Academy of English Professors of the Liberal Arts


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Datei:1stEarlOfCharlemontYoung.jpg
James Caulfeild, 1. Earl of Charlemont,
Gründer der Akademie
Maler: Pompeo Batoni, um 1755

Die Academy of English Professors of the Liberal Arts war eine britische Kunstschule in Rom.<ref>Bernard Denvir (Hrsg.): The eighteenth century. Art, design, and society 1689-1789, Band 2, Longman Paperback, 1983, ISBN 0582491436 bzw. ISBN 9780582491434, Seite 183</ref>

Geschichte

Einige englische Künstler und Kunstliebhaber gründeten unter Führung des kunstsinnigen irischen Adligen James Caulfeild (1728–1799)<ref>Er war der 4. Viscount Charlemont und ab 1763 der 1. Earl of Charlemont, auch scherzhaft Volunteer Earl genannt</ref> am 11. Mai 1752 die englische Kunstakademie in Rom für britische und irische Künstler<ref>Schriftwechsel zwischen Parker und Charlemont in: Fintan Cullen: Sources in Irish art, 2000, Seite 167 (Digitalisat)</ref><ref>Mitteilungen des Deutschen Archaeologischen Instituts, Römische Abteilung, Bände 73-74, Verlag W. Regenberg, 1967, Seite 55 (Auszug)</ref> - nach dem Vorbild der dort schon bestehenden französischen Académie de France à Rome.<ref>Bekanntmachung in der London Evening Post vom 6. Juni 1752, zitiert in: The art world in Britain 1660 to 1735</ref> Die neue Kunstschule war aus der früheren, 1748 von 16 englischen Malern in Rom gegründeten Academy of History Painter hervorgegangen.<ref>Edgar Peters Bowron, Iveagh Bequest: Pompeo Batoni (1708-87) and his British patrons, Greater London Council, 1982, Seite 36 (Auszug)</ref><ref>Die Frage ist, ob es wirklich zwei aufeinander folgende Institutionen waren oder nur der Name sich geändert hatte: Einziger Leiter beider Einrichtungen war der Maler John Parker, einziger Geldgeber beider Institutionen war der Earl of Charlemont.</ref> Die italienische Hauptstadt hatte sich zu jener Zeit zu einem Zentrum der internationalen Kunsterziehung entwickelt.

Einziger Leiter dieser Kunstakademie wie auch ihrer Vorgängerin war der englische Historien- und Porträtmaler John Parker, der sich seit 1745 zu Studienzwecken in Rom aufhielt. Zu den Mitgliedern der Akademie gehörten der Architekt William Chambers, die Maler Gavin Hamilton, Thomas Patch und Richard Wilson sowie der Künstler, Sammler, Antikenhändler und Bankier Thomas Jenkins. Die Akademie fungierte zugleich als Kopieranstalt antiker römischer Malereien für den englischen Kunstmarkt,<ref>Wolfgang Becker (Hrsg.): Studien zur Kunst des neunzehnten Jahrhunderts, Band 10, Fritz Thyssen-Stiftung, Verlag Prestel, 1971, Seite 44 (Auszug)</ref> wobei Parker als Kunstagent seines Geldgebers Charlemont arbeitete und dieser mit dem Verkauf der Bilder seine Ausgaben in Rom wohl refinanziert haben dürfte.<ref>Arthur Michael Samuel: Piranesi, Verlag B.T. Batsford, 1910, Seite 76ff. (online)</ref>

Allerdings wurde die Akademie auf Anweisung Charlemonts wegen Meinungsverschiedenheiten unter den dort arbeitenden Künstlern nach nur sechsjährigem Betrieb bereits im April 1758 wieder aufgegeben.<ref>Richard James Campbell, Victor I. Carlson: Visions of antiquity. Neoclassical figure drawings, Los Angeles County Museum of Art, 1993, ISBN 0295973099 bzw. ISBN 9780295973098, Seite 83 (Auszug)</ref> Ursachen waren wohl auch der 1756 beginnende Streit zwischen Giovanni Battista Piranesi, Parker und Charlemont<ref>Alastair Smart: The Life and Art of Allan Ramsay, Verlag Routledge & Paul, 1952, Seite 91 (Digitalisat)</ref> sowie bereits zuvor ein „Fehlverhalten“ des homosexuellen Malers Thomas Patch, das 1755 zu seiner Ausweisung aus Rom führte. Auch Akademieleiter John Parker verließ Rom und war bereits 1756 an der Accademia di San Luca.

Einzelnachweise

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