Alassio
Alassio | ||||||
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Kein Wappen vorhanden. |
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Staat: | Italien | |||||
Region: | Ligurien | |||||
Provinz: | Savona (SV) | |||||
Koordinaten: | 8,1666666666667|primary | dim=10000 | globe= | name= | region=IT-SV | type=city
}} |
Höhe: | 6 m s.l.m. | |||||
Fläche: | 17 km² | |||||
Einwohner: | 11.134 (31. Dez. 2013)<ref>Statistiche demografiche ISTAT. Monatliche Bevölkerungsstatistiken des Istituto Nazionale di Statistica, Stand 31. Dezember 2013. </ref> | |||||
Bevölkerungsdichte: | 655 Einw./km² | |||||
Postleitzahl: | 17021 | |||||
Vorwahl: | 0182 | |||||
ISTAT-Nummer: | 009001 | |||||
Volksbezeichnung: | Alassini | |||||
Schutzpatron: | Sant’Ambrogio und Corpi Santi (7. Dezember) | |||||
Website: | Alassio |
Alassio (im Ligurischen: Aràsce) ist ein Ort mit 11.134 Einwohnern (Stand 31. Dezember 2013) in Ligurien mit einer Fläche von 17 km².
Inhaltsverzeichnis
Lage und Daten
Alassio liegt an der Riviera di Ponente zwischen dem Capo Mele und dem Capo Santa Croce und ist als Touristenort bekannt. Beliebt bei Besuchern ist vor allem der kleine Fischerhafen Luca Ferrari.
Von der Regionalhauptstadt Genua ist Alassio circa 95 Kilometer entfernt. Die Nachbargemeinden sind Albenga, Andora, Laigueglia und Villanova d’Albenga. Alassio ist einer der wenigen Orte an diesem Abschnitt der Küste mit natürlichem Sandstrand. Er ist ca. 3 km lang, sanft abfallend und teilweise nur 10 m breit.
Das Gemeindegebiet gehörte bis zum 1. Januar 2009 zur Comunità Montana Ingauna, wurde danach jedoch nicht in die neue Comunità Montana Savona 2 aufgenommen<ref>LEGGE REGIONALE 04 Luglio 2008 n. 24 (italienisch)</ref>.
Klima
Im Beobachtungszeitraum zwischen 1961 und 1990 wurde die tiefste Monatsmitteltemperatur im Januar mit + 9,7 °C und der höchste Mittelwert im Juli mit +24,9 °C festgestellt.
Der Jahresmittelwert für Niederschlag beläuft sich zwischen 650 und 700 Millimeter. Statistisch gibt es 58 Regentage pro Jahr, die im Herbst konzentriert sind.
Geschichte
Die Gründung Alassios<ref>Die Geschichte der Stadt auf der Homepage der Gemeinde</ref> scheint auf das 10. Jahrhundert zurückzugehen, als sich in der Nähe der kleine Kirche Sant’Anna ai Monti mehrere Familien ansiedelten. Mit der Niederlassung weiterer Familien in der Zone der heutigen Ortschaft Madonna delle Grazie entstand das Viertel Castè, in dem man heute noch eines der ältesten Wappen der Stadt besichtigen kann.
Im 11. Jahrhundert gehörte die Stadt als Lehen einem Benediktinerorden, der auf der Insel Gallinara ansässig war, um später bis ins 16. Jahrhundert der Hoheit der Stadt Albenga unterstellt zu werden.
1521 wurde zum Schutz vor wiederkehrenden Piratenüberfällen die erste Stadtmauer um den Kern Alassios gezogen. Mit dem Eintritt in die Republik Genua nahm die Stadt 1528 mit 18 Galeonen am Krieg gegen Frankreich teil und erhielt dafür vom Stadtstaat weitreichende Autonomie zugesprochen, insbesondere im Wirtschaftssektor.
Im Jahr 1540 wurde die Stadt zum Sitz der lokalen Podestà. Die genuesische Republik verstärkte währenddessen den Handel mit Frankreich, Spanien, Portugal, Sizilien, Sardinien und den Niederlanden über Alassio und machte dieses damit zu einem wichtigen Handelszentrum in Norditalien. Wie auch die anderen Küstenstädte Liguriens konzentrierte Alassio seine Wirtschaft auf den Abbau und Handel von Edelkorallen. 1571 nahm die Kommune mit einer ganzen Flotte an der Seeschlacht von Lepanto teil.
1625 gelangte es in den Besitz der Savoyen, wurde jedoch bald darauf von der Republik Genua zurückerobert. Während des Italienfeldzuges 1797 ließ Napoleon Bonaparte Alassio besetzen und nach dem Fall Genuas in das Territorium der neuen Ligurischen Republik eingliedern. 1815 ging die Stadt zusammen mit den anderen Gemeinden der Republik in das Königreich Sardinien und 1861 in das Königreich Italien über.
Gegen Ende des 19. Jahrhunderts wurde Alassio, wie auch die anderen Küstenorte an der italienischen Riviera, ein beliebtes Touristenzentrum. Die beträchtliche Zahl vorwiegend englischer Besucher, darunter die Familie Hanbury, die die botanischen Gärten bei Ventimiglia anlegen ließ, trug zu dem nicht unbeträchtlichen Reichtum der Stadt bei.
Zwischen den Sechziger und Siebziger Jahren wurde Alassio zusammen mit Portofino und Sanremo zum Ziel der Hautevolee. In diesen Jahren entstand auch auf Initiative des ansässigen Malers Mario Berrino das „Mäuerchen von Alassio“.
Toponym
Nach einer Legende stammt das Toponym Alassio von der Tochter des Imperators Otto I., Adelasia, ab. Diese soll mit einem Stalljungen names Aleramo vom Hofe des Vaters geflohen sein, um sich auf dem Hügel Alaxia, dem heutigen Alassio, niederzulassen. Dort gründeten sie die Familie der Aleramiden. Entsprechend ist im Stadtwappen ein Turm mit Adelasia abgebildet.
Tatsächlich sprechen Quellen aus dem 13. und 14. Jahrhundert bereits von einem Albertus d’Alascio und einem Gebiet namens Alaxio. Es ist also ebenfalls nicht auszuschließen, dass der Name Alassios auf diesen Notablen zurückgeht, oder aber dass dieser Albertus aus einem Ort Alascio stammte, der später in Alassio umbenannt wurde.
Demographische Entwicklung
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Sehenswürdigkeiten
Sakralbauten
- Santuario di Nostra Signora della Guardia - die Kirche wurde im 12. Jahrhundert auf dem Berg Tirasso errichtet und im 16. und 17. Jahrhundert teilweise umgebaut
- Chiesa di Sant’Ambrogio
- Chiesa di Sant’Anna ai Monti
- Chiesa di Santa Maria Immacolata
- Chiesa di Santa Maria degli Angeli - Sitz eines Instituts des Salesianerordens
- Chiesa della Carità
- Chiesa di Santa Croce
- Chiesa di San Vincenzo Ferreri
- Chiesa di San Giovanni Battista
- Chiesa di Sant’Anna
- Chiesa della Madonna della Neve
- Chiesa della Santissima Annunziata
- Chiesa di San Sebastiano
- Chiesa della Madonna di Loreto
- Chiesa della Madonna del Popolo
- Chiesa della Madonna delle Grazie
- Chiesa di San Bartolomeo
- Convento di Sant’Andrea
- Oratorio di Santa Caterina d’Alessandria
- Oratorio di Sant’Erasmo
- Oratorio della Madonna del Vento
- Cappella di San Rocco
- Cappella ai caduti del mare
Militärarchitektur
Im Stadtgebiet stehen zwei antike Beobachtungstürme, von denen der Torrione Saraceno oder Torrione della Coscia der berühmteste ist. Er wurde zu Zeiten der genuesischen Republik im 16. Jahrhundert im Bezirk des Stadtviertels Coscia erbaut und diente hauptsächlich zum Schutz vor den wiederkehrenden Piratenüberfällen.
Antikeren Ursprungs ist der Torre di Vegliasco, der zu den Besitztümern von Aleramo del Monferrato gehörte. Er ist auf dem Stadtwappen abgebildet und ist von konischem Grundriss. Die Turmspitze ist mit Wehrerkern besetzt.
Das „Mäuerchen von Alassio“
Das „Mäuerchen“ (italienisch: muretto) ist sowohl bei Touristen, wie auch bei Kunstinteressierten, ein beliebtes Stadtmonument. Bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges stellte sie lediglich eine kleine Einfassungsmauer um den Stadtpark Alassios dar. Während des Wirtschaftsbooms in den Sechziger und Siebziger Jahren begannen die Bürger der Stadt jedoch die Mauer mit unregelmäßig geformten Fliesen zu verschönern.
Die erste Fliese wurde 1951 von dem Schriftsteller Ernest Hemingway angebracht, als dieser sich in der Stadt aufhielt. Weitere bemalte Fliesen wurden beispielsweise von dem Quartetto Cetra und von Cosimo Di Ceglie gestiftet. Der Brauch ist bis heute lebendig, und mittlerweile zieren zahlreiche Signaturen (circa 500) berühmter Persönlichkeiten das „Mäuerchen von Alassio“.
Musik
Der englische Komponist Edward Elgar verbrachte die Wintermonate 1903 / 04 in Alassio. Seine Eindrücke verarbeitete er in der Konzertouverture In the South (Alassio), deren Entstehung er wie folgt beschrieb: "Then in a flash, it all came to me - streams, flowers, hills; the distant snow mountains in one direction and the blue Mediterranean in the other; the conflict of the armies on that very spot long ago, where I now stood - the contrast of the ruin and the shepherd - and then, all of a sudden, I came back to reality. In that time I had composed the overture - the rest was merely writing it down."
Ausgrabungsstätten
Bei Restaurierungsarbeiten an der Kirche Sant’Anna ai Monti wurden in den Siebziger Jahren verschiedene archäologische Funde gemacht. Diese konzentrieren sich entlang einer antiken römischen Straße die Alassio mit Albenga verbindet. Nach Angaben lokaler Historiker könnten die Fundstücke und Gebäuderuinen von der ersten Siedlung in der Zone aus dem 9. Jahrhundert stammen.
Kultur und Bildung
Alassio ist Sitz der staatlichen Berufsschule für Hotel- und Gaststättengewerbe Francesco Maria Giancardi.
Museen
- Museo di scienze naturali „San Giovanni Bosco“ - das Naturkundemuseum befindet sich im Institut des Salesianerordens in der Chiesa di Santa Maria degli Angeli
- West Gallery - eine dem Maler Richard Whateley West gewidmete Ausstellung
- Pinacoteca „Carlo Levi“ - eine dem Maler und Schriftsteller Carlo Levi gewidmete Pinakothek
- Biblioteca Civica „Renzo Deaglio“
Küche
Neben den Gerichten der Ligurischen Küche ist Alassio für einige kulinarische Spezialitäten bekannt:
- Ventre di tonno - ein auf Thunfischmagen basierendes Gericht
- Baci - eine Schokoladenpraline
- Biscetta - eine Art Berliner mit Fenchelsamen
- Risiny - ein kalorienreicher Pudding
Wirtschaft
Die Wirtschaft Alassios basiert klar auf dem Übernachtungstourismus, der vor allem in den Sommermonaten sehr ausgeprägt ist. Im Winter ist die Stadt ein beliebtes Ausflugsziel für Touristen vorwiegend aus Nordeuropa.
Der kleine Fischerhafen Luca Ferrari hat 2007 die Blaue Flagge<ref>Bandiera Blu 2007 (Memento vom 16. Juli 2007 im Internet Archive)</ref> für die herausragende Qualität seines Serviceangebots erhalten.
Infrastruktur
Alassio liegt an der Provinzstraße 1, der Via Aurelia. An die Autobahn A10 ist die Stadt über den Zubringer von Albenga angebunden. Alassio verfügt über einen Bahnhof an der Bahnstrecke Genua–Ventimiglia, im Abschnitt zwischen Ventimiglia und Savona.
Galerie
- View of Alassio.jpg
Blick auf Alassio mit der Insel Gallinara im Hintergrund
- View of Alassio2.jpg
Blick auf Alassio in Richtung Laigueglia
- Strand von Alassio.jpg
Strand von Alassio
- Blick vom Steg auf Alassio.jpg
Blick vom Steg
- Sunrise Alassio Italy.jpg
Sonnenaufgang über dem Meer vor Alassio (vorne links die Insel Gallinara)
Weblinks
Einzelnachweise
<references />
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