasentegernbach eine Bahnstation, diese wurde aus dem Fahrplan gestrichen, auch die Poststelle wurde 1969 verlegt. Seit 1994 existiert oberhalb von Wasentegernbach ein Ultraleichtflugzeug-Flugplatz.

Sehenswertes

Kirche St. Johannes

Die kleine Dorfkirche ist ein spätgotischer Bau des späten 15. Jahrhunderts mit einem hohen schlanken Turm, der 1768 barockisiert wurde. Im Innern besitzt sie einen Frührokoko-Hochaltar und am Netzrippengewölbe freigelegte Renaissance-Fresken.

Ehemaliges Schloss

Von dem einst stattlichen, von den Herren von Wasentegernbach errichtete und 1582 vom Fürstpropst von Berchtesgaden Jakob II. Pütrich umgebauten Renaissancebau – viergeschossig, mit vier Eck-Dachreitern und einem Hauptturm und umfangreichen Nebengebäuden inklusive einer frei stehenden Schlosskapelle – ist nicht mehr viel übrig geblieben, da bei der Säkularisation das ganze Ensemble bis auf die ein/zwei untere Geschosse geschleift und in der Folgezeit stark umgebaut wurde. Heute hat das Gebäude, bedeckt von einem einfachen Satteldach, drei Geschosse und wirkt wie ein großes Wohnhaus in altem Stil.

Persönlichkeiten

  • Georg Lohmeier (1926–2015), in Loh geborener Schriftsteller, Regisseur und Schauspieler

Literatur

  • Eugen Press: Im Zeichen des Pferdes: ein Buch vom Landkreis Erding. Münchener Zeitungsverlag, München 1963
  • Dorfener Heimatbuch. Von der Stadterhebung bis ins 3. Jahrtausend. Band 1, Druckerei Präbst, Dorfen 2006

Einzelnachweise

<references />

Weblinks