Aarhus GF


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Aarhus GF
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Voller Name Aarhus Gymnastikforening af 1880
Ort Aarhus
Gegründet 26. September 1880
Vereinsfarben weiß-marineblau
Stadion Ceres Park
Plätze 19.433 <ref>Outdoor-Sport (Danish) parkarena.dk. Abgerufen am 13. Januar 2015.</ref>
Präsident Lars Fournais
Trainer Morten Wieghorst
Homepage www.agf.dk
Liga Superligaen
2014/15 2. Platz (1. Division)

Der Aarhus Gymnastikforening af 1880 (Gymnastikverein Aarhus von 1880, kurz AGF) ist ein Sportverein aus Aarhus, Dänemarks zweitgrößter Stadt. Er ist besonders bekannt durch seine Fußballmannschaft, die mehrfach dänischer Meister war in der höchsten dänischen Spielklasse, der Superliga, spielt. AGF ist jütländischer Rekordmeister (dieser Titel wird heute nicht mehr ausgespielt) und dänischer Rekord-Pokalsieger. Der Verein trägt seine Spiele im Ceres Park aus.

Gründungszeit

Gegründet wurde AGF am 26. September 1880 als reiner Turnverein. Doch bereits 1902 wurde die Fußballabteilung AGF fodbold ins Leben gerufen, die bereits sechs Jahre später ihren ersten Titel gewinnen konnte: den des Meisters von Jütland, damals der höchste erreichbare Titel, denn die dänische Meisterschaft wurde erst ab 1913 ausgespielt. Die AGF-Elf zog als eine der führenden Mannschaften Jütlands immer mehr Zuschauer an, und so beschloss man in Aarhus, ein Sportstadion zu bauen: 1920 wurde das Aarhus Stadion südlich der Stadt eingeweiht, unweit des königlichen Schlosses Marselisborg. Bis dahin hatte man die Heimspiele auf dem Vereinsgelände ausgetragen. Parallel zum Bau des Stadions hielt auch der sportliche Aufstieg an: Schon im folgenden Jahr erreichte AGF erstmals das Finale um die dänische Meisterschaft, das allerdings, genau wie 1923 und 1925, verloren wurde. In jener Saison lief die Mannschaft erstmals in den heutigen Vereinsfarben auf: weißes Hemd und marineblaue Hose.

1942 wurde das heutige Vereinsgelände Fredensvang im Aarhuser Stadtteil Viby eingeweiht, seitdem ist die Mannschaft als de hvide fra Fredensvang (die Weißen von Fredensvang) bekannt.

Die goldenen Jahre

Mitte der 1950er Jahre hatte sich AGF (der Verein hieß weiter Aarhus GF, obwohl sich die Stadt seit 1948 „Århus“ statt „Aarhus“ schrieb - die Handballmannschaft ist indes heute als ÅGF bekannt) zwar längst unter den besten dänischen Klubs etabliert, doch die wichtigsten Titel gingen weiterhin vornehmlich an die großen Teams aus Kopenhagen. Bis 1955 waren de hvide vier Mal Vizemeister und vier Mal Dritter geworden, doch der ganz große Erfolg war ihnen verwehrt geblieben. Doch 1955, in dem Jahr, in dem der dänische Pokal erstmals ausgespielt wurde, platzte der Knoten: Auf Anhieb gewann AGF Pokal und Meisterschaft und vertrat Dänemark auch im erstmals ausgespielten Europapokal. In den darauffolgenden fünf Jahren sollten weitere fünf nationale Titel folgen. Noch heute erinnert man sich in Aarhus gerne an die „Goldene Mannschaft“ jener Jahre (in Dänemark werden dem Meister traditionell Goldmedaillen verliehen) um Spieler wie John Admisen, Aage Rou und Gunnar Kjeldberg.

AGF im Profifußball

Nachdem die Aarhusianer im Laufe der 1960er-Jahre den Anschluss an die Spitze wieder verloren und die 1970er Jahre größtenteils als klassische Fahrstuhlmannschaft verbracht hatten (das Finale des Pokals, ihres erklärten Lieblingswettbewerbs, konnten sie 13 Jahre lang nicht erreichen), waren sie 1978 bei der Einführung des bezahlten Fußballs als Gründungsmitglied der dänischen Profiliga mit von der Partie und bis zum Ende der Saison 2005/06 die einzige Mannschaft, die immer in der ersten Liga gespielt hat. Eine zweite kleine goldene Epoche fand Mitte der 1980er Jahre statt, als man noch einmal Meister und dreimal Pokalsieger wurde. Einer der wichtigsten Spieler jener Jahre war Flemming Povlsen, der später mit Borussia Dortmund deutscher Meister wurde.

In der Saison 2006/07 spielte Aarhus Gymastikforening in der Viasat Sport Division, der zweiten dänischen Liga. Nach dem direkten Wiederaufstieg in der darauf folgenden Saison spielte Aarhus wieder in der ersten Dänischen Liga. Zum Ende der Saison 2009/10 stieg man erneut in die Viasat Sport Division ab, in der Folgesaison jedoch gleich wieder auf. 2012 wurde Aarhus Fünfter und qualifizierte sich für die zweite Qualifikationsrunde zur Europa League, wo man jedoch gegen den georgischen Klub FC Dila Gori ausschied.

Erfolge

  • Dänischer Meister (5): 1955, 1956, 1957, 1960, 1986
  • Dänischer Pokalsieger (9): 1955, 1957, 1960, 1961, 1965, 1987, 1988, 1992, 1996

Europapokalbilanz

Saison Wettbewerb Runde Gegner Gesamt Hin Rück
1955/56 Europapokal der Landesmeister 1. Runde FrankreichFrankreich Stade Reims 2:4 0:2 (H) 2:2 (A)
1956/57 Europapokal der Landesmeister Vorrunde FrankreichFrankreich OGC Nizza 2:6 1:1 (H) 1:5 (A)
1957/58 Europapokal der Landesmeister Vorrunde NordirlandNordirland Glenavon FC 3:0 0:0 (H) 3:0 (A)
1. Runde Spanien 1945Spanien FC Sevilla 2:4 0:4 (A) 2:0 (H)
1960/61 Europapokal der Landesmeister Vorrunde Polen 1944Polen Legia Warschau 3:1 3:0 (H) 0:1 (A)
1. Runde NorwegenNorwegen Fredrikstad FK 4:0 3:0 (H) 1:0 (A)
Viertelfinale PortugalPortugal Benfica Lissabon 2:7 1:3 (A) 1:4 (H)
1961/62 Europapokal der Pokalsieger 2. Runde Deutschland BundesrepublikBundesrepublik Deutschland Werder Bremen 2:5 0:2 (A) 2:3 (H)
1965/66 Europapokal der Pokalsieger Vorrunde PortugalPortugal Vitória Setúbal 4:2 2:1 (H) 2:1 (A)
1. Runde SchottlandSchottland Celtic Glasgow 0:3 0:1 (H) 0:2 (A)
1979/80 UEFA-Pokal 1. Runde Polen 1944Polen FKS Stal Mielec 2:1 1:1 (H) 1:0 (A)
2. Runde Deutschland BundesrepublikBundesrepublik Deutschland FC Bayern München 2:5 1:2 (H) 1:3 (A)
1983/84 UEFA-Pokal 1. Runde SchottlandSchottland Celtic Glasgow 1:5 0:1 (A) 1:4 (H)
1984/85 UEFA-Pokal 1. Runde Polen 1944Polen Widzew Łódź 1:2 0:2 (A) 1:0 (H)
1985/86 UEFA-Pokal 1. Runde BelgienBelgien KSV Waregem 2:6 2:5 (A) 0:1 (H)
1987/88 Europapokal der Landesmeister 1. Runde LuxemburgLuxemburg Jeunesse Esch 4:2 4:1 (H) 0:1 (A)
2. Runde PortugalPortugal Benfica Lissabon 0:1 0:0 (H) 0:1 (A)
1988/89 Europapokal der Pokalsieger 1. Runde NordirlandNordirland Glenavon FC 7:2 4:1 (A) 3:1 (H)
2. Runde WalesWales Cardiff City 6:1 2:1 (A) 4:0 (H)
Viertelfinale SpanienSpanien FC Barcelona 0:1 0:1 (H) 0:0 (A)
1992/93 Europapokal der Pokalsieger 1. Runde SchwedenSchweden AIK Solna (a)4:4(a) 3:3 (A) 1:1 (H)
2. Runde RumänienRumänien Steaua Bukarest (a)4:4(a) 3:2 (H) 1:2 (A)
1995 UEFA Intertoto Cup Gruppenphase PolenPolen Górnik Zabrze 4:1 4:1 (H)
DeutschlandDeutschland Karlsruher SC 0:3 0:3 (A)
SchweizSchweiz FC Basel 2:1 2:1 (H)
EnglandEngland Sheffield Wednesday 1:3 1:3 (A)
1996/97 Europapokal der Pokalsieger 1. Runde SlowenienSlowenien NK Olimpija Ljubljana (a)1:1(a) 1:1 (H) 0:0 (A)
1997/98 UEFA-Pokal 2. Qualifikationsrunde UngarnUngarn Újpest Budapest 3:2 0:0 (A) 3:2 (H)
1. Runde FrankreichFrankreich FC Nantes 3:2 2:2 (H) 1:0 (A)
2. Runde NiederlandeNiederlande FC Twente Enschede (a)1:1(a) 1:1 (H) 0:0 (A)
2001 UEFA Intertoto Cup 1. Runde SlowenienSlowenien NK Celje 2:7 1:0 (H) 1:7 (A)
2012/13 UEFA Europa League 2. Qualifikationsrunde GeorgienGeorgien FC Dila Gori 2:5 1:2 (H) 1:3 (A)
Legende: (H) – Heimspiel, (A) – Auswärtsspiel, (N) – neutraler Platz, (a) – Auswärtstorregel, (i. E.) – im Elfmeterschießen, (n. V.) – nach Verlängerung

Gesamtbilanz: 60 Spiele, 20 Siege, 14 Unentschieden, 26 Niederlagen, 76:92 Tore (Tordifferenz −16)

Ehemalige Spieler

Weblinks

Einzelnachweise

<references />