Winnie Puuh


aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Wechseln zu: Navigation, Suche
25px Dieser Artikel behandelt die Disney-Adaption des Bären Winnie Puuh; zu dem zugrundeliegenden Werk von A. A. Milne siehe Pu der Bär.
Datei:Pooh and Tigger.jpg
Darsteller in einem Winnie-Puuh- und einem Tigger-Kostüm im Magic Kingdom von Disney World

Winnie Puuh (engl. Winnie-the-Pooh) ist ein Franchise von Walt Disney mit der gleichnamigen Hauptfigur. Sowohl Winnie Puuh als auch fast alle anderen Hauptfiguren stammen aus dem Werk Pu der Bär (engl. Winnie-the-Pooh) von Alan Alexander Milne. Auf Milnes Werken basieren auch einige der Disney-Geschichten.

Geschichte

Entwicklung bis zum ersten Spielfilm

Pu der Bär erfreute sich besonders unter Kindern und Jugendlichen vermehrt größerer Beliebtheit, so auch bei den Töchtern von Walt Disney. Milne, der wiederum ein Fan von Disneys Arbeiten war, äußerte, dass er sich geehrt fühlen würde, wenn Disney seine Geschichten zu Pu dem Bären je animieren würde. Etwa fünf Jahre nach Milnes Tod kaufte Disney am 16. Juni 1961 die Film- und weiteren Rechte außerhalb des Buches zu Pu dem Bären von Milnes Witwe Daphne und Stephen Slesingers Erben, der Vermarktungsrechte von Milne gekauft hatte. Mehrere Jahrzehnte später gab es zwischen Slesingers Erben und dem Disneykonzern deswegen Rechtsstreitigkeiten<ref>Hinweise zur Winnie-Puuh-Lizenz von Stephen Slesinger (engl.)</ref>.

Disney wollte zunächst einen abendfüllenden Zeichentrickfilm erstellen, entschied sich dann jedoch für einen 26-minütigen Kurzfilm, da die Geschichten um den Bären bei den US-Amerikanern noch nicht so bekannt waren wie bei den Briten. Aus diesem Grunde baute er außerdem das Erdhörnchen oder Ziesel Gopher für die amerikanischen Zuschauer ein, das zunächst sogar Ferkel ersetzte, aber auch später noch auftrat. Der Kurzfilm Winnie Puuh und der Honigbaum (engl. Winnie the Pooh and the Honey-Tree) erschien am 4. Februar 1966. Der nächste Kurzfilm, Winnie Puuh und das Hundewetter, erschien zwei Jahre später und erhielt einen Oscar in der Kategorie Bester Kurzfilm (Zeichentrick), heute Bester animierter Kurzfilm. Ein dritter Kurzfilm mit dem Titel Winnie Puuh und Tigger dazu (Winnie Pooh and Tigger Too!) erschien am 20. Dezember 1974. Diese drei Kurzfilme wurden, um ein weiteres Kapitel aus Milnes Buch Pu baut ein Haus, 1977 der Film Die vielen Abenteuer von Winnie Puuh.

Weitere Kurzfilme und zwei Serien

1981 wurde der Lehrzeichentrickfilm Winnie the Pooh Discovers the Seasons (in etwa: Winnie Puuh entdeckt die Jahreszeiten) veröffentlicht<ref>Winnie Puuh in der Internet Movie Database (englisch)Vorlage:IMDb/Wartung/Verschiedene Kenner in Wikipedia und WikidataVorlage:IMDb/Wartung/Wikidata-Bezeichnung vom Seitennamen verschiedenVorlage:IMDb/Wartung/Beschreibung ist zu lang (Winnie the Pooh Discovers the Seasons)</ref>, zwei Jahre darauf erschien Winnie Puuh und I-Aahs Geburtstag (engl. Winnie the Pooh and a Day for Eeyore) <ref>Winnie Puuh in der Internet Movie Database (englisch)Vorlage:IMDb/Wartung/Verschiedene Kenner in Wikipedia und WikidataVorlage:IMDb/Wartung/Wikidata-Bezeichnung vom Seitennamen verschiedenVorlage:IMDb/Wartung/Beschreibung ist zu lang (Winnie Puuh und I-Aahs Geburtstag)</ref>

1983 bis 1987 lief im Disney Channel die Serie Welcome to Pooh Corner, die nicht gezeichnet worden war, sondern mit Schauspielern in Kostümen gedreht wurde <ref> Winnie Puuh in der Internet Movie Database (englisch)Vorlage:IMDb/Wartung/Verschiedene Kenner in Wikipedia und WikidataVorlage:IMDb/Wartung/Wikidata-Bezeichnung vom Seitennamen verschiedenVorlage:IMDb/Wartung/Beschreibung ist zu lang (Welcome to Pooh Corner)</ref>. 1988 bis 1991 wurde schließlich eine Zeichentrickserie mit Winnie Puuh produziert, Neue Abenteuer mit Winnie Puuh.

Rückkehr zu abendfüllenden Filmen und weitere Serien

Ab 1997 gab es mit den Direct-to-Video-Produktionen Winnie Puuh auf großer Reise und Winnie Puuh – Lustige Jahreszeiten im Hundertmorgenwald (1999) wieder Zeichentrickfilme in Spielfilmlänge. Auch im Kino gab es 2000 mit Tiggers großes Abenteuer und in der Folge mit Ferkels großes Abenteuer (2003) und Heffalump – Ein neuer Freund für Winnie Puuh (2005) wieder Puuh-Filme zu sehen. Auch wurden weitere Direct-to-Video-Filme wie Winnie Puuh – Honigsüße Weihnachten (2002), Winnie Puuh – Spaß im Frühling (2004) und Winnie Puuhs Gruselspaß mit Heffalump (2005) produziert, sodass kurz nach der Jahrtausendwende sehr viele neue Puuh-Filme erhältlich waren.

Mit Winnie Puuh’s Bilderbuch erschien 2001–2002 erneut eine Puppenserie, 2007 bis 2010 folgte die Animationsserie Meine Freunde Tigger und Puuh.

2011 erschien mit dem handgezeichneten Kinofilm Winnie Puuh erneut ein Werk, das auf dem Buch Milnes basierte.

Änderungen bei den Figuren

Bei den agierenden Figuren wurden in der deutschen Übersetzung einige Änderungen vorgenommen:

  • Winnie Puuh wird Puuh statt Pu geschrieben, und heißt auch nicht Winnie-der-Pu
  • Das Kaninchen heißt wie im Englischen Rabbit, nicht Kaninchen
  • Der Tiger behält die Schreibweise Tigger aus dem Englischen bei
  • Die Eule heißt Eule (nicht Oile)
  • Die Känguruhmutter wird Kanga geschrieben, nicht Känga, ihr Kind heißt Ruh (nicht Klein-Ruh)
  • In älteren Versionen wird Ferkel auch auf Deutsch "Piglet" genannt

Die Namen Ferkel und I-Aah sowie Christopher Robin blieben gleich. Außerdem wurden die Heffalumps, die in den Büchern nur als Wesen vorkommen, vor denen man sich fürchtet, eingeführt. Zunächst haben auch bei Disney die Bewohner des Hundertmorgenwaldes Angst vor den elefantenähnlichen Heffalumps. Jedoch erweisen sich diese als harmlos und ein kleiner Heffalump, genannt Lumpi, wird sogar ein Freund von Ruh. Auch Lumpis Mutter tritt mehrmals in Erscheinung. Zusätzlich zu diesen Figuren wurde schon im ersten Film das Erdhörnchen Gopher eingefügt. In der Serie Meine Freunde Tigger und Puuh treten zudem ein Mädchen namens Darby und ihr Hund Buster auf.

Franchiseartikel, Rezeption und Wissenswertes

Im Egmont Ehapa Verlag werden die Magazine Winnie Puuh, Winnie Puuh Gute-Nacht-Geschichten und Tiggers Spielekiste herausgegeben. 1980 bis 1982 erschienen außerdem Comic-Hefte unter dem Namen Winnie Puuh. Außerdem gibt es einige Franchiseartikel. So gibt es nicht nur Stofftiere von Winnie Puuh und seinen Freunden, sondern auch Figuren von Lego Duplo und weitere Spielzeuge, Kinderbücher, Videospiele, Hörspiele, verschiedenste Kleidungsstücke, Bestecke und vielfältige weitere Artikel des täglichen Gebrauchs zu erwerben.

Disneys Winnie Puuh bekam 2006 einen Stern auf dem Walk of Fame in Hollywood. Außerdem wurde Winnie Puuh (ein Darsteller in einem Puuh-Kostüm) zu den Feierlichkeiten zum 80. Geburtstag von Königin Elisabeth II. eingeladen.

In mehreren Disney-Freizeitparks gibt es Attraktionen zu Winnie Puuh, nämlich The Many Adventures of Winnie the Pooh (Die vielen Abenteuer von Winnie Puuh) im Magic Kingdom des Walt Disney World Resorts in Florida, im Disneyland Kalifornien und im Hong Kong Disneyland und Pooh's Hunny Hunt im Tokyo Disneyland.

Chronologische Zusammenfassung aller Filme und Serien

Kinofilme

Direct-to-Video - Produktionen

Animation- und Puppenserien

Synchronisation

Englische Synchronisation

Rolle Die vielen Abenteuer von Winnie Puuh Winnie Puuh auf großer Reise Lustige Jahreszeiten im Hundertmorgenwald Tiggers große Abenteuer Honigsüße Weihnachten Ferkels großes Abenteuer Spaß im Frühling Heffalump Gruselspaß mit Heffalump Winnie Puuh
Winnie Puuh Sterling Holloway Jim Cummings Jim Cummings Jim Cummings Jim Cummings Jim Cummings Jim Cummings Jim Cummings Jim Cummings Jim Cummings
Tigger Paul Winchell Paul Winchell Jim Cummings Jim Cummings Jim Cummings Jim Cummings Jim Cummings Jim Cummings Jim Cummings Jim Cummings
Ferkel John Fiedler John Fiedler John Fiedler John Fiedler John Fiedler John Fiedler John Fiedler John Fiedler John Fiedler Travis Oates
Rabbit Junius Matthews Ken Sansom Ken Sansom Ken Sansom Ken Sansom Ken Sansom Ken Sansom Ken Sansom Ken Sansom Tom Kenny
Eule Hal Smith André Stojka André Stojka André Stojka - André Stojka André Stojka - Craig Ferguson -
I-Aah Ralph Wright Peter Cullen Peter Cullen Peter Cullen Peter Cullen Peter Cullen Peter Cullen Peter Cullen Peter Cullen Bud Luckey
Gopher Howard Morris - - - Michael Gough - - - - -
Kanga Barbara Luddy - - Kath Soucie Kath Soucie Kath Soucie Kath Soucie Kath Soucie Kath Soucie Kristen Anderson-Lopez
Ruh Clint Howard - - Nikita Hopkins Nikita Hopkins Nikita Hopkins Jimmy Bennet Nikita Hopkins Nikita Hopkins Wyatt Dean Hall
Lumpi - - - - - - - Kyle Stanger Kyle Stanger -
Christopher Robin Jon Walmsley Brady Bluhm Brady Bluhm Tom Attenborough William Green Tom Wheatley - - - Jack Boulter
Erzähler Sebastian Cabot - David Warner John Hurt - - David Ogden Stiers - - John Cleese

Ferkel war bis zum Tod von John Fiedler († 2005) die einzige Rolle, die seit Die vielen Abenteuer von Winnie Puuh den gleichen Synchronsprecher hatte. Jim Cummings, der Stammsprecher von Winnie Puuh war, spricht seit 1999 auch Tigger, der bis dahin von Paul Winchell († 2005) gesprochen wurde. Die Rolle von Lumpi wurde bisher immer von dem damals fünfJährigen Kyle Stanger gesprochen, und ist damit die einzige Rolle, die nur einen Synchronsprecher hatte.

Deutsche Synchronisation

Rolle Winnie Puuh und der Honigbaum (1966) Winnie Puuh und das Hundewetter (1968) Winnie Puuh und Tigger dazu (1974) Neue Abenteuer mit Winnie Puuh (1995) Die vielen Abenteuer von Winnie Puuh (1997) Tiggers großes Abenteuer (2000) Ferkels großes Abenteuer (2003) Heffalump (2005) Winnie Puuh (2011)
Winnie Puuh Erich Kestin Walter Gross Walter Gross Heinz Palm Heinz Palm Michael Rüth Michael Rüth Michael Rüth Michael Rüth
Ferkel - Dieter Kursawe Dieter Kursawe Santiago Ziesmer Santiago Ziesmer Santiago Ziesmer Santiago Ziesmer Santiago Ziesmer Santiago Ziesmer
Tigger - Martin Hirthe Joachim Kemmer Wolfgang Kühne Wolfgang Kühne Joachim Kaps Joachim Kaps Joachim Kaps Joachim Kaps
Rabbit Elfe Schneider Brigitte Mira Inge Wolffberg Uwe Paulsen Uwe Paulsen Gerald Schaale Gerald Schaale Gerald Schaale Gerald Schaale
I-Aah Eduard Wandrey Eduard Wandrey Eduard Wandrey Wolfgang Kühne Tilo Schmitz Tilo Schmitz Tilo Schmitz Tilo Schmitz Tilo Schmitz
Gopher Harry Wüstenhagen Harry Wüstenhagen - Jörg Gottschick Jörg Gottschick - - - -
Eule Erich Fiedler Erich Fiedler - Helmut Heyne Helmut Heyne Karl Sturm Karl Sturm Karl Sturm Frank-Otto Schenk
Kanga Erna Haffner Inge Landgut Inge Landgut Ellen Rappus-Schikowski Ellen Rappus-Schikowski Ellen Rappus-Schikowski Ellen Rappus-Schikowski Ellen Rappus-Schikowski Marie Bierstedt
Ruh Angelika Pawlowski Angelika Pawlowski Andrea Pawlowski Victoria Frenz Victoria Frenz Victoria Frenz Lino Hirthe Lino Hirthe Jannis Michel
Lumpi - - - - - - - Bruno Schubert -
Christopher Robin Mathias Einert Ralph Richardt Ralph Richardt Wanja Gerick Filipe Pirl Filipe Pirl  ?  ? Cedric Eich
Erzähler Joachim Cadenbach Joachim Cadenbach Joachim Cadenbach - Roland Hemmo Roland Hemmo Roland Hemmo Roland Hemmo Roland Hemmo

Weblinks

Einzelnachweise

<references />