Allargentum
Allargentum | |
---|---|
Allargentum aus Sachsen | |
Allgemeines und Klassifikation | |
Chemische Formel | (Ag,Sb) |
Mineralklasse (und ggf. Abteilung) |
Sulfide und Sulfosalze |
System-Nr. nach Strunz und nach Dana |
2.AA.30 (8. Auflage: II/A.02) 02.02.01.02 |
Kristallographische Daten | |
Kristallsystem | hexagonal |
Kristallklasse; Symbol | 6/mmm |
Raumgruppe | P63/mmc |
Gitterparameter | a = 2,94 Å; c = 4,78 Å Bitte Quelle als Einzelnachweis ergänzen |
Formeleinheiten | Z = 2 Bitte Quelle als Einzelnachweis ergänzen |
Physikalische Eigenschaften | |
Mohshärte | 3,5 |
Dichte (g/cm3) | 10,0 |
Spaltbarkeit | Bitte ergänzen |
Farbe | silbergrau bis gelblich |
Strichfarbe | Bitte ergänzen |
Transparenz | opak |
Glanz | metallisch |
Allargentum ist ein selten vorkommendes Mineral aus der Mineralklasse der Sulfide und Sulfosalze und bei einem maximalen Silbergehalt von etwa 99 % Silber nach gediegen Silber das Mineral mit dem höchsten Silbergehalt<ref>Webmineral - Mineral Species sorted by the element Ag (Silver)</ref>. Es kristallisiert im hexagonalen Kristallsystem mit der chemischen Zusammensetzung (Ag,Sb) und bildet komplexe Verwachsungen mit Silber und kleine Körner von silbergrauer bis gelblicher Farbe.
Inhaltsverzeichnis
Besondere Eigenschaften
Allargentum und Dyskrasit bilden eine Mischkristallreihe.
Etymologie und Geschichte
Das Mineral wurde erstmals 1949 von Paul Ramdohr in Cobalt in der kanadischen Provinz Ontario gefunden. Er definierte Allargentum als hexagonale Phase im synthetischen System Silber-Antimon.<ref>Paul, Ramdohr: Neue Erzmineralien. In: Fortschr. Mineral.,1949, 28, S. 69-70, Abstract in: American Mineralogist, 1954, 39, S. 691 pdf.</ref> W.L. Petruk, L.J. Cabri, D.C. Harris, J.M. Stewart und L.A. Clark konnten aber zeigen, dass die Ramdohr verwendete Probe eine quecksilber- und antimonhaltige Silbervarietät ist. Stattdessen benannten sie ein von ihnen ebenfalls in Cobalt gefundenes Silber-Antimon-Mineral mit dem Namen Allargentum.<ref>W.L. Petruk, L.J. Cabri, D.C. Harris, J.M. Stewart und L.A. Clark: Allargentum, redefined. In: Canadian Mineralogist, 1970, l0, S. 163-172, Abstract in: American Mineralogist, 1971, 56, S. 638 pdf.</ref> Diese Neudefinition wurde auch von der IMA anerkannt.
Klassifikation
In der Systematik nach Strunz wird Allargentum zu den Legierungen und legierungsartigen Verbindungen, einer Untergruppe der Sulfide und Sulfosalze gezählt. Nach der 8. Auflage bildet dabei zusammen mit Dyskrasit eine Gruppe. In der 9. Auflage bildet es eine eigene Untergruppe der Verbindungen von Halbmetallen mit Kupfer, Silber und Gold.
In der Systematik nach Dana bildet es mit Dyskrasit eine Untergruppe der Sulfide – einschließlich Seleniden und Telluriden – mit der Zusammensetzung AmBnXp, mit einem Verhältnis von (m+n) zu p von 3:1.<ref>New Dana Classification of Sulfide Minerals</ref>
Bildung und Fundorte
Allargentum bildet sich in Silber-Antimon-Erzen. Es ist vergesellschaftet mit Silber, Dyskrasit, Breithauptit, Domeykit, Kutinait und Stephanit.
Fundorte sind neben der Typlokalität in Kanada Catamarca und Córdoba in Argentinien, Broken Hill und Mount Isa in Australien, Lishu in China, Benešov und Kutná Hora in Tschechien, Ylivieska in Finnland, Bad Schlema in Deutschland, Narsaq auf Grönland, Qostanai in Kasachstan, Karasjok, Porsanger und Hemnes in Norwegen, Dalnegorsk in Russland, mehrere Minen in Schweden, Adrasman in Tadschikistan und Ouray im US-Bundesstaat Colorado. Insgesamt konnte Allargentum weltweit bisher an über 40 Fundorten nachgewiesen werden.<ref>Mindat - Localities for Allargentum</ref>
Kristallstruktur
Allargentum kristallisiert im hexagonalen Kristallsystem in der Raumgruppe P63/mmc mit den Gitterparametern a = 2,94 Å und c = 4,78 Å sowie zwei Formeleinheiten pro Elementarzelle.
Siehe auch
Einzelnachweise
<references />
Literatur
- Allargentum in: Anthony et al.: Handbook of Mineralogy, 1990, 1, 101 (pdf).